BSN Morning Xpresso (18.5.): Kern und die ATX-Call-Option, Opening Bell Thomas Böttcher für den Börsentag Wien in einem Monat
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Einen schönen guten Morgen, liebe Leser!
Der neue Kanzler Christian Kern ist zur Abwechslung mal einer mit Lebenslauf. Dass er vor einem Vierteljahrhundert für das Wirtschaftsmagazin "Option" geschrieben hat, ist interessant. Vor einem Sechsteljahrhundert hab ich dort auch immer wieder Beiträge beigesteuert, überschnitten haben wir uns nicht.
Blickt man auf die Social Media Kanäle, so hat Kern mit seiner Antrittsrede jedenfalls breiten Applaus bekommen. Er hat extrem positiv überrascht und hat sogar Applaus von "Nicht-SPÖ-Fans" wie u.a. dem wortgewaltigen Interwetten-Chef Werner Becher bekommen. Ich gebe zu, die Ansichten waren echt frisch, in Richtung Verständnis für die Hilferufe der Wirtschaft, was den Standort betrifft. Bei Faymann und Mitterlehner ist das immer abgeprallt, letzterer hat das auf den Koalitionspartner geschoben. Auch Schelling, aktuell mit Rücktrittsgerüchten konfrontiert, fällt nicht wirklich durch Standortpolitik auf, eher durch Kleinkriege rund um die Registrierkassa und mit den Heta-Gläubigern.
Wie auch immer: Trainereffekt mal gelungen, was die Stimmung betrifft und ich bin gespannt, was das für die Bundespräsidentenwahl bedeutet. Ich tippe auf geringere Wahlbeteilung, weil die neue Regierung wieder Alpha zeigt und die Kasperliaden der beiden doch eher extremen Kandidaten einfach nur lächerlich sind (Stichwort: ATV).
Von ATV zum ATX: Also der hat auf Kern noch nicht reagiert und war die letzten Tage lustlos und schwach. Man darf das nicht unterschätzen. Glaubt man an die Ernsthaftigkeit von Kerns Vorhaben, dann müsste der ATX eigentlich steigen. Gleich in einer Erstreaktion. Denn in Österreich ist derzeit die schwache Entwicklung des Standorts samt schwachem Ausblick für ebendiesen eingepreist. Wenn eine weniger weltfremde Sicht auf Österreich nun wieder denkbar ist, kann es schnell mal 5-10 Prozent "einfach so" nach oben gehen. Hatten wir bei Schüssel auch. Ankündigungen für verbesserte Standortbedingungen reichten schon. Es gibt weltweit sowieso viel zu viel Liquidität.
Schade, dass es keine Directors Dealings für Politiker gibt. Es wäre - um dem Medium "Option" noch eine Ehrerweisung zuzuführen - schon cool, wenn sich der Kanzler eine Call-Option auf den ATX zulegen würde. Wenn er seine Vorhaben umsetzt, wird er damit Geld machen. Und das ist nichts Böses, dann gehts uns allen besser, ein steigender Index sollte das Ziel sein. Freundschaft.
(Christian Drastil)
Opening Bell: Thomas Böttcher für den Börsentag Wien am 18.6..
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