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Oberbank-Chef Gasselsberger über das nicht besonders kapitalmarktfreundliche Klima in Österreich (25 Jahre ATX)

Autor:
25 Jahre ATX

Rund um "25 Jahre ATX" haben wir im Dezember 2015 und Jänner 2016 eine grossangelegte Audioproduktion mit dem Ziel einer Fest-CD gemacht. Infos unter http://www.boerse-social.com/25jahreatx . Hier täglich ein Interview transkribiert. Wichtig: Diese Interviews wurden nicht für Print gemacht.

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10.03.2016, 9394 Zeichen

About: Für die CD-Produktion http://www.boerse-social.com/25jahreatx wurden 33 Telefon-Interviews geführt. Hier täglich ein Interview transkribiert. Heute: Franz Gasselsberger, CEO Oberbank . Wichtig: Diese Interviews wurden nicht für Print gemacht, die Transkripte sind ein Versuch. Die Audio-Version des Gasselsberger-Interviews findet man unter: 25 Jahre ATX - Dr Franz Gasselsberger: "Es wurde alles getan, um ein nicht besonders kapitalmarktfreundliches Klima zu schaffen!  - das Set "Shirt und Doppel-CD" in der "Ich war dabei!"-Version hat am 9.3. das Funding-Ziel von 100 erreicht, es kann noch bis 14.4. bestellt werden (HIER die Namen der Besteller und die Details des Angebots). 

Frage (Peter Heinrich): Bitte um kurze Vorstellung.

Franz Gasselsberger: Franz Gasselsberger, ich bin der Vorstandsvorsitzende der Oberbank AG und ich leite die Oberbank in dieser Funktion seit 13 Jahren.
 
Sie sind ja unter anderem auch Aufsichtsrat in mehreren anderen AGs, die zum Beispiel auch im ATX gelistet sind, unter anderem zB Lenzing , voest und Amag . Sie sind also auch ein langjähriger Kenner der österreichischen Kapitalmarktszene. Wie sehen Sie denn den Kapitalmarkt in Wien und Österreich?
 
Ich glaube der österreichische Kapitalmarkt ist leider durch negative Äußerungen oder eine nicht optimale Kommunikation immer wieder in die Kritik gekommen. Außerdem ist es natürlich so, dass alles getan wurde in den vergangenen Jahren um hier ein nicht besonders kapitalmarktfreundliches Klima zu schaffen.
 
Hätten Sie ein Beispiel dafür? Was meinen Sie mit schlechter Kommunikation?
 
Ich glaube, dass, man wenn wichtige Entscheidungsträger, insbesondere aus der Poltik, Aktionäre mit Spekulanten gleichsetzen, dann ist das - glaube ich - der Sache nicht dienlich. Ich glaube, wer Aktien kauft und in Aktien investiert, der hat sich ja entschieden, sich kurz oder mittelfristig an einem Unternehmen zu beteiligen und das ist ja alles andere als ein Spekulant. Ich glaube, das ist in anderen Ländern nicht so.
 
Der ATX wird jetzt 25 Jahre, ist das also nur eine teilweise Erfolgsgeschichte?
 
Ich glaube, die Erfolgsgeschichte ist insofern nur teilweise, weil es uns leider nicht gelungen ist,  neben den institutionellen Investoren, den Stiftungen, den Pensionskassen, den Fonds auch die Privaten und auch damit die privaten Vermögen Richtung Börse, Richtung Aktien entsprechend zu mobilisieren. Das ist ganz einfach so, das ist auch schade und ich glaube, hier muss man ganz einfach den Hebel ansetzen.
 
Wieviel Punkte würden Sie von maximal 10 dann dem ATX vergeben?
 
Ich würde ihm vielleicht 5 bis 6 Punkte geben.
 
Sie sind ja als Bank auch großer Partner der oberösterreichischen Wirtschaft und Industrie. In welcher Rolle sehen Sie sich da als Oberbank?
 
