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Cafe BE: Aktienforum zu Investment vs. Spekulation, WP-KESt, FATCA, Finanztransaktionssteuer, SMILE, FCC, AED & Co. (Christian Drastil)


Autor:
Christian Drastil

Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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31.08.2011, 15662 Zeichen
Per 1. September übernimmt Ulrike Haidenthaller das Aktienforum von Peter Schiefer. Den launigen Aus-/ Rückblick gabs im Cafe BE. - Bilder unter http://www.boerse-express.com/cat/diasho...

Cafe BE: Frau Haidenthaller, am 16. August ist die Aussendung zu Ihrer Bestellung gekommen; in wenigen Tagen, per 1.9., treten Sie bereits die Geschäftsführung des Aktienforums an. Hand aufs Herz: Haben Sie lange überlegt oder gabs von Ihrer Seite ein spontanes „Ja“ dazu?

Ulrike Haidenthaller: Selbstverständlich habe ich mich gefreut, als mit der Möglichkeit an mich herangetreten wurde. Allerdings nimmt man keinen Job der Geschäftsführung „einfach so“ und spontan an – diese Funktion bringt gerade in Zeiten wie diesen eine nicht zu unterschätzende Verantwortung mit sich und birgt grosse Herausforderungen. Leichtherziges Zusagen liegt mir fern: ich bin sicherlich nicht unreflektiert auf das Angebot eingegangen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass der Vorstand des Aktienforums danach mit seiner Entscheidung zu demselben Schluss kam. Ich freue mich auf diese spannende Aufgabe, die ich gerne und mit Begeisterung annehme. Also, Hand aufs Herz, es waren einige Tage, die ich mir selbst für die Interessensbekundung gegeben habe.

Cafe BE: Und was fasziniert Sie am Aktienmarkt?

Haidenthaller: Was mich am Aktienmarkt und am Kapitalmarkt fasziniert, ist klar die Funktion, die er erfüllt: er ist das Öl in den Maschinen der Industrie Österreichs, er bringt frisches Kapital, stärkt die Betriebe und ist eine treibende Kraft für den Fortschritt unserer Volkswirtschaft. Vor allem zukunftsorientierte Unternehmungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung werden vom Kapitalmarkt getragen. Die Möglichkeiten zur sicheren Finanzierung von innovativen Projekten und Research sind meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft. Ich bin der Ansicht, dass der Kapitalmarkt in seiner Funktion in Österreich weit unterschätzt und zu leichtfertig mit reiner Spekulation gleichgesetzt wird. Gleichzeitig haben uns die vergangenen Jahre global einiges an Verbesserungsnotwendigkeit aufgezeigt. Der Kapitalmarkt braucht Parameter, auf die sich Marktteilnehmer und Anleger verlassen können. Jetzt gilt es, begründetes Vertrauen wieder zu erarbeiten: und zwar das Vertrauen der Emittenten als auch der Investoren.

Cafe BE: Sie waren zuletzt als parlamentarische Mitarbeitern im EU-Parlament tätigt und davor für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für wirtschafts- und umweltpolitische Aktivitäten zuständig. In Brüssel waren Sie insbesondere mit Fragen der Regulierung des Finanzmarktes betraut. Gibt es da besondere Anliegen, die Sie in Ihre Aktienforum-Arbeit einbauen wollen? Haben Sie vielleicht sogar eine Zauberformel zur Belebung im Kopf?

Haidenthaller: Etwas, das ich eindeutig gelernt habe, ist, dass es keine Zauberformeln gibt. Es geht darum, dass man durch konsequente Arbeit und Weitblick strategisch an Verbesserungen herangeht. Gerade bei einem so sensiblen Markt wie dem Kapitalmarkt ist es unzulässig, nur von einer Hau-Ruck- und Feuerlösch-Aktion in die nächste zu stolpern. Es ist mir wichtig, die Grundfunktion des Kapitalmarktes aufzuzeigen: es ist die Finanzierung eines wesentlichen Teils unserer Realwirtschaft durch direkte oder indirekte Anteile an Unternehmen. Insofern muss tatsächliche Kapitalmarkt-’politik’ betrieben werden, um diese Funktion aufrechtzuerhalten und zu verbessern. Und ja, Sie haben Recht, auch um den österreichischen Kapitalmarkt zu beleben.

Cafe BE: Herr Schiefer, in Vorbereitung auf den Talk habe ich die Aktienforum-Website, die Sie ja einem Relaunch unterzogen haben, besucht und bin dort auf die Zusammensetzung des Aktienforum-Vorstands gestossen: Dass Robert Ottel den Vorsitz hat und Heinrich Schaller und Martin Grüll im Präsidium sitzen, wusste ich. Unter den weiteren Vorständen findet sich Ihr Name. Von der Geschäftsführung in den Vorstand?

