24.08.2017, 8200 Zeichen
- Die Schaukelbörsen sind zurück: nach der Erholungsrally vom Vortag ging den Märkten gestern die Puste aus. Zudem belastete der wieder über 1,18 Dollar gestiegene Euro und die Renditen gaben nach. Letzteres sorgte für Gegenwind vor allem bei den Bankenaktien. Damit entfielen gleich zwei der Kurstreiber des Vortages. Den Aktienmarkt stