16.01.2016, 6001 Zeichen
Auch die zweite Handelswoche hat den Schaden des miserablen Jahresauftakts nicht ausgleichen können. DAX und Co. befinden sich zu Beginn der Berichtssaison zum vierten Quartal 2015 im Korrekturmodus. Das könnte man jetzt als Beginn der großen Apokalypse sehen, wie das etwa die Royal Bank of Scotland tut. Dort riet man dieser Tage allen ernstes: „Verkaufen Sie alles!“. Doch eines ist klar: Manchmal ist es besser auch als Bank nicht jeden Kommentar durchzuwinken. Die große Apokalypse ist nicht in Sicht. Klar, der chinesische Aktienmarkt ist eine Katastrophe – aber das war er vor einem Jahr auch schon. Das „Börsen-Casino“ in Shanghai ist primär für die spielverrückten Chinesen zum Amüsement gedacht. Nicht ohne Grund wird es ausländischen Investoren so schwer gemacht, dort zu investieren. China hat genug Probleme im physischen Welthandel, da braucht es nicht auch noch Angriffsflächen auf dem Kapitalmarkt. Das einzige ernsthafte Problem wäre ein ökonomischer Zusammenbruch Chinas – doch auch das ist nicht in Sicht. Insofern ist der aktuelle Kursrutsch eine normale Korrektur nach Jahren der Hausse. Allzu lange dürfte sie jedoch nicht dauern. Das billige Öl hält die Konjunktur am Leben. Notenbanken unterstützen ihrerseits mit billigem Geld. Langfristanleger bringen sich derweil wieder in Position. Für Kurzfristanleger gibt es ebenfalls spannende Möglichkeiten.
Ganz besonders im Blick standen übrigens die Autowerte, nachdem die französischen Behörden bei Renault (WKN 893113) Unregelmäßigkeiten bei den Abgaswerten entdeckt haben. Zwar wurde keine Software wie bei VW (WKN 766403) entdeckt, dennoch sackten die Kurse in der Branche auf breiter Front ab. Der Abgasskandal ist also noch lange nicht ausgestanden, auch wenn VW-Chef Müller einen anderen Eindruck erwecken möchte. Skepsis bei der Aktie bleibt angesagt.
Deutschland
Nachdem sich der kanadische Konzern Potash (WKN 878149) aus dem Übernahmepoker um K+S (WKN KSAG88) zurückgezogen hatte, stürzte die Aktie des Kasseler Salz- und Düngemittelherstellers Ende 2015 regelrecht ab. Auch der Jahresauftakt 2016 war nicht gerade berauschend. Und das hatte nicht nur etwas mit dem schwachen Gesamtmarktumfeld zu tun. Unsere Einschätzung dazu hier.
2015 waren die Energieversorger die ganz großen DAX-Verlierer. Doch zu Beginn dieses Jahres konnten sich RWE (WKN 703712) und E.ON (WKN ENAG99) trotz der allgemeinen Marktturbulenzen relativ gut aus der Affäre ziehen. Am Mittwoch schoben sie sich in einem positiven Marktumfeld sogar noch einmal an die DAX-Spitze. Mehr dazu hier.
Europas größter Zuckerproduzent Südzucker (WKN 729700) schlägt sich derzeit in vielen Bereichen ganz gut. Allerdings bereitet dem MDAX-Unternehmen das Hauptgeschäft mit Zucker weiterhin große Schwierigkeiten. Unsere Einschätzung dazu hier.
Die Wirecard-Aktie (WKN 747206) hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Performance abgeliefert. Angesichts der Megatrends, mit denen sich das TecDAX-Unternehmen beschäftigt, dürfte das Kurspotenzial immer noch nicht ausgeschöpft worden sein. Mehr dazu hier.
International
Im Zuge jeder US-Quartalsberichtssaison gehören die neuesten Apple-Zahlen zu den absoluten Highlights. Das wird dieses Mal nicht anders sein. Zusätzlicher Zündstoff entsteht dadurch, dass Apple (WKN 865985) einiges zu beweisen hat. Mehr dazu hier.
Bei den diesjährigen Golden Globe Awards hatte der Video-on-Demand-Anbieter Netflix (WKN 552484) enttäuscht und viele Nominierungen nicht in Preise ummünzen können. Allerdings dürfte sich das Unternehmen von diesem kleinen Ausrutscher nicht von seinen Bemühungen abhalten lassen, die Fernseh- und Medienwelt vollkommen umzukrempeln. Unsere Einschätzung dazu hier.
Die weltweiten Aktienmärkte haben auf breiter Front einen Fehlstart in das Jahr 2016 hingelegt. Kein Wunder, dass auch Stahlwerte ordentlich zu leiden haben. Im Fall des österreichischen Stahlunternehmens voestalpine (WKN 897200) kommt ein weiterer Aspekt erschwerend hinzu, so dass es mit der Erholung der voestalpine-Aktie etwas länger dauern könnte. Mehr dazu hier.
Die Aktie des Sanitärtechnikunternehmens Geberit (WKN A0MQWG) gehörte am Mittwoch zu den ganz großen Gewinnern am Schweizer Aktienmarkt. Zwar hatte das SMI-Unternehmen 2015 mit dem starken Franken, einem anspruchsvollen Umfeld in der Bauindustrie und der Sanitec-Integration zu kämpfen. Dafür entschädigte jedoch das starke Deutschland-Geschäft. Unsere Einschätzung dazu hier.
Wochenvorschau: Unternehmenstermine
In Sachen Quartalszahlen geht die Berichtssaison in die zweite Woche. Es stehen u.a. die Zahlen an von Bank of America, IBM, Morgan Stanley, Netflix, Schoeller-Bleckmann, Unilever, Zalando (Dienstag); Barry Callebaut, Goldman Sachs (Mittwoch); American Express, Starbucks, Verizon (Donnerstag); General Electric (Freitag).
Wochenvorschau: Konjunkturdaten
Montag
US Börse geschlossen
Dienstag
08:00 DE Verbraucherpreise (Dezember)
10:00 EU Leistungsbilanz (November)
11:00 DE ZEW-Konjunkturerwartungen (Januar)
11:00 EU ZEW-Konjunkturerwartungen (Januar)
16:00 US NAHB Wohnungsmarktindex (Januar)
Mittwoch
08:00 DE Erzeugerpreise (Dezember)
14:30 US Baubeginne (Dezember)
14:30 US Baugenehmigungen (Dezember)
14:30 US Verbraucherpreise (Dezember)
Donnerstag
11:00 EU Verbraucherpreise (Dezember)
13:45 EU EZB Zinsentscheid
14:30 US Philly-Fed-Index (Januar)
14:30 US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
16:00 EU Verbrauchervertrauen (Januar)
Freitag
09:30 DE Einkaufsmanagerindex Dienste (Januar)
09:30 DE Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Januar)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex Dienste (Januar)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Januar)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex Gesamt (Januar)
16:00 US Frühindikatoren (Dezember)
16:00 US Verkauf bestehender Häuser (Dezember)
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Wiener Börse Party #619: Neuer bei Addiko, dad.at mit Milestone und grossem Neukundenpaket, alle Details Börsentag Wien 4.6.
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