Peter Schiefer: Der Geschäftsführer des Aktienforums war immer schon automatisch Mitglied des Vorstandes, hat aber primär die Aufgabe, den Verein operativ zu führen, während die anderen Vorstandsmitglieder, die diese Aufgabe ja ehrenamtlich machen, sich um die strategischen Fragen und wesentlichen Schwerpunktsetzungen kümmern.

Cafe BE: Ach so, verstehe, d.h. Frau Haidenthaller ist ab September dann auch Vorstand ...

Schiefer: Genau.

Cafe BE: Und haben Sie dann in Ihrer Jobdescription als Sprecher der IV auch gewisse Kapitalmarktaufgaben dabei?

Schiefer: Ich bleibe dem Kapitalmarkt sicher auf die eine oder andere Weise verbunden, die IV tritt ja etwa für weitere Privatisierungen und eine Stärkung des Kapitalmarktes ein und hier haben wir heuer im Frühjahr auch medial einige Akzente gesetzt.

Cafe BE: Gleich weiter im Rückblick: Sie waren jetzt exakt ein Jahr lang der Geschäftsführer des Aktienforums, haben sich wahrlich kein leichtes Jahr ausgesucht. Auf was sind Sie stolz, was hätten Sie rückwirkend betrachtet besser machen können?

Schiefer: Der Start war wirklich etwas schwierig, da ich unmittelbar mit der Wertpapier-KESt konfrontiert war und es nicht gelungen ist, die erheblichen Fehler dieser Besteuerung – Stichwort Verlustverrechnung und Fehlen eines Anreizes für langfristige Aktienvorsorge – zu beheben. Gut gelungen ist die Neugestaltung des optischen Auftrittes des Aktienforums und positiv überrascht war ich vom grossen Medienecho auf unsere Erhebung zu den Aktionärszahlen in Österreich. Wir haben hier gezeigt, dass es nur 345.000 Aktionäre in Österreich gibt und hier grosser Nachholbedarf besteht.

Cafe BE: Was sind die grossen Aufgaben, die grossen Themen für das Aktienforum in diesen Tagen?

Schiefer: Das Image der Aktienanlage leidet stark unter der ständigen Kritik an Spekulanten und einem entarteten Finanzkapitalismus. Aktienbörsen haben jedoch eine für die Wirtschaft sehr wichtige Funktion als Eigenkapitalmarkt für Unternehmen und die Wiener Börse schafft so zusätzliches Wachstum und Beschäftigung in Österreich. Dies gilt es wieder stärker in den Vordergrund zu rücken.

Haidenthaller: Ich denke, die Aufgabe, die alle kapitalmarktorientierten Unternehmen und Verbände nun zu lösen haben, ist, die Verunsicherung aus dem Markt zu schaffen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn es kann nicht sein, dass wie vor einigen Tagen ein Unternehmen in Österreich brillante Entwicklungszahlen berichtet, am gleichen Tag aber vom allgemeinen Trend geleitet auf der Börse tiefrote Zahlen schreibt. Diese beinahe schon skurrilen Situationen haben nichts mehr mit der tatsächlichen Bewertung eines Unternehmensanteils zu tun.

Cafe BE: Sie kommen ja direkt aus Brüssel: Was sind die drohenden Trends in puncto „länderübergreifende Besteuerung“? Die Finanztransaktionssteuer ist ein Dauerbrenner in den Medien, weiters hört man auch von der Finanzaktivitätssteuer ...

Haidenthaller: Trend ist ein nettes Wort dafür, das klingt nach kurzlebiger Fashion. Im Europäischen Parlament wird die Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer allerdings ständig wiederholt. Allein im vergangenen halben Jahr wurden zwei Berichte in von der Europäischen Kommission unabhängigen Initiativen von dem gesamten Plenum des Parlaments in breiter Mehrheit abgesegnet. Das ist als eindeutige politische Botschaft und Forderung zu verstehen. Auf die Finanztransaktionssteuer, die FTT, wird bei diesen Diskussionen vor allem als Finanzierungsmittel für europäische Projekte oder auch der Reduzierung der EU-Mitgliedsbeiträge gesetzt. Andere Stimmen vertreten die Meinung, dass eine FTT insbesondere für den Kampf gegen ausufernde Spekulation an Finanzmärkten eingesetzt werden soll. In Punkto Notwendigkeit gibt es demnach einen breiten Konsens im Europäischen Parlament. Die Meinungen gehen in den unterschiedlichen Fraktionen bei der Frage des Anwendungsgebiet auseinander: einige wollen mit der Einführung einer FTT auf eine globale Verpflichtungserklärung warten, während andere der Meinung sind, dass die EU bei diesem Thema eine Vorreiterrolle einnehmen sollte. Auf eine genaue Höhe und praktische Abwicklungsmöglichkeiten wird im Europäischen Parlament bis dato nicht eingegangen. Die Europäische Kommission beendete im April dieses Jahres ihre Konsultation um genau diese Fragen zu klären. Der Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso spricht sich genauso wie Algirdas Semeta, der EU-Kommissar für Steuern, für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer aus. Erste Legislativvorschläge sind mit Herbst zu erwarten, wobei die Kommission voraussichtlich zwei von Grund auf verschiedene Modelle vorstellen wird: eine „klassische“ Finanztransaktionssteuer, die auf jede Transaktion von Finanzmarktteilnehmer aufgeschlagen wird; und eine „Finanzaktivitätssteuer“, die auf Grundlage von Bankbilanzen errechnet wird.

Cafe BE: Die wichtigsten Bestimmungen des amerikanischen „Foreign Account Tax Compliance Act“ (FATCA) sollen auch bereits 2013 in Europa in Kraft treten. Ist das schon ein Thema in Brüssel gewesen? Die Banken raufen sich die Haare, dass nach Basel III und der WP-KESt der nächste Hammer kommt ...

Haidenthaller: Ich selbst bin in meiner Arbeit im Europäischen Parlament nicht über dieses Thema gestossen, da es diesbezüglich weder einen aktiven Legislativvorschlag der Europäischen Kommission noch einen Initiativbericht des Parlaments gab. Aber ja, die Stimmen seitens international agierenden Banken wurden laut, ich kann mir vorstellen, dass hier bald einiges passieren wird. Im April dieses Jahres trat die ungarische Ratspräsidentschaft gemeinsam mit Steuerkommissar Semeta an den US-Finanzminister Timothy Geithner und den Leiter der US-Bundessteuerbehörde Douglas Shulman heran. Ziel der Diskussion war FATCA mit der EU-Zinsbesteuerungsrichtlinie zu koordinieren, um ausufernde Compliance Kosten zu vermeiden. Beide Gesetzestexte erlegen Finanzdienstleistern Verpflichtungen zum Informationsaustausch mit Steuerbehörden über Zinszahlungen an private Investoren auf. Nachdem es bereits Informationsaustausch zwischen unseren Steuerbehörden gibt, versucht die Europäische Kommission nun, den Geltungsbereich der EU-Zinsbesteuerungsrichtlinie zu erweitern und kein vollständig neues Gesetz zu schaffen.

Cafe BE: Arbeitet das Aktienforum mit Interessensvertretungen in anderen Ländern zusammen?

Haidenthaller: Ja. Wir arbeiten auf unterschiedlicher Ebene mit anderen Ländern zusammen. Primär sind die europäischen Emittentenverbände in den europäischen Verbänden „European Issuers“ und „European Association for Shareholder Promotion“ eingebunden. Hier herrscht ein reger Informations- und Erfahrungsaustausch unter den verschiedenen Nationen. Gerade bei Themen wie der Förderung vom Zugang zu Eigenkapital von KMUs ist dieser Verband für Österreich sehr interessant und wir bringen uns aktiv ein. Kommendes Monat etwa findet der dafür spezialisierte Ausschuss SMILE (Smaller and Medium Issuers Listed in Europe) bei uns im Haus in Wien statt. Abseits der European Issuers gibt es eine enge Zusammenarbeit vor allem mit unterschiedlichen Verbänden in Deutschland, Frankreich, Italien und immer stärker mit den Ostländern.

Cafe BE: Zu den Steuerthemen in Österreich. Die WP-KESt hat die inländischen Privaten von der Börse weitgehend vertrieben. Das sage ich, das sagen die grossen Österreich-Broker direktanlage.at und brokerjet, das belegt auch die Handelsstatistik der Wiener Börse. Weniger Volumen und dazu ein Rückfall des Österreicher-Percentages vom bereits kleineren Kuchen. Sie sprachen zuerst auch von den Fehlern bei der KESt, Herr Schiefer. Wie sieht Ihre Idee einer fairen Besteuerung für Privatanleger und Aktiensparer aus?

Schiefer: Wie schon vorher erwähnt, haben schon im Rahmen der Begutachtung des Gesetzes gesagt, dass das Gesetz misslungen ist und man eine derart grosse Umstellung nicht über Nacht machen kann ohne einen massiven Vertrauensschaden zu verursachen. Das wollte niemand hören. Nun haben wir den Schaden. Wir haben grundsätzlich kein Problem mit einer Art „KESt“ für Wertpapiergewinne. Aber wenn schon, dann müssen alle Spesen für Kauf und Verkauf sowie Depot abzugsfähig sein, Verluste automatisch zu einer Steuergutschrift am Depot führen und Langfrist-Aktionäre ab fünf Jahre Behaltedauer überhaupt von der Steuer befreit werden. Das alles zu programmieren wäre technisch kein Problem und wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass diese Änderungen kommen. Das Gesetz wurde bereits einmal novelliert, die nächste Novelle kommt mit Sicherheit.

Cafe BE: Zu den Aktienforum Events. Über unsere gemeinsame Roadshow- Reihe rede ich hier nicht, das ist den Lesern bekannt, ich freu mich jedenfalls auf die bisher grösste Roadshow am 19.9. im Haus der Industrie. Da werden wir ja fünf der zehn grössten ATX-Unternehmen dabeihaben. Aber auch bei Ihrem Austrian Equity Day, kurz AED, gibt es ja einiges Neues heuer. Aber besser gleich in Ihren Worten ...

Schiefer: Der Austrian Equity Day ist unsere Jahreskonferenz und damit unsere grösste Veranstaltung und findet am 12. Oktober im Haus der Industrie statt. Die Grundfunktion des Kapitalmarktes als „Motor für Innovation, Wachstum und Wohlstand“ steht in den Mittelpunkt der Diskussionen. Besonders freut es mich, dass wir heuer Finanzministerin Maria Fekter als Hauptrednerin gewinnen konnten. Neu ist zudem, dass der AED erstmals kostenpflichtig ist, der bislang gute Vorverkauf gibt uns Recht, dass diese Veranstaltung auch bei einem kleinen Kostenbeitrag für die Branche von grossem Interesse ist.

Cafe BE: Und wie reihen sich die Financial Community Clubs ein, das ist ja rein B2B. Auch hier ein paar Worte dazu bitte ...

Haidenthaller: Die FCC sind regelmässig stattfindende Treffen unserer Kapitalmarktexperten mit wesentlichen Playern am Markt. Die Veranstaltungen finden meist abends statt, sie bieten unseren Mitgliedern und Experten nach einer moderierten Diskussionsrunde mit geladenen Gästen eine informelle und gemütliche Möglichkeit sich auszutauschen. Anders als die Roadshows mit dem Börse Express, die sich ja an die Anleger richten, ist der FCC ein geschlossener „Club“ für die Finanzcommunity.

Cafe BE: Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Wiener Börse bzw. der AVCO?

Haidenthaller: Die Zusammenarbeit mit der Wiener Börse und der AVCO läuft sehr gut. Es ist gerade für einen so kleinen Kapitalmarkt wie Österreich wichtig, die Kräfte zu bündeln. Das gilt für vorbörsliche Verbände genauso wie Emittenten- und IR-Vertreter oder dem Handelsplatz selbst. Ich habe grösstes Interesse daran, die Zusammenarbeit weiterzuführen und zu stärken, das ist eine klare Zielsetzung in meinem Job.

Cafe BE: Abschliessend bitte ich um eine Kurzbeschreibung des Aktienforums 2011. Generelles, Mitglieder, etc.

... gegründet 1989, ist das Aktienforum die Interessenvertretung der österreichischen börsennotierten Unternehmen und die Plattform zur Förderung des österreichischen Kapitalmarktes. Drei Viertel der gegenwärtigen Marktkapitalisierung der Wiener Börse entfällt auf unsere Mitgliedsfirmen. Derzeit sind 74 Unternehmen und Organisationen und damit praktisch alle wesentlichen Stakeholder der Wiener Börse Mitglied des Aktienforums. Das Aktienforum betreibt aktives Lobbying für seine Mitglieder auf österreichischer und internationaler Ebene. Der Vorstand setzt sich ab 1.9. zusammen aus: Robert Ottel (Präsident), Heinrich Schaller, Martin Grüll (Vizepräsidenten), Karl Grabner, Friedrich Huemer, Christian Jauk, Eduard Zehetner und Ulrike Haidenthaller.

Cafe BE:  Schlussfrage: Besitzen Sie selbst österreichische Aktien?

Haidenthaller: Ja.

Schiefer: Ja, ich bin schon seit über 15 Jahren in Österreich investiert und bleibe dem Kapitalmarkt als Aktionär natürlich weiter verbunden.

Diskussionsleitung: Christian Drastil
Fotos: Martina Draper

(31.08.2011)

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    31.08.2011, 15662 Zeichen
    Per 1. September übernimmt Ulrike Haidenthaller das Aktienforum von Peter Schiefer. Den launigen Aus-/ Rückblick gabs im Cafe BE. - Bilder unter http://www.boerse-express.com/cat/diasho...

    Cafe BE: Frau Haidenthaller, am 16. August ist die Aussendung zu Ihrer Bestellung gekommen; in wenigen Tagen, per 1.9., treten Sie bereits die Geschäftsführung des Aktienforums an. Hand aufs Herz: Haben Sie lange überlegt oder gabs von Ihrer Seite ein spontanes „Ja“ dazu?

    Ulrike Haidenthaller: Selbstverständlich habe ich mich gefreut, als mit der Möglichkeit an mich herangetreten wurde. Allerdings nimmt man keinen Job der Geschäftsführung „einfach so“ und spontan an – diese Funktion bringt gerade in Zeiten wie diesen eine nicht zu unterschätzende Verantwortung mit sich und birgt grosse Herausforderungen. Leichtherziges Zusagen liegt mir fern: ich bin sicherlich nicht unreflektiert auf das Angebot eingegangen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass der Vorstand des Aktienforums danach mit seiner Entscheidung zu demselben Schluss kam. Ich freue mich auf diese spannende Aufgabe, die ich gerne und mit Begeisterung annehme. Also, Hand aufs Herz, es waren einige Tage, die ich mir selbst für die Interessensbekundung gegeben habe.

    Cafe BE: Und was fasziniert Sie am Aktienmarkt?

    Haidenthaller: Was mich am Aktienmarkt und am Kapitalmarkt fasziniert, ist klar die Funktion, die er erfüllt: er ist das Öl in den Maschinen der Industrie Österreichs, er bringt frisches Kapital, stärkt die Betriebe und ist eine treibende Kraft für den Fortschritt unserer Volkswirtschaft. Vor allem zukunftsorientierte Unternehmungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung werden vom Kapitalmarkt getragen. Die Möglichkeiten zur sicheren Finanzierung von innovativen Projekten und Research sind meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft. Ich bin der Ansicht, dass der Kapitalmarkt in seiner Funktion in Österreich weit unterschätzt und zu leichtfertig mit reiner Spekulation gleichgesetzt wird. Gleichzeitig haben uns die vergangenen Jahre global einiges an Verbesserungsnotwendigkeit aufgezeigt. Der Kapitalmarkt braucht Parameter, auf die sich Marktteilnehmer und Anleger verlassen können. Jetzt gilt es, begründetes Vertrauen wieder zu erarbeiten: und zwar das Vertrauen der Emittenten als auch der Investoren.

    Cafe BE: Sie waren zuletzt als parlamentarische Mitarbeitern im EU-Parlament tätigt und davor für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für wirtschafts- und umweltpolitische Aktivitäten zuständig. In Brüssel waren Sie insbesondere mit Fragen der Regulierung des Finanzmarktes betraut. Gibt es da besondere Anliegen, die Sie in Ihre Aktienforum-Arbeit einbauen wollen? Haben Sie vielleicht sogar eine Zauberformel zur Belebung im Kopf?

    Haidenthaller: Etwas, das ich eindeutig gelernt habe, ist, dass es keine Zauberformeln gibt. Es geht darum, dass man durch konsequente Arbeit und Weitblick strategisch an Verbesserungen herangeht. Gerade bei einem so sensiblen Markt wie dem Kapitalmarkt ist es unzulässig, nur von einer Hau-Ruck- und Feuerlösch-Aktion in die nächste zu stolpern. Es ist mir wichtig, die Grundfunktion des Kapitalmarktes aufzuzeigen: es ist die Finanzierung eines wesentlichen Teils unserer Realwirtschaft durch direkte oder indirekte Anteile an Unternehmen. Insofern muss tatsächliche Kapitalmarkt-’politik’ betrieben werden, um diese Funktion aufrechtzuerhalten und zu verbessern. Und ja, Sie haben Recht, auch um den österreichischen Kapitalmarkt zu beleben.

    Cafe BE: Herr Schiefer, in Vorbereitung auf den Talk habe ich die Aktienforum-Website, die Sie ja einem Relaunch unterzogen haben, besucht und bin dort auf die Zusammensetzung des Aktienforum-Vorstands gestossen: Dass Robert Ottel den Vorsitz hat und Heinrich Schaller und Martin Grüll im Präsidium sitzen, wusste ich. Unter den weiteren Vorständen findet sich Ihr Name. Von der Geschäftsführung in den Vorstand?