Ich glaube, wir sind entsprechender Wegbegleiter und das über viele Jahre. Wir sehen uns als Unterstützer der heimischen Industrie, wir sind auch natürlich bekannt dafür, dass wir die heimische Industrie draussen in die Welt begleiten, natürlich bei ihren Exporttätigkeiten, bei ihren Auslandsaktivitäten, auch bei ihren Auslandsinvestments und da haben wir eine sehr, sehr starke Rolle. Wir sind ja bei der geförderten Exportfinanzierung zum Beispiel eine der stärksten Banken überhaupt in Österreich und in Relation zu unserer Größe wohl auch eine der bedeutendsten Exportfinanzierungsbanken.
 
Die Oberbank gibt es seit 1869, seit 1986 selbst börsennotie via Stämme. Der Grund war ja auch eine Ablösung von der CA. Wenn Sie jetzt selber so ein bisschen Kritik am Aktienmarkt üben, spüren Sie das auch selber bei Ihrer Bank? Macht es für Sie selbst weiterhin Sinn, an der Börse zu sein? Das sind ja auch Risiken oder ist das als Bank der beste Weg?
 
Ich glaube, für uns gibt es dazu keine Alternative, das muss man ganz ehrlich sagen. Damals, vor 30 Jahren, wir feiern ja heuer auch als Oberbank ein Jubiläum, 30 Jahre an der Börse, war es natürlich auch motiviert, diese Schritte unserer Selbstständigkeit zu unterstreichen und zu festigen. Es ist zugleich aber das Tor zum Kapitalmarkt für uns weit aufgemacht worden und das war damals ein sehr richtungsweisender und wichtiger Schritt, sonst hätten wir zum Beispiel 2015 diese zwei Kapitalerhöhungen in dieser Form  gar nicht durchführen können, insofern ist für uns natürlich die Wiener Börse ganz essentiell.
 
Zwei Kapitalerhöhungen innerhalt eines Jahres 2015, was sind denn dann Ihre weiteren Pläne? Das klingt nach sehr schnellem Wachstum.
 
Naja, dieses Kapitalerhöhungsthema haben wir natürlich deshalb angegangen, weil wir erstens uns beim Kreditwachstum nicht bremsen lassen wollen, wir sind ja auch im abgelaufenen Jahr um 5 Prozent bei den Krediten gewachsen, in den letzten 5 Jahren um 25%, das soll uns einmal wer nachmachen. Zugleich ist das Kreditrisiko äußerst gering. Natürlich wollen wir unsere Wachstumspläne mit dieser Kapitalmaßnahme auch weiterhin umsetzen, wir werden weiterhin das tun, was die anderen nicht tun, nämlich Filialen gründen und das dritte Thema ist natürlich das regulatorische Umfeld, das für uns nicht einfacher geworden ist und das sind die Motive für diese Kapitalerhöhungen gewesen.
 
Filialgründung, das tun was andere nicht tun, das finde ich eigentlich wirklich interessant. Man kennt die Oberbank ja sogar aus Deutschland. Wieviele Filialen möchten Sie denn gründen?
 
Wir gründen pro Jahr im Schnitt zwischen 6 und 7 Filialen, es werden 2016 sogar ein bisschen mehr sein, wir werden bei 8 oder 9 Filialen zu liegen kommen und wir haben dann Ende 2016 rund 160, 162 Filialen und es werden wohl in den nächsten Jahren schon noch ein paar dazukommen.
 
Wie treffen Sie die Entscheidung, zu sagen, da kommt jetzt eine Filiale dazu?
 
Das Entscheidende ist ein attraktiver Standort in einer attraktiven Region und natürlich braucht man auch das richtige Personal, aber für uns das nicht die große Schwierigkeit, weil das ist eigentlich das, was wir in den letzten Jahren immer gemacht haben. Wir sind immer organisch durch Filialgründungen gewachsen, nie durch andere Bankenzukäufe, also das ist für uns ein absolutes Tabuthema. Ich glaube, damit riskieren wir aber auch nicht viel, denn wenn eine Filiale, die wir neu gegründet haben mal nicht so gut laufen sollte, naja dann muss man sie halt schlimmstenfalls wieder schließen, aber das ist in den letzten Jahren eigentlich nie der Fall gewesen. Es ist eigentlich Wachstum mit sehr geringem Risiko, aber doch ein sehr stetiges Wachstum.
 
Wieviel Anteile hält denn die Bank Austria noch bei Ihnen?
 
Die Bank Austria hält glaube ich rund 29% an Stammaktien.
 
Die Bankenlandschaft ist im Umbruch. Wird sich da was verändern? Wissen Sie da was?
 
Die Bankenlandschaft ist im Umbruch, ich glaube, dass viele österreichische Banken insbesondere aufgrund eines Kostenthemas natürlich auch einen Handlungsbedarf haben. Ich glaube. dass die Anzahl der Filialen in den nächsten Jahren dramatisch zurückgehen wird. Ich glaube auch dass es zu einem dramatischen Personalabbau kommen wird. Ein bisschen ist  dieses Thema hausgemacht, weil man vielleicht doch in der Vergangenheit das nicht so ernsthaft und konsequent angegangen hat, vielleicht die Prozesse nicht so durchforstet hat wie man es hätte tun sollen, hat man halt jetzt auch einen etwas überzogenen Handlungsbedarf. Es wird sich die Filiallandschaft ändern und ich glaube nicht, dass wir auch in den nächsten Jahren noch die selbe Anzahl von selbständigen Banken einfach vorfinden werden, so wie das jetzt der Fall ist, da wird sich auch etwas tun. Da wird es zu einer Bereinigung kommen.
 
Eine Frage habe ich noch. Was ist denn Ihre Aufgabe als Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Oberösterreich?
 
Ich bin sozusagen der verlängerte Arm des Deutschen Botschafters in Österreich. Wir vertreten hier die Interessen der Deutschen Staatsbürger. Es sind immerhin 25.000 Deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Oberösterreich vertreten und die haben natürlich auch Interesse,  hier vor Ort eine Anlaufstelle zu haben in Sachen Paß, Meldewesen und anderen Dingen und unser Konsulat ist sehr, sehr gut beschäftigt und auch hier steigen die Umsätze und die Anzahl der Transaktionen in unserem Konsulat eigentlich laufend. Auch das ist, wenn man so sagen will eine sehr erfreuliche Entwicklung und ich bin sehr stolz,  diese Aufgabe ausüben zu können.


(10.03.2016)

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Amag
Akt. Indikation:  25.70 / 26.80
Uhrzeit:  13:03:44
Veränderung zu letztem SK:  -0.94%
Letzter SK:  26.50 ( -0.38%)

AMS
Akt. Indikation:  0.96 / 0.98
Uhrzeit:  13:03:44
Veränderung zu letztem SK:  0.76%
Letzter SK:  0.96 ( -1.03%)

ATX
Akt. Indikation:  3536.76 / 3536.76
Uhrzeit: 
Veränderung zu letztem SK:  -0.01%
Letzter SK:  3537.00 ( -0.04%)

Deutsche Bank
Akt. Indikation:  14.90 / 14.93
Uhrzeit:  13:04:58
Veränderung zu letztem SK:  -0.24%
Letzter SK:  14.95 ( 1.04%)

Lenzing
Akt. Indikation:  29.45 / 29.90
Uhrzeit:  13:03:44
Veränderung zu letztem SK:  0.25%
Letzter SK:  29.60 ( -2.47%)

Oberbank AG Stamm Letzter SK:  29.60 ( 0.00%)
RHI Letzter SK:  29.60 ( 0.00%)
Verbund
Akt. Indikation:  70.50 / 70.90
Uhrzeit:  13:03:44
Veränderung zu letztem SK:  0.50%
Letzter SK:  70.35 ( 0.29%)

voestalpine
Akt. Indikation:  23.62 / 25.08
Uhrzeit:  13:03:44
Veränderung zu letztem SK:  -2.60%
Letzter SK:  25.00 ( 0.24%)

Wienerberger
Akt. Indikation:  32.60 / 32.76
Uhrzeit:  13:03:44
Veränderung zu letztem SK:  -0.24%
Letzter SK:  32.76 ( -1.50%)

Wolford
Akt. Indikation:  3.86 / 4.08
Uhrzeit:  13:03:44
Veränderung zu letztem SK:  0.76%
Letzter SK:  3.94 ( -3.43%)



 

Bildnachweis

1. Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger (Foto: Gilbert Novy, 2012)   >> Öffnen auf photaq.com

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Gegründet 1819 als die „Erste österreichische Spar-Casse“, ging die Erste Group 1997 mit der Strategie, ihr Retailgeschäft in die Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas (CEE) auszuweiten, an die Wiener Börse. Durch zahlreiche Übernahmen und organisches Wachstum hat sich die Erste Group zu einem der größten Finanzdienstleister im östlichen Teil der EU entwickelt.

