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3D-DRUCK: (Fast) unbegrenzte Möglichkeiten für 3D Systems, SLM Solutions und die voestalpine (Christoph Scherbaum)

Bild: © Aussender, SLM Solutions Zentrale Lübeck (Bild: SLM Solutions https://slm-solutions.de/presseportal/bildmaterial-unte... )

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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18.11.2017, 8866 Zeichen

In den Jahren 2012 und 2013 war 3D-Druck die Top-Story an den Börsen. Anleger sorgten für einen wahren Boom, weil viele Marktteilnehmer der 3D-Druck-Industrie enorme Zukunftschancen bescheinigten. In der Zwischenzeit wurde es um die Branchengrößen etwas ruhiger. Trotzdem schlummert in ihnen weiterhin ein großes Potenzial.

Wichtiger Lernprozess

Es ist gar nicht so lange her, dass die 3D-Druck-Industrie einen großen Traum hatte. Genauso selbstverständlich wie heutzutage fast jeder Haushalt mit einem herkömmlichen Papierdrucker für das Heimbüro ausgestattet ist, sollten auch 3D-Drucker in den Haushalten vertreten sein. Die Branche und die Börse glaubten an diesen Traum. Dabei war die Idee bahnbrechend. Man wollte nichts weniger, als unsere derzeitige Konsumgesellschaft vollkommen umkrempeln. Statt billig hergestellte Konsumgüter im Einzelhandel zu erwerben, sollten Konsumenten Produkte zu Hause selbst herstellen. Eine Zeit lang herrschte eine wahre Goldgräberstimmung. Aktien von Unternehmen wie Stratasys (WKN: A1J5UR / ISIN: IL0011267213) oder 3D Systems schossen in kürzester Zeit auf unglaubliche Höhen. Allerdings setzte relativ schnell auch Ernüchterung ein. Zwar sind die Preise für 3D-Drucker in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, für Otto Normalverbraucher erschließt sich der Kauf eines solchen Gerätes jedoch weiterhin kaum. Einstige Highflyer unter den 3D-Druck-Aktien stürzten zwischenzeitlich um mehr als 90 Prozent ab. Die Konsolidierung läuft immer noch.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Branchenvertreter nun einen schmerzhaften Lernprozess durchlaufen, gewissermaßen erwachsen werden und ihre Ansprüche, genauso wie Anleger, etwas nach unten schrauben. Zumal der 3D-Druck, auch „additive Fertigung“ genannt, weiterhin eine aussichtsreiche Technologie bleibt. Nur nicht unbedingt im Konsumgütersegment, auf dem heimischen Schreibtisch und auch nicht so schnell wie gedacht, sondern vielmehr in der Industrie und dies etwas gemächlicher. Heutzutage kann man sich kaum etwas vorstellen, dass nicht zu 100 Prozent am Computer entworfen und später mithilfe eines 3D-Druckers in jeder gewünschten Anzahl hergestellt werden könnte. Von Brillenbügeln, einfachen Pfeifen bis hin zu Ersatzteilen für Flugzeugtriebwerke und sogar einem menschlichen Organ ist alles vorstellbar. Das attraktive am 3D-Druck für Unternehmen ist seine Individualität. Einzelne Teile oder Kleinserien können wesentlich wirtschaftlicher als in der traditionellen Massenfertigung produziert werden. Vorteil: Kundenanforderungen und die Marktnachfrage werden schneller und individueller bedient.

voestalpine steht für Innovation

Dass 3D-Druck inzwischen in der großen Industrie angekommen ist, zeigt der Blick auf die voestalpine (WKN: 897200 / ISIN: AT0000937503). Der österreichische Stahl- und Technologiekonzern beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit diesem Thema. Damit macht die voestalpine ihrem Ruf als Innovationsführer der Branche alle Ehre. Im vergangenen Jahr eröffnete das Linzer ATX-Unternehmen in Düsseldorf ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für 3D-Druck von Metallteilen. Das „voestalpine Additive Manufacturing Center“ soll die konzernweiten Forschungsaktivitäten zu diesem Thema bündeln und das Verfahren für die Herstellung besonders komplexer und leichter Metallbauteile – zum Beispiel für den Einsatz in der Luft- und Raumfahrt, in der Automobilindustrie oder im Werkzeugbau – nutzbar machen. In diesem Jahr wurde die Expansion vorangetrieben und die Aktivitäten im 3D-Metalldruck auf Asien und Nordamerika ausgeweitet. Der 3D-Druck dürfte der voestalpine zukünftig noch mehr Wachstum bescheren. Doch schon heute geht es dem Konzern richtig gut.

Nachdem die voestalpine zwischen April und Juni 2017 bereits das beste Quartalsergebnis seit Ausbruch der Finanzkrise feierte, folgte nun das beste Halbjahresergebnis seit Lehman. Der voestalpine kam erneut die gute Konjunktur zugute. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres (April bis September) lagen die Erlöse bei 6,3 Mrd. Euro. Ein deutlicher Anstieg von 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das EBIT legte um 58,4 Prozent auf 584 Mio. Euro zu, während der Nettogewinn sogar um 66,4 Prozent auf 389 Mio. Euro kletterte. Auch für die Zukunft bleibt man bei der voestalpine optimistisch. Ein Grund ist die gute Entwicklung in einigen für die Österreicher entscheidenden Industriesektoren, so etwa in der Automobilindustrie mit den Zukunftsherausforderungen Elektromobilität und autonomes Fahren oder dem Konsumgüterbereich mit langfristig hohem Wachstumspotential in den Emerging Markets. Außerdem kann sich der Öl- und Gassektor dank steigender Preise weiter erholen.

Wer daher gehebelt von Kurssteigerungen der voestalpine-Aktie profitieren möchte, setzt beispielsweise auf entsprechende Hebelprodukte, wie diesen Mini Future Bull (WKN: HU9K71 / ISIN: DE000HU9K719), auf der Long-Seite. Für Shorties existieren ebenfalls genügend passende Produkte, wie dieser Mini Future Bear (WKN: HU9LAF / ISIN: DE000HU9LAF3).

SLM Solutions denkt langfristig

Im Oktober 2016 wollte sich der US-Industrie-Gigant General Electric (GE) (WKN: 851144 / ISIN: US3696041033) den Lübecker Hersteller von 3D-Druckern SLM Solutions (WKN: A11133 / ISIN: DE000A111338) einverleiben. Die Amerikaner haben das Wachstumsfeld 3D-Druck für sich entdeckt. Die Übernahme scheiterte jedoch. SLM Solutions brachte der gescheiterte Versuch jedoch ein wenig in Bedrängnis. Inzwischen scheint man sich von diesen Turbulenzen erholt zu haben. So konnten ordentliche Zahlen für das dritte Quartal und die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2017 präsentiert werden. Zwischen Januar und September lagen die Umsatzerlöse bei 50,2 Mio. Euro und damit 3,6 Prozent höher als im Vorjahr. Allerdings fuhr SLM Solutions aufgrund hoher Investitionen in das Wachstum Verluste ein. Dafür konnte sich der Auftragseingang mehr als nur sehen lassen.

Bei dem seit März 2016 im TecDAX (WKN: 720327 / ISIN: DE0007203275) vertretenen Unternehmen denkt man ohnehin langfristig. Bis zum Jahr 2022 will SLM Solutions Umsätze von 500 Mio. Euro mit einer positiven EBITDA-Marge von 20 Prozent generieren. Dabei hilft der Umstand, dass man neben Deutschland bereits in vielen Wachstumsmärkten vertreten ist, zum Beispiel in den USA, Singapur, Russland, Indien und China. Die Kunden kommen aus vielen Bereichen, allen voran der Luft- und Raumfahrtbranche, dem Energiesektor, dem Gesundheitswesen oder dem Automobilsektor. Zudem hat der Übernahmeversuch durch GE gezeigt, dass wesentlich größere Marktteilnehmer auf SLM Solutions aufmerksam geworden sind. Weitere Übernahmeversuche, eventuell auch durch Siemens, könnten folgen und damit neben der ohnehin attraktiven Wachstumsstory 3D-Druck für weitere Anlegerfantasien sorgen.

3D Systems: Wann setzt die Erholung ein?

Gerade durfte der Hersteller von 3D-Druckern 3D Systems (WKN: 888346 / ISIN: US88554D2053) auf der Dubai Airshow Vertretern aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung zeigen, welche Neuheiten das US-Unternehmen im Angebot hat, um beispielsweise wichtige Ersatzteile noch schneller, jedoch in gleicher oder noch besserer Qualität herzustellen. Auch ein neuer Dreijahresvertrag mit dem Autohersteller BMW durfte gefeiert werden. Die jüngsten Quartalsergebnisse waren dagegen nicht sonderlich prickelnd. Besonders schmerzhaft: ein überraschend ausgewiesener Verlust für das dritte Quartal, nachdem Anleger so langsam auf eine Erholung gehofft hatten. Zudem schrumpften die Umsätze um 2 Prozent auf 152,9 Mio. US-Dollar.