    Peter Schiefer: Der Geschäftsführer des Aktienforums war immer schon automatisch Mitglied des Vorstandes, hat aber primär die Aufgabe, den Verein operativ zu führen, während die anderen Vorstandsmitglieder, die diese Aufgabe ja ehrenamtlich machen, sich um die strategischen Fragen und wesentlichen Schwerpunktsetzungen kümmern.

    Cafe BE: Ach so, verstehe, d.h. Frau Haidenthaller ist ab September dann auch Vorstand ...

    Schiefer: Genau.

    Cafe BE: Und haben Sie dann in Ihrer Jobdescription als Sprecher der IV auch gewisse Kapitalmarktaufgaben dabei?

    Schiefer: Ich bleibe dem Kapitalmarkt sicher auf die eine oder andere Weise verbunden, die IV tritt ja etwa für weitere Privatisierungen und eine Stärkung des Kapitalmarktes ein und hier haben wir heuer im Frühjahr auch medial einige Akzente gesetzt.

    Cafe BE: Gleich weiter im Rückblick: Sie waren jetzt exakt ein Jahr lang der Geschäftsführer des Aktienforums, haben sich wahrlich kein leichtes Jahr ausgesucht. Auf was sind Sie stolz, was hätten Sie rückwirkend betrachtet besser machen können?

    Schiefer: Der Start war wirklich etwas schwierig, da ich unmittelbar mit der Wertpapier-KESt konfrontiert war und es nicht gelungen ist, die erheblichen Fehler dieser Besteuerung – Stichwort Verlustverrechnung und Fehlen eines Anreizes für langfristige Aktienvorsorge – zu beheben. Gut gelungen ist die Neugestaltung des optischen Auftrittes des Aktienforums und positiv überrascht war ich vom grossen Medienecho auf unsere Erhebung zu den Aktionärszahlen in Österreich. Wir haben hier gezeigt, dass es nur 345.000 Aktionäre in Österreich gibt und hier grosser Nachholbedarf besteht.

    Cafe BE: Was sind die grossen Aufgaben, die grossen Themen für das Aktienforum in diesen Tagen?

    Schiefer: Das Image der Aktienanlage leidet stark unter der ständigen Kritik an Spekulanten und einem entarteten Finanzkapitalismus. Aktienbörsen haben jedoch eine für die Wirtschaft sehr wichtige Funktion als Eigenkapitalmarkt für Unternehmen und die Wiener Börse schafft so zusätzliches Wachstum und Beschäftigung in Österreich. Dies gilt es wieder stärker in den Vordergrund zu rücken.

    Haidenthaller: Ich denke, die Aufgabe, die alle kapitalmarktorientierten Unternehmen und Verbände nun zu lösen haben, ist, die Verunsicherung aus dem Markt zu schaffen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn es kann nicht sein, dass wie vor einigen Tagen ein Unternehmen in Österreich brillante Entwicklungszahlen berichtet, am gleichen Tag aber vom allgemeinen Trend geleitet auf der Börse tiefrote Zahlen schreibt. Diese beinahe schon skurrilen Situationen haben nichts mehr mit der tatsächlichen Bewertung eines Unternehmensanteils zu tun.

    Cafe BE: Sie kommen ja direkt aus Brüssel: Was sind die drohenden Trends in puncto „länderübergreifende Besteuerung“? Die Finanztransaktionssteuer ist ein Dauerbrenner in den Medien, weiters hört man auch von der Finanzaktivitätssteuer ...

    Haidenthaller: Trend ist ein nettes Wort dafür, das klingt nach kurzlebiger Fashion. Im Europäischen Parlament wird die Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer allerdings ständig wiederholt. Allein im vergangenen halben Jahr wurden zwei Berichte in von der Europäischen Kommission unabhängigen Initiativen von dem gesamten Plenum des Parlaments in breiter Mehrheit abgesegnet. Das ist als eindeutige politische Botschaft und Forderung zu verstehen. Auf die Finanztransaktionssteuer, die FTT, wird bei diesen Diskussionen vor allem als Finanzierungsmittel für europäische Projekte oder auch der Reduzierung der EU-Mitgliedsbeiträge gesetzt. Andere Stimmen vertreten die Meinung, dass eine FTT insbesondere für den Kampf gegen ausufernde Spekulation an Finanzmärkten eingesetzt werden soll. In Punkto Notwendigkeit gibt es demnach einen breiten Konsens im Europäischen Parlament. Die Meinungen gehen in den unterschiedlichen Fraktionen bei der Frage des Anwendungsgebiet auseinander: einige wollen mit der Einführung einer FTT auf eine globale Verpflichtungserklärung warten, während andere der Meinung sind, dass die EU bei diesem Thema eine Vorreiterrolle einnehmen sollte. Auf eine genaue Höhe und praktische Abwicklungsmöglichkeiten wird im Europäischen Parlament bis dato nicht eingegangen. Die Europäische Kommission beendete im April dieses Jahres ihre Konsultation um genau diese Fragen zu klären. Der Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso spricht sich genauso wie Algirdas Semeta, der EU-Kommissar für Steuern, für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer aus. Erste Legislativvorschläge sind mit Herbst zu erwarten, wobei die Kommission voraussichtlich zwei von Grund auf verschiedene Modelle vorstellen wird: eine „klassische“ Finanztransaktionssteuer, die auf jede Transaktion von Finanzmarktteilnehmer aufgeschlagen wird; und eine „Finanzaktivitätssteuer“, die auf Grundlage von Bankbilanzen errechnet wird.