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    Ich glaube, dass, man wenn wichtige Entscheidungsträger, insbesondere aus der Poltik, Aktionäre mit Spekulanten gleichsetzen, dann ist das - glaube ich - der Sache nicht dienlich. Ich glaube, wer Aktien kauft und in Aktien investiert, der hat sich ja entschieden, sich kurz oder mittelfristig an einem Unternehmen zu beteiligen und das ist ja alles andere als ein Spekulant. Ich glaube, das ist in anderen Ländern nicht so.
     
    Der ATX wird jetzt 25 Jahre, ist das also nur eine teilweise Erfolgsgeschichte?
     
    Ich glaube, die Erfolgsgeschichte ist insofern nur teilweise, weil es uns leider nicht gelungen ist,  neben den institutionellen Investoren, den Stiftungen, den Pensionskassen, den Fonds auch die Privaten und auch damit die privaten Vermögen Richtung Börse, Richtung Aktien entsprechend zu mobilisieren. Das ist ganz einfach so, das ist auch schade und ich glaube, hier muss man ganz einfach den Hebel ansetzen.
     
    Wieviel Punkte würden Sie von maximal 10 dann dem ATX vergeben?
     
    Ich würde ihm vielleicht 5 bis 6 Punkte geben.
     
    Sie sind ja als Bank auch großer Partner der oberösterreichischen Wirtschaft und Industrie. In welcher Rolle sehen Sie sich da als Oberbank?
     
    Ich glaube, wir sind entsprechender Wegbegleiter und das über viele Jahre. Wir sehen uns als Unterstützer der heimischen Industrie, wir sind auch natürlich bekannt dafür, dass wir die heimische Industrie draussen in die Welt begleiten, natürlich bei ihren Exporttätigkeiten, bei ihren Auslandsaktivitäten, auch bei ihren Auslandsinvestments und da haben wir eine sehr, sehr starke Rolle. Wir sind ja bei der geförderten Exportfinanzierung zum Beispiel eine der stärksten Banken überhaupt in Österreich und in Relation zu unserer Größe wohl auch eine der bedeutendsten Exportfinanzierungsbanken.
     
    Die Oberbank gibt es seit 1869, seit 1986 selbst börsennotie via Stämme. Der Grund war ja auch eine Ablösung von der CA. Wenn Sie jetzt selber so ein bisschen Kritik am Aktienmarkt üben, spüren Sie das auch selber bei Ihrer Bank? Macht es für Sie selbst weiterhin Sinn, an der Börse zu sein? Das sind ja auch Risiken oder ist das als Bank der beste Weg?
     
    Ich glaube, für uns gibt es dazu keine Alternative, das muss man ganz ehrlich sagen. Damals, vor 30 Jahren, wir feiern ja heuer auch als Oberbank ein Jubiläum, 30 Jahre an der Börse, war es natürlich auch motiviert, diese Schritte unserer Selbstständigkeit zu unterstreichen und zu festigen. Es ist zugleich aber das Tor zum Kapitalmarkt für uns weit aufgemacht worden und das war damals ein sehr richtungsweisender und wichtiger Schritt, sonst hätten wir zum Beispiel 2015 diese zwei Kapitalerhöhungen in dieser Form  gar nicht durchführen können, insofern ist für uns natürlich die Wiener Börse ganz essentiell.
     
    Zwei Kapitalerhöhungen innerhalt eines Jahres 2015, was sind denn dann Ihre weiteren Pläne? Das klingt nach sehr schnellem Wachstum.
     
    Naja, dieses Kapitalerhöhungsthema haben wir natürlich deshalb angegangen, weil wir erstens uns beim Kreditwachstum nicht bremsen lassen wollen, wir sind ja auch im abgelaufenen Jahr um 5 Prozent bei den Krediten gewachsen, in den letzten 5 Jahren um 25%, das soll uns einmal wer nachmachen. Zugleich ist das Kreditrisiko äußerst gering. Natürlich wollen wir unsere Wachstumspläne mit dieser Kapitalmaßnahme auch weiterhin umsetzen, wir werden weiterhin das tun, was die anderen nicht tun, nämlich Filialen gründen und das dritte Thema ist natürlich das regulatorische Umfeld, das für uns nicht einfacher geworden ist und das sind die Motive für diese Kapitalerhöhungen gewesen.
     
    Filialgründung, das tun was andere nicht tun, das finde ich eigentlich wirklich interessant. Man kennt die Oberbank ja sogar aus Deutschland. Wieviele Filialen möchten Sie denn gründen?
     
    Wir gründen pro Jahr im Schnitt zwischen 6 und 7 Filialen, es werden 2016 sogar ein bisschen mehr sein, wir werden bei 8 oder 9 Filialen zu liegen kommen und wir haben dann Ende 2016 rund 160, 162 Filialen und es werden wohl in den nächsten Jahren schon noch ein paar dazukommen.
     
    Wie treffen Sie die Entscheidung, zu sagen, da kommt jetzt eine Filiale dazu?
     
    Das Entscheidende ist ein attraktiver Standort in einer attraktiven Region und natürlich braucht man auch das richtige Personal, aber für uns das nicht die große Schwierigkeit, weil das ist eigentlich das, was wir in den letzten Jahren immer gemacht haben. Wir sind immer organisch durch Filialgründungen gewachsen, nie durch andere Bankenzukäufe, also das ist für uns ein absolutes Tabuthema. Ich glaube, damit riskieren wir aber auch nicht viel, denn wenn eine Filiale, die wir neu gegründet haben mal nicht so gut laufen sollte, naja dann muss man sie halt schlimmstenfalls wieder schließen, aber das ist in den letzten Jahren eigentlich nie der Fall gewesen. Es ist eigentlich Wachstum mit sehr geringem Risiko, aber doch ein sehr stetiges Wachstum.
     
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    Die Bank Austria hält glaube ich rund 29% an Stammaktien.
     
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    Die Bankenlandschaft ist im Umbruch, ich glaube, dass viele österreichische Banken insbesondere aufgrund eines Kostenthemas natürlich auch einen Handlungsbedarf haben. Ich glaube. dass die Anzahl der Filialen in den nächsten Jahren dramatisch zurückgehen wird. Ich glaube auch dass es zu einem dramatischen Personalabbau kommen wird. Ein bisschen ist  dieses Thema hausgemacht, weil man vielleicht doch in der Vergangenheit das nicht so ernsthaft und konsequent angegangen hat, vielleicht die Prozesse nicht so durchforstet hat wie man es hätte tun sollen, hat man halt jetzt auch einen etwas überzogenen Handlungsbedarf. Es wird sich die Filiallandschaft ändern und ich glaube nicht, dass wir auch in den nächsten Jahren noch die selbe Anzahl von selbständigen Banken einfach vorfinden werden, so wie das jetzt der Fall ist, da wird sich auch etwas tun. Da wird es zu einer Bereinigung kommen.
     
    Eine Frage habe ich noch. Was ist denn Ihre Aufgabe als Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Oberösterreich?
     
    Ich bin sozusagen der verlängerte Arm des Deutschen Botschafters in Österreich. Wir vertreten hier die Interessen der Deutschen Staatsbürger. Es sind immerhin 25.000 Deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Oberösterreich vertreten und die haben natürlich auch Interesse,  hier vor Ort eine Anlaufstelle zu haben in Sachen Paß, Meldewesen und anderen Dingen und unser Konsulat ist sehr, sehr gut beschäftigt und auch hier steigen die Umsätze und die Anzahl der Transaktionen in unserem Konsulat eigentlich laufend. Auch das ist, wenn man so sagen will eine sehr erfreuliche Entwicklung und ich bin sehr stolz,  diese Aufgabe ausüben zu können.


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    Veränderung zu letztem SK:  -0.94%
    Letzter SK:  26.50 ( -0.38%)

    AMS
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    Uhrzeit:  13:03:44
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    Letzter SK:  0.96 ( -1.03%)

    ATX
    Akt. Indikation:  3536.76 / 3536.76
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    Akt. Indikation:  14.90 / 14.93
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    Veränderung zu letztem SK:  -0.24%
    Letzter SK:  14.95 ( 1.04%)

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    Veränderung zu letztem SK:  0.25%
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