3D Systems ist immer noch damit beschäftigt, seinen Fokus neu auszurichten, nachdem sich die Erwartungen an den Markt für 3D-Drucker für Privatkunden nicht erfüllt haben. Dabei sucht die Aktie vor allem nach den enttäuschenden Ergebnissen für das dritte Quartal 2017 weiterhin einen Boden. Von einstmals über 90 US-Dollar ging es in wenigen Jahren inzwischen unter die Marke von 9 US-Dollar. Zumindest sprach das Management zuletzt davon, dass man der Ansicht sei, die richtigen Schritte unternommen zu haben, um langfristig erfolgreich zu sein. Anleger sollten trotz der Wachstumsaussichten noch eine Weile abwarten, bis sich eine Stabilisierung einstellt. Mutige Turnaround-Trader und Schnäppchenjäger können sich jedoch jetzt schon austoben.

Fazit

Wer auf den Börsenboom in der 3D-Druck-Branche verspätet reagiert hat, musste deutliche Verluste einstecken. Noch sind viele der einstigen Stars dabei, ihr Geschäftsmodell auf eine tragfähigere Basis zu stellen. Das heißt aber auch, dass Anlegern nach diesem schmerzhaften Lernprozess gesündere und chancenreichere Unternehmen als Investmentgelegenheiten zur Verfügung stehen werden.

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    Wichtiger Lernprozess

    Es ist gar nicht so lange her, dass die 3D-Druck-Industrie einen großen Traum hatte. Genauso selbstverständlich wie heutzutage fast jeder Haushalt mit einem herkömmlichen Papierdrucker für das Heimbüro ausgestattet ist, sollten auch 3D-Drucker in den Haushalten vertreten sein. Die Branche und die Börse glaubten an diesen Traum. Dabei war die Idee bahnbrechend. Man wollte nichts weniger, als unsere derzeitige Konsumgesellschaft vollkommen umkrempeln. Statt billig hergestellte Konsumgüter im Einzelhandel zu erwerben, sollten Konsumenten Produkte zu Hause selbst herstellen. Eine Zeit lang herrschte eine wahre Goldgräberstimmung. Aktien von Unternehmen wie Stratasys (WKN: A1J5UR / ISIN: IL0011267213) oder 3D Systems schossen in kürzester Zeit auf unglaubliche Höhen. Allerdings setzte relativ schnell auch Ernüchterung ein. Zwar sind die Preise für 3D-Drucker in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, für Otto Normalverbraucher erschließt sich der Kauf eines solchen Gerätes jedoch weiterhin kaum. Einstige Highflyer unter den 3D-Druck-Aktien stürzten zwischenzeitlich um mehr als 90 Prozent ab. Die Konsolidierung läuft immer noch.

    Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Branchenvertreter nun einen schmerzhaften Lernprozess durchlaufen, gewissermaßen erwachsen werden und ihre Ansprüche, genauso wie Anleger, etwas nach unten schrauben. Zumal der 3D-Druck, auch „additive Fertigung“ genannt, weiterhin eine aussichtsreiche Technologie bleibt. Nur nicht unbedingt im Konsumgütersegment, auf dem heimischen Schreibtisch und auch nicht so schnell wie gedacht, sondern vielmehr in der Industrie und dies etwas gemächlicher. Heutzutage kann man sich kaum etwas vorstellen, dass nicht zu 100 Prozent am Computer entworfen und später mithilfe eines 3D-Druckers in jeder gewünschten Anzahl hergestellt werden könnte. Von Brillenbügeln, einfachen Pfeifen bis hin zu Ersatzteilen für Flugzeugtriebwerke und sogar einem menschlichen Organ ist alles vorstellbar. Das attraktive am 3D-Druck für Unternehmen ist seine Individualität. Einzelne Teile oder Kleinserien können wesentlich wirtschaftlicher als in der traditionellen Massenfertigung produziert werden. Vorteil: Kundenanforderungen und die Marktnachfrage werden schneller und individueller bedient.

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    Dass 3D-Druck inzwischen in der großen Industrie angekommen ist, zeigt der Blick auf die voestalpine (WKN: 897200 / ISIN: AT0000937503). Der österreichische Stahl- und Technologiekonzern beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit diesem Thema. Damit macht die voestalpine ihrem Ruf als Innovationsführer der Branche alle Ehre. Im vergangenen Jahr eröffnete das Linzer ATX-Unternehmen in Düsseldorf ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für 3D-Druck von Metallteilen. Das „voestalpine Additive Manufacturing Center“ soll die konzernweiten Forschungsaktivitäten zu diesem Thema bündeln und das Verfahren für die Herstellung besonders komplexer und leichter Metallbauteile – zum Beispiel für den Einsatz in der Luft- und Raumfahrt, in der Automobilindustrie oder im Werkzeugbau – nutzbar machen. In diesem Jahr wurde die Expansion vorangetrieben und die Aktivitäten im 3D-Metalldruck auf Asien und Nordamerika ausgeweitet. Der 3D-Druck dürfte der voestalpine zukünftig noch mehr Wachstum bescheren. Doch schon heute geht es dem Konzern richtig gut.