    Cafe BE: Die wichtigsten Bestimmungen des amerikanischen „Foreign Account Tax Compliance Act“ (FATCA) sollen auch bereits 2013 in Europa in Kraft treten. Ist das schon ein Thema in Brüssel gewesen? Die Banken raufen sich die Haare, dass nach Basel III und der WP-KESt der nächste Hammer kommt ...

    Haidenthaller: Ich selbst bin in meiner Arbeit im Europäischen Parlament nicht über dieses Thema gestossen, da es diesbezüglich weder einen aktiven Legislativvorschlag der Europäischen Kommission noch einen Initiativbericht des Parlaments gab. Aber ja, die Stimmen seitens international agierenden Banken wurden laut, ich kann mir vorstellen, dass hier bald einiges passieren wird. Im April dieses Jahres trat die ungarische Ratspräsidentschaft gemeinsam mit Steuerkommissar Semeta an den US-Finanzminister Timothy Geithner und den Leiter der US-Bundessteuerbehörde Douglas Shulman heran. Ziel der Diskussion war FATCA mit der EU-Zinsbesteuerungsrichtlinie zu koordinieren, um ausufernde Compliance Kosten zu vermeiden. Beide Gesetzestexte erlegen Finanzdienstleistern Verpflichtungen zum Informationsaustausch mit Steuerbehörden über Zinszahlungen an private Investoren auf. Nachdem es bereits Informationsaustausch zwischen unseren Steuerbehörden gibt, versucht die Europäische Kommission nun, den Geltungsbereich der EU-Zinsbesteuerungsrichtlinie zu erweitern und kein vollständig neues Gesetz zu schaffen.

    Cafe BE: Arbeitet das Aktienforum mit Interessensvertretungen in anderen Ländern zusammen?

    Haidenthaller: Ja. Wir arbeiten auf unterschiedlicher Ebene mit anderen Ländern zusammen. Primär sind die europäischen Emittentenverbände in den europäischen Verbänden „European Issuers“ und „European Association for Shareholder Promotion“ eingebunden. Hier herrscht ein reger Informations- und Erfahrungsaustausch unter den verschiedenen Nationen. Gerade bei Themen wie der Förderung vom Zugang zu Eigenkapital von KMUs ist dieser Verband für Österreich sehr interessant und wir bringen uns aktiv ein. Kommendes Monat etwa findet der dafür spezialisierte Ausschuss SMILE (Smaller and Medium Issuers Listed in Europe) bei uns im Haus in Wien statt. Abseits der European Issuers gibt es eine enge Zusammenarbeit vor allem mit unterschiedlichen Verbänden in Deutschland, Frankreich, Italien und immer stärker mit den Ostländern.

    Cafe BE: Zu den Steuerthemen in Österreich. Die WP-KESt hat die inländischen Privaten von der Börse weitgehend vertrieben. Das sage ich, das sagen die grossen Österreich-Broker direktanlage.at und brokerjet, das belegt auch die Handelsstatistik der Wiener Börse. Weniger Volumen und dazu ein Rückfall des Österreicher-Percentages vom bereits kleineren Kuchen. Sie sprachen zuerst auch von den Fehlern bei der KESt, Herr Schiefer. Wie sieht Ihre Idee einer fairen Besteuerung für Privatanleger und Aktiensparer aus?

