21.08.2017, 4801 Zeichen
Der EUR/USD ist schon heute im Jackson Hole Fieber, nachdem es in der Vorwoche zu zwei bearishen Ausbrüchen im Tageschart kam. Jackson Hole und EURUSD sind dabei immer eng verknüpft, da es zu starken Kursausschlägen kommen kann. Hierbei versuche ich eine Vorbereitung zu geben.
Grundlagen für Jackson Hole und EURUSD
Damit beginnen wir unsere heutige, umfassende Vorbereitung für den EUR/USD mit möglichen Korrekturbestrebungen. Doch genau wie Mitte Juni dieses Jahres sollten sich die Bären vorsehen, nicht in eine Falle zu laufen. Deshalb richte ich den Fokus dieser Analyse auf ein ausgeglichenes Verhältnis der Betrachtung auf das wohl wichtigste Währungspaar der Welt. Mehrere Szenarien und die entsprechenden Kursziele.
Nebenbei bemerkt kann man sagen, dass innerhalb der vergangenen zwei Handelswochen kaum signifikante Veränderungen zu bemerken waren.
Jackson Hole und EURUSD: Situation im Monatschart
Insgesamt immer noch long, da keine neuen Tiefs und jüngst Durchbruch über augenscheinlich wichtigen Widerstand bei rund 1.14450. Aktueller weicher Widerstand und Fibonacci Retracement könnten jedoch für völlig normale technische Gegenbewegung sorgen. Unterhalb des Monatscharts sehe solche eine eigentlich kleine Gegenbewegung natürlich extrem dramatisch aus und könnte im Rahmen des positiven Short-Swaps attraktive bearishe Engagements begründen.
Übergeordnete Situation im EUR/USD-Wochenchart
Erwähnte Widerstände aus dem Monatschart in Kombination mit den bereits überwundenen vermeintlichen Kurszielen aus dem Wochenchart (Kursziele abwärtsgerichtete Flagge) = evtl. deutlich überreizt. Eine Korrektur wäre nicht unsinnig. Momentan sind keine umfangreichen Korrekturmerkmale erkennbar, dazu gleich mehr, doch sollte es soweit kommen, rücken das Ausbruchsniveau der Flagge bei rund 1.10250-1.10450 sowie etwas aggressiver der Weekly 8er EMA und das ehemalige Kursziel der Flagge bei rund 1.16800 in den Fokus.
Hier würden sich ggf. interessante, dem bullishen Trend folgende Positionierungsmöglichkeiten ergeben.
Untergeordnete Situation im EUR/USD-Tageschart
Der Tages- und h6-Chart sind die eigentlichen Problemkinder, denn hier läuft scheinbar alles seitwärts. Doch im Detail lassen sich durchaus interessante Kursbereiche definieren. Bspw. das ehemalige Ausbruchsniveau der aufwärtsgerichteten Flagge zwischen ca. 1.15100 und 1.15400. In Kombination mit den damals überwundenen 89.0er und 100.0er Fibonacci Expansionlevel eine durchaus brisante mögliche Unterstützung.
Knapp oberhalb dieser Marke befindet sich das evtl. primäre Kursziel der jüngst verlassenen aufwärtsgerichteten Flagge und im Dunstkreis dieses Hexenkessels der aktuelle Weekly S2 Pivot Point sowie der Daily 55er EMA. Eine spannende Entwicklung möchte man meinen. Deshalb eignen sich meiner Meinung nach das Ausbruchsniveau bei rund 1.18000, ein genereller Retest der aufwärtsgerichteten Flagge und die nahen Widerstände bei ca. 1.18200/1.18420/1.18700 als bearishe Positionierungsmöglichkeiten.
Natürliche Kursziele ergeben sich dadurch in meinen Augen bei ca. 1.15100 bis 1.15870 sowie in weiterer Folge, die entsprechenden Durchbrüche unter 1.13460 vorausgesetzt, bei rund 1.10200.
Der attraktive positive Short-Swap rundet das ganze Bild ab.
So simpel, so falsch?
Hört sich alles schön simpel an oder?
Wäre da nicht einmal mehr der Daily 34er EMA. Er ruft förmlich: Passt auf liebe Bären! Lasst euch nicht veralbern! Genau das könnte passieren. Mitte Juni dieses Jahres passierte es das letzte Mal und auch da hatte ich vor einem möglichen bearishen Fehlausbruch gewarnt. Der Kurs durchbrach die aufwärtsgerichtete Flagge und den nahen Support bei rund 1.11500. Nach einer Stabilisierung beim Daily 34er EMA ging es jedoch, wie prognostiziert weiter in Richtung Norden.
Es ergeben sich deshalb zwei Long-Chancen. Zum einen beim Test des Daily 34er EMA und damit wieder einmal an der Oberseite der vermeintlichen aufwärtsgerichteten Flagge. Zum anderen im Rahmen bullisher Durchbrüche über die scheinbare abwärtsgerichtete Flagge sowie die damit verbundenen horizontalen Widerstände bei ca. 1.18200 und 1.18700. Die mutmaßlichen Kursziele würde ich bei rund 1.19500, beim Gap-Close 1.20000 und weiterführend bei ca. 1.23400 ansiedeln.
Die komplette Analyse gibt es, wie üblich, natürlich auch in der praxisbezogenen Videoversion. (siehe oben)
Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche!
Dieser Beitrag von Peter Seidel wurde von trading-treff.de zur Verfügung gestellt. Dort gibt es Analysen, Wissen und Emotionen zum Trading.
Peter Seidel ist freiberuflicher Trader, Trading-Coach und Gründer der Analyseplattform www.forexhome.de. – dabei liegen seine Schwerpunkte im Forexhandel auf einer Kombinationsstrategie mehrerer klassischer Analysetools.
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