    Nachdem die voestalpine zwischen April und Juni 2017 bereits das beste Quartalsergebnis seit Ausbruch der Finanzkrise feierte, folgte nun das beste Halbjahresergebnis seit Lehman. Der voestalpine kam erneut die gute Konjunktur zugute. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres (April bis September) lagen die Erlöse bei 6,3 Mrd. Euro. Ein deutlicher Anstieg von 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das EBIT legte um 58,4 Prozent auf 584 Mio. Euro zu, während der Nettogewinn sogar um 66,4 Prozent auf 389 Mio. Euro kletterte. Auch für die Zukunft bleibt man bei der voestalpine optimistisch. Ein Grund ist die gute Entwicklung in einigen für die Österreicher entscheidenden Industriesektoren, so etwa in der Automobilindustrie mit den Zukunftsherausforderungen Elektromobilität und autonomes Fahren oder dem Konsumgüterbereich mit langfristig hohem Wachstumspotential in den Emerging Markets. Außerdem kann sich der Öl- und Gassektor dank steigender Preise weiter erholen.

    Wer daher gehebelt von Kurssteigerungen der voestalpine-Aktie profitieren möchte, setzt beispielsweise auf entsprechende Hebelprodukte, wie diesen Mini Future Bull (WKN: HU9K71 / ISIN: DE000HU9K719), auf der Long-Seite. Für Shorties existieren ebenfalls genügend passende Produkte, wie dieser Mini Future Bear (WKN: HU9LAF / ISIN: DE000HU9LAF3).

    SLM Solutions denkt langfristig

    Im Oktober 2016 wollte sich der US-Industrie-Gigant General Electric (GE) (WKN: 851144 / ISIN: US3696041033) den Lübecker Hersteller von 3D-Druckern SLM Solutions (WKN: A11133 / ISIN: DE000A111338) einverleiben. Die Amerikaner haben das Wachstumsfeld 3D-Druck für sich entdeckt. Die Übernahme scheiterte jedoch. SLM Solutions brachte der gescheiterte Versuch jedoch ein wenig in Bedrängnis. Inzwischen scheint man sich von diesen Turbulenzen erholt zu haben. So konnten ordentliche Zahlen für das dritte Quartal und die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2017 präsentiert werden. Zwischen Januar und September lagen die Umsatzerlöse bei 50,2 Mio. Euro und damit 3,6 Prozent höher als im Vorjahr. Allerdings fuhr SLM Solutions aufgrund hoher Investitionen in das Wachstum Verluste ein. Dafür konnte sich der Auftragseingang mehr als nur sehen lassen.

    Bei dem seit März 2016 im TecDAX (WKN: 720327 / ISIN: DE0007203275) vertretenen Unternehmen denkt man ohnehin langfristig. Bis zum Jahr 2022 will SLM Solutions Umsätze von 500 Mio. Euro mit einer positiven EBITDA-Marge von 20 Prozent generieren. Dabei hilft der Umstand, dass man neben Deutschland bereits in vielen Wachstumsmärkten vertreten ist, zum Beispiel in den USA, Singapur, Russland, Indien und China. Die Kunden kommen aus vielen Bereichen, allen voran der Luft- und Raumfahrtbranche, dem Energiesektor, dem Gesundheitswesen oder dem Automobilsektor. Zudem hat der Übernahmeversuch durch GE gezeigt, dass wesentlich größere Marktteilnehmer auf SLM Solutions aufmerksam geworden sind. Weitere Übernahmeversuche, eventuell auch durch Siemens, könnten folgen und damit neben der ohnehin attraktiven Wachstumsstory 3D-Druck für weitere Anlegerfantasien sorgen.

    3D Systems: Wann setzt die Erholung ein?

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    3D Systems ist immer noch damit beschäftigt, seinen Fokus neu auszurichten, nachdem sich die Erwartungen an den Markt für 3D-Drucker für Privatkunden nicht erfüllt haben. Dabei sucht die Aktie vor allem nach den enttäuschenden Ergebnissen für das dritte Quartal 2017 weiterhin einen Boden. Von einstmals über 90 US-Dollar ging es in wenigen Jahren inzwischen unter die Marke von 9 US-Dollar. Zumindest sprach das Management zuletzt davon, dass man der Ansicht sei, die richtigen Schritte unternommen zu haben, um langfristig erfolgreich zu sein. Anleger sollten trotz der Wachstumsaussichten noch eine Weile abwarten, bis sich eine Stabilisierung einstellt. Mutige Turnaround-Trader und Schnäppchenjäger können sich jedoch jetzt schon austoben.

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