    Schiefer: Wie schon vorher erwähnt, haben schon im Rahmen der Begutachtung des Gesetzes gesagt, dass das Gesetz misslungen ist und man eine derart grosse Umstellung nicht über Nacht machen kann ohne einen massiven Vertrauensschaden zu verursachen. Das wollte niemand hören. Nun haben wir den Schaden. Wir haben grundsätzlich kein Problem mit einer Art „KESt“ für Wertpapiergewinne. Aber wenn schon, dann müssen alle Spesen für Kauf und Verkauf sowie Depot abzugsfähig sein, Verluste automatisch zu einer Steuergutschrift am Depot führen und Langfrist-Aktionäre ab fünf Jahre Behaltedauer überhaupt von der Steuer befreit werden. Das alles zu programmieren wäre technisch kein Problem und wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass diese Änderungen kommen. Das Gesetz wurde bereits einmal novelliert, die nächste Novelle kommt mit Sicherheit.

    Cafe BE: Zu den Aktienforum Events. Über unsere gemeinsame Roadshow- Reihe rede ich hier nicht, das ist den Lesern bekannt, ich freu mich jedenfalls auf die bisher grösste Roadshow am 19.9. im Haus der Industrie. Da werden wir ja fünf der zehn grössten ATX-Unternehmen dabeihaben. Aber auch bei Ihrem Austrian Equity Day, kurz AED, gibt es ja einiges Neues heuer. Aber besser gleich in Ihren Worten ...

    Schiefer: Der Austrian Equity Day ist unsere Jahreskonferenz und damit unsere grösste Veranstaltung und findet am 12. Oktober im Haus der Industrie statt. Die Grundfunktion des Kapitalmarktes als „Motor für Innovation, Wachstum und Wohlstand“ steht in den Mittelpunkt der Diskussionen. Besonders freut es mich, dass wir heuer Finanzministerin Maria Fekter als Hauptrednerin gewinnen konnten. Neu ist zudem, dass der AED erstmals kostenpflichtig ist, der bislang gute Vorverkauf gibt uns Recht, dass diese Veranstaltung auch bei einem kleinen Kostenbeitrag für die Branche von grossem Interesse ist.

    Cafe BE: Und wie reihen sich die Financial Community Clubs ein, das ist ja rein B2B. Auch hier ein paar Worte dazu bitte ...

    Haidenthaller: Die FCC sind regelmässig stattfindende Treffen unserer Kapitalmarktexperten mit wesentlichen Playern am Markt. Die Veranstaltungen finden meist abends statt, sie bieten unseren Mitgliedern und Experten nach einer moderierten Diskussionsrunde mit geladenen Gästen eine informelle und gemütliche Möglichkeit sich auszutauschen. Anders als die Roadshows mit dem Börse Express, die sich ja an die Anleger richten, ist der FCC ein geschlossener „Club“ für die Finanzcommunity.

    Cafe BE: Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Wiener Börse bzw. der AVCO?

    Haidenthaller: Die Zusammenarbeit mit der Wiener Börse und der AVCO läuft sehr gut. Es ist gerade für einen so kleinen Kapitalmarkt wie Österreich wichtig, die Kräfte zu bündeln. Das gilt für vorbörsliche Verbände genauso wie Emittenten- und IR-Vertreter oder dem Handelsplatz selbst. Ich habe grösstes Interesse daran, die Zusammenarbeit weiterzuführen und zu stärken, das ist eine klare Zielsetzung in meinem Job.

    Cafe BE: Abschliessend bitte ich um eine Kurzbeschreibung des Aktienforums 2011. Generelles, Mitglieder, etc.

    ... gegründet 1989, ist das Aktienforum die Interessenvertretung der österreichischen börsennotierten Unternehmen und die Plattform zur Förderung des österreichischen Kapitalmarktes. Drei Viertel der gegenwärtigen Marktkapitalisierung der Wiener Börse entfällt auf unsere Mitgliedsfirmen. Derzeit sind 74 Unternehmen und Organisationen und damit praktisch alle wesentlichen Stakeholder der Wiener Börse Mitglied des Aktienforums. Das Aktienforum betreibt aktives Lobbying für seine Mitglieder auf österreichischer und internationaler Ebene. Der Vorstand setzt sich ab 1.9. zusammen aus: Robert Ottel (Präsident), Heinrich Schaller, Martin Grüll (Vizepräsidenten), Karl Grabner, Friedrich Huemer, Christian Jauk, Eduard Zehetner und Ulrike Haidenthaller.

    Cafe BE:  Schlussfrage: Besitzen Sie selbst österreichische Aktien?

    Haidenthaller: Ja.

    Schiefer: Ja, ich bin schon seit über 15 Jahren in Österreich investiert und bleibe dem Kapitalmarkt als Aktionär natürlich weiter verbunden.

    Diskussionsleitung: Christian Drastil
    Fotos: Martina Draper

    (31.08.2011)

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