03.03.2014, 7454 Zeichen
Ein Fachheft-Talk mit Porr-CEO Karl-Heinz Strauss fand 2013 parallel mit dem Durchstarten der Aktie statt. Im Update legt Strauss dar, warum er nach Kursverdoppelung weiter optimistisch ist.
Lieber Herr Strauss, ich habe Porr zur Zeit als Betatest-Artikel (Anm. siehe Bild) für eine neue Version unserer Website, man wird künftig immer die Performance seit Onlinestellung eines Berichts sehen. Im September sagten Sie mir „Ich persönlich halte die Porr für die aufregendste Equity Story an der Wiener Börse“. Sehen Sie mal: 122 Prozent Plus ...
Karl-Heinz Strauss: Gefällt mir mehrfach, was Sie mir da zeigen, von unserer Performance her, dann wie Sie das aufbereiten und auch von den Farben her, denn das ist Porr-blau (lacht). Ich glaube, die Ankündigung von damals ist ein guter Beweis für eine unserere Stärken: Wir versprechen und liefern. Ich bin über die Kursentwicklung seither sehr erfreut, glaube aber, dass immer noch Platz nach oben ist.
Also auch beim aktuellen Kurs von 40 Euro halten Sie die Porr noch für unterbewertet?
Ja, exakt. Ich glaube, dass wir unsere Arbeit gut machen und dass uns der Baumarkt in den Heimmärkten entgegenkommt. Denn man darf den europäischen Baumarkt keinesfalls pauschal sehen. Ja, es gibt in manchen Regionen Stagnation und Negativentwicklungen, die Porr steht aber mit dem Fullserviceangebot in ihren fünf Heimmärkten Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen und Tschechien gut da. Wir sind in Märkten präsent, die wachsen, wie zum Beispiel in unserem zweitwichtigsten Markt Deutschland: oder in Polen, wo wir im Hochbau einer der Big Player sind und im Tiefbau noch Platz für nachhaltige Entwicklungen ist. Die Chancen, die sich dort bieten, werden wir in gewohnter Weise wahrnehmen. Weitere Märkte betrachten wir als reine Projektmärkte, die wir nur bearbeiten, wenn die Finanzierung sichergestellt ist, z.B. durch EU- oder EIB-Mittel.
Interview mit Karl-Heinz Strauss, Porr
Kein Banken-Interview ohne Hypo-Frage. Kein Baubranche-Interview ohne Alpine-Frage. Jetzt, mit bereits etwas Abstand: Ein Schaden für die Branche oder ein Konkurrent weniger?
Ich glaube, dass die Alpine-Insolvenz für die Branche mehr ein Schaden ist als ein Vorteil. Natürlich ist ein großer Player abhanden gekommen. Es gibt in Österreich jetzt 2 große und 2 mittelgroße Firmen. Jeder Bauarbeiter der Alpine hat bei einer anderen Firma Unterschlupf gefunden. Die Auswirkungen der Insolvenz waren ja vorrangig nicht 2013 zu sehen, sondern da wurden auch durch die aufgenommenen Mitarbeiter bestehende Aufträge abgearbeitet. Man sieht aber jetzt 2014, dass viele Bauunternehmen sehr aggressiv anbieten, um für die übernommenen Mitarbeiter auch die entsprechende Auslastung zu finden. Der Druck auf die Margen ist vorerst grösser, wird sich aber mittelfristig durch die Marktbereinigung entspannen. Die Porr ist mit ihrer Flächendeckung als mittlerweile größtes Bauunternehmen Österreichs sehr gut aufgestellt. Wir haben einen historischen Auftragshöchststand, auch in Österreich. Damit sind wir mit den Kunden und Projekten gut positioniert – mit einem breiten Portfolio. Daher sehen wir Österereich auch als einen sehr ertragsstarken Markt.
Zur Aktie: Die Kursentwicklung haben wir uns angesehen, ein Blick auf die Handelsvolumina zeigt: Sie waren im Vorjahr die Nr. 3 im Standard Market Auction. Heuer im Jänner hatten wir in Porr-Aktien aber bereits mehr als das dreifache Handelsvolumen aller anderen Standard-Market-Auction-Werte kumuliert. Ich sage: Sie sind dem Auktionsmarkt längst entwachsen. Wann kommt der Schritt in den Fliesshandel bzw. Prime Market?
Wir stehen unmittelbar vor dem Wechsel in den Standard Market Continuous und wollen bis Anfang 2015 Prime-Market-reif sein.
