Wie Polytec den Erfolg weiter steigern will

Polytec-CFO Peter Haidenek startete seinen Vortrag auf BSN Roadshow #70 mit einem klaren Auftrag: „Ich möchte heute zeigen, wie wir den Erfolg, der zuletzt an der Börse gewürdigt wurde, noch vergrößern wollen“. Damit ging er auf die beachtliche 2017er ytd-Performance der Polytec-Aktie von mehr als 70 Prozent Plus ein. Seit Anfang 2015 hat sich der Kurs der Polytec (inkl. Dividenden) schon in etwa verdreifacht.

Krise und Zyklen

Dass auch die Automobilindustrie nicht vor Krisen gefeit ist, zeigen VW und Co. gerade eindrucksvoll. Peter Haidenek blickt aber noch weiter zurück: „Die Krise hat uns durchgeschüttelt. Und wir hatten lange Jahre ein Durststrecke, wo wir mit rund 4 Prozent EBIT-Marge dahergeschlichen kamen. Der Grund dafür ist, dass wir ein sehr langphasiges, zyklisches Geschäftsmodell verfolgen, das im Prinzip im PKW-Segment neun Jahre beträgt.“ Diese neun Jahre setzen sich aus sechs Jahren Serienlieferung für eine bestimmte Fahrzeugkategorie und weitere drei davorgeschaltene Jahre an Entwicklung und Industrialisierungszeit zusammen. „Wenn dort erst mal die Preise ruiniert sind - wie das bei uns in der Krise war - dann brauchen sie einige Jahre, bis sie mit den Kunden wieder zur Preispunkten kommen, die auch wieder bessere Margen zuließen”.

EBIT-Marge im Fokus

Spricht man über die Marge, spricht man über Profitabilität. „Als ich 2011 zu Polytec kam, hab ich sehr wohl gesehen, welch enormes Potenzial hier schlummert. Ich bin dann relativ bald vor die Öffentlichkeit getreten und habe gesagt, dass wir bis 2017 mit 7 bis 7,5 Prozent EBIT-Marge zurückkommen. 2016 waren es schließlich 8,1 Prozent EBIT-Marge“, ist Haidenek stolz auf die Übererfüllung.

Digitalisierung

Dass auch ein Unternehmen wie Polytec an die Digitalisierung denken muss, liegt auf der Hand. „Für uns findet Digitalisierung aufbauend auf einem Lean Management Programm statt, das wir 2013 mit einem externen Advisor ins Leben gerufen haben. Wir sind immer noch dabei diese Prozessverbesserungen in alle Werke auszurollen“, erklärt der Finanzvorstand.

So wurde beispielsweise in Ebensee ein Werk mit 14 Produktionsstraßen voll automatisiert, inklusive Peripherie. Ein Großauftrag machte es möglich, hier die Digitalisierung zu starten. Früher arbeiteten pro Maschine 3 bis 4 Leute - in 3 Schichten. Heute übernehmen 4 Mitarbeiter die Arbeit von zuvor über 100.

Text: Michael J. Plos