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Baader Bank: 130 US-Titel als netter Timing-Zufall für #goboersewien

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Invest Global, Buy Local. So lautet ein neuer Claim der Wiener Börse. Und manchmal haben Medienmacher Glück: Die auf Auslandsaktien spezialisierte Baader Bank bringt just zum Launch von #goboersewien 130 US-Grössen nach Wien. Bankchef Nico Baader sagt im Interview mit Christian Drastil warum.

Am 22. Mai, kurz nachdem wir für dieses Heft #goboersewien als Hashtag zwar noch nicht geoutet, aber intern beschlossen haben, veröffentlicht die Wiener Börse, dass die Baader Bank das Market Making für 130 US-Aktien an der Wiener Börse übernimmt. Das war mir neu und es war auch neu. Schön, dass wir uns so rasch treffen konnten und heute (Anm.: 31.5.) wurde aus dem Soft Start ein Hard Start ...

Nico Baader: Ja, wie ich höre, wird das heute Abend beim Wiener Börse Preis von Christoph Boschan gross kommuniziert. Wir haben die wesentlichsten 130 Werte in den USA, Dow 30 und Nasdaq 100, an die Wiener Börse gebracht. Dies in enger Zusammenarbeit mit der Wiener Börse selbst, die die neue Initiative startet, dass österreichische Privatanleger zu lokalen Konditionen investieren können. Wir kennen das aus Deutschland und es funktioniert gut.

Die Baader Bank hat diesbezüglich an deutschen Börsen ja eine ganz besondere Geschichte.

Genau. Mein Vater, Gründer der Baader Bank, war 1983 der Vorreiter bei der Einführung von Auslandsaktien in München. Er hat das begründet. Da gab es damals u.a. südafrikanische Werte und Goldwerte. Es war ein Riesen-Hype. Er schaffte es, dass man zu deutschen Spesen und damals abgerechnet in D-Mark handeln konnte. Jetzt und hier in Wien wird natürlich in Euro abgerechnet, das zweite Geschäft bei US-Aktien neben dem Aktiengeschäft, nämlich das Währungsgeschäft, fällt weg.

Welche Handelszeiten gibt es?

Man kann zu Wiener Handelszeiten agieren, also ab 9 Uhr, obwohl US-Börsen da zu haben, am Abend ist es dann natürlich auch früher zu Ende.  

Aber es ist schon so, dass ich in Wien kaufen kann und dann über eine andere Börse oder sogar bei Ihnen OTC ausserhalb der Wien-Handelszeiten verkaufen?

Das geht, kann aber teurer werden, nicht im Handel, aber in der Abwicklung. 

Habt Ihr mit den in Österreich tätigen Brokern wie Hello oder dad.at alles geclosed?

Das ist die Aufgabe der Börse. Aber gehen sie davon aus, dass das Thema geklärt ist.

Wir sitzen hier in der Wallnerstrasse im Innenhof der Wiener Börse. Ein paar Häuser weiter ist ein Tesla-Laden. Tesla ist unter den 130 Titeln. Wie läuft das Market Making am Beispiel Tesla? 

Wir quotieren während der Börsenzeiten permanenent, immer für ca. 10.000 Euro. Eine durchschnittliche Retailorder in einem Einzeltitel liegt meist zwischen 3000 und 6000 Euro, wir decken da das meiste ab. Der Handel erfolgt automatisch. Wir bezeichnen uns als Marktführer: Sämtliche in Stuttgart, fast die Hälfte aller Auslandswerte in Frankfurt bzw. 80 Prozent in München laufen über uns. Im  OTC-Handelsbereich über Quote-Request kann man 8500 Werte handeln, von chilenischen Kohleminen bis zu philippinischen Gummiplantagenaktien. Es ist also gut möglich, dass das hier für die Wiener Börse und uns nur ein Start ist. 

Wie ist der Austausch zu diesem Start passiert?

Wir kennen Christoph Boschan aus seiner Zeit in Stuttgart. Er hat uns gefragt, ob wir seine  Idee unterstützen. Ehrlich gesagt, hatten wir die Börse Wien vor ca. zehn Jahren schon einmal angesprochen, aber jetzt klappt das und es freut mich sehr. 

Was mich interessiert: Muss man den US-Gesellschaften mitteilen, dass es ein Listing gibt? Sie handeln ja in diesem System denke ich ja auf eigenes Risiko ...

Wir handeln auf eigenes Risiko, das stimmt. Wir haben uns auch dazu bekannt, dass wir die Börse über die Kapitalschritte wie Dividenden oder Splits informieren. Und nein, die US-Firmen müssen nicht zustimmen, weil wir ja die Original-Aktien handeln. Es ist eine zunehmend vernetzte Handelswelt. 

Welche Titel werden die meisten Umsätze haben?

Einerseits Dividendenwerte wie Microsoft oder Procter & Gamble, dann die Teslas, Amazons und Facebooks dieser Welt.

Also #goboersewien pur. Was tun Sie noch alles am Finanzplatz Wien?

Wir sind Market Maker, Specialist, haben fast 50 Werte in der Coverage, wir organisieren Roadshows und Investorenmeetings, dazu machen wir mit der Wiener Börse Austrian Capital Market Days, bei denen sich Unternehmen in grossen Städten präsentieren: Mailand, Amsterdam, Stockholm, London. Gemeinsam  bringen wir Unternehmen und Investoren  zusammen.  Und alle hoffen wir, dass die Handelsumsätze wieder zunehmen. 

Das passt auch gut zur Österreich-Initiative mit anglo-amerikanischem Fokus,  21st Austria, da haben wir ebenfalls ein Comeback. 

Gefällt mir. 

Die wichtigste Konferenzstadt für Sie ist aber München.

Ja, da gibt es eine unbedeutende kleine Konferenz (lacht). Wir machen diese rund um das Oktoberfest heuer erstmals an vier statt bisher an drei Tagen, haben die Schweiz erstmals dabei, damit ist DACH komplett. Im Vorjahr waren es 140 Unternehmen, heuer 180, es werden auch mehr als die 600 Investoren aus 2016 dabei sein. Die meisten kommen wegen der deutschen AGs, schauen aber auch die Österreicher und sicher auch die Schweizer an. 

Ein besseres Paket für alle.

Genau.

Wie finanziert sich eine solche Veranstaltung?

Es gibt eine Kalkulation bis Ende 2017 und dann eine ab 2018. Bis 2017: Die Bank organisiert und zahlt. Die Kalkulation ist, dass Aktien dann über uns geordert werden, bei Kapitalmarktmassnahmen sind wir vielleicht dabei, weil die Unternehmen sehen, dass wir in dieser Aktie unterwegs sind, das hat immer geklappt, als Bank sieht man ja, wer was tut und für wen auch der Event Sinn macht. 

Ab 2018 mit MiFiD2 wird das dann anders werden, da wird es offizielle Eintrittspreise geben, die für die Investoren verrechnet werden. Problem ist, dass die Regulierung auseinanderläuft. Viele Fragen sind offen, der Regulator tut sich schwer und mit den USA ist noch eine neue Ecke reingekommen. MiFiD sagt, man muss komplett unbundlen und alles separat bepreisen. Beim Amerikaner kommt jetzt folgendes: Unbundling geht gar nicht. Heisst: Ein Fondsmanager, der in Europa sitzt und einen US-Aktienfonds managt, muss in Richtung USA „1x Unbundling“ ausrichten und bekommt „all in“ zurück. Das heisst, kein Research mehr, keine Konferenzen mehr, eine Katastrophe. Das ist auch ein Thema, das einige europäische Häuser, die über US-Häuser Reserach-Vertrieb machen, betrifft.  

Na da kommt einiges. Wie läuft 2017 neben all diesen 2018er-Vorbereitungen? Sind Sie zufrieden?

Als Kaufmann ist man nie ganz zufrieden, aber natürlich, der ATX ist extrem gut gelaufen, der DAX gut. Von einer Überhitzung ist nichts zu spüren, die Handelsumsätze sind weit weg von den Höchstständen. In Deutschland sind wir bei der Hälfte von 2007, in Österreich ist der Rückgang, glaube ich, noch stärker. 

Ja, wir haben schon mal mehr als das Doppelte gesehen. Wie sehen Sie Zusammenhänge zwischen Kursniveau und Handelstätigkeit? Viele Grosse nicht im Markt?

Nein, das grosse Thema ist, dass die Long Only Investoren aus England und Amerika zwar investiert sind, aber die europäischen Institutionellen fehlen. Eine Münchener Rück hat eine Aktienquote von 3 Prozent veröffentlicht, das war einmal beim fast 7-fachen. Und so geht es ganz vielen Pensionskassen und Versicherungen, die in Aktien völlig unterinvestiert sind, daher sehe ich auch keinen Hype. Die Kursentwicklung kommt aus dem Ausland sowie von langfristigen stabilen Long Only Playern wie Familien oder Stiftungen.  Der DAX30 ist zu 56 Prozent in ausländischer Hand, bei manchen Gesellschaften sind es 90 Prozent, bei einer Deutschen Bank muss man lange suchen, bis man den ersten grossen deutschen Investor findet.

Was kann eine Bank wie die Baader Bank tun, Institutionelle aus der DACH-Region zurückzuholen?

Noch stärker aufzeigen, welche Investmentchancen es gibt, grosse Konferenzen, dazu Bildung, Bildung, Bildung. Bei 20 Stunden Wirtschaft in der Schule werden 13h dem Thema Betriebsrat und Betriebsratswahlen gewidmet. 

Ich fürchte, das können wir in Österreich noch toppen. Umso mehr #goboersewien!  

Genau. #goboersewien.  

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