Porr erhält Auftrag für Obervermunt II der Illwerke, hier eine Visualisierung des Kraftwerks
Prime-Market-reif heisst rein technisch, dass Sie ja nur einen Specialist Market Maker brauchen würden. Bei der Menge an Research, die es mittlerweile gibt, sollte das ja kein Problem sein …
Die Research-Papers freuen uns. Ich bin schon gespannt und optimistisch, welche Updates es nach der Veröffentlichung der Zahlen für 2013 geben wird. Die Porr hat das klare Bekenntnis zur Börse. Für unsere Ansprüche bzw. Ziele reichen die Notierung alleine und einen Specialist zu haben noch nicht aus, um nachhaltig im Prime Market zu notieren. Es muss auch das Unternehmen vorbereitet sein, mit Transparenz, Compliance, Quartalsberichten, etc. - das ist bereits unser Standard. Wir wollen aber noch die gleiche Perfektion wie im Baugeschäft. Dann gehen wir ins nächste Segment.
Wann geht es im Standard Market Continuous konkret los?
So früh wie möglich.
Klingt nach Anfang März, ich lasse mich überraschen. Nur präzisierend nachgefragt: Ihren Aussagen entnehme ich, dass die aktuelle Specialist Ausschreibung für den Prime Market , die bis 6.3. läuft, aber noch kein Thema ist.
Nein, wir machen einen Schritt nach dem anderen. Der 6. März ist zu früh für den Prime Market.
Die ganze Story klingt stark nach Re-IPO, das minutiös geplant ist. Wir haben gute Transaktionen bei Lenzing und Uniqa gesehen …
Auch wir haben immer gesagt, dass für die Porr nach den ersten Schritten, die uns zu einem wirklichen Spieler am Kapitalmarkt gemacht haben wie Einheitsaktie und Split, eine Kapitalerhöhung 2014 oder 2015 geplant ist. Wir haben aber keine Eile, bereiten uns laufend darauf vor. Wenn sich ein günstiges Fenster zeigt, werden wir diese Chance nützen.
Aktuell haben wir doch ein recht günstiges Fenster. Sind Sie soweit ready?
Dazu kann, darf und will ich nichts sagen, wir bereiten uns vor, dass wir das bei einem für uns richtigen Zeitpunkt machen können. Nach einer möglichen Kapitalerhöhung wird der Anteil des Syndikats Ortner/Strauss nicht unter 51 Prozent liegen, aber der Streubesitz soll so erhöht werden, dass internationale Investoren die Porr gewichten können.
Was steht an Konferenzen an? Sind Sie in Zürs dabei?
Ja, vertreten durch unseren CFO. Ein zentrales Datum ist auch der 8. April mit unserer Bilanz-Pressekonferenz zum Ergebnis 2013 und dem Outlook 2014. Wie kommuniziert, erwarten wir für 2013 eine nachhaltige Verbesserung unsere Gesamtsituation, wir haben in einer ad-hoc gesagt, dass die Nettoverschuldung deutlich unter die kommunizierten 500 Mio. fallen wird.
Das Jahr 2014 hat gut begonnen?
Für 2014 haben wir wie gesagt Vollauslastung, All-time-High-Auftragsstand und vor allem margenstarke Aufträge. Im Infrastrukturbereich und Flächengeschäft sind wir gut.
Schlussfrage: Bei unserem letzten Gespräch stand Porr knapp vor einer Führungskräfteklausur. Sie sagten mir, dass Sie die Mitarbeiter auch in puncto Kapitalmarktstory ideell ins Boot holen wollten. Ist dieses Vorhaben gelungen? Sind die Führungsriegen und Mitarbeiter auf den Kapitalmarktkurs eingestimmt?
Ja, erfreulich positiv. Schon bei der kleinen Kapitalerhöhung im Mai 2013 haben sich knapp 100 Führungskräfte der Porr mit zum Teil erheblichen Beträgen beteiligt. Für mich ein klares Committment zum Porr-Konzern. Bei einer allfälligen grösseren Transaktion werden wir uns an alle Mitarbeiter wenden. Denn jeder soll wissen und sehen, dass auch sein Beitrag zählt.
! Anm., last Minute: Am 27.2. informierte Porr ad-hoc über aktuelle Kennzahlen, man liegt auf Rekordkurs und über den Erwartungen http://bit.ly/NzBnIg !
Milena Ioveva (IR Porr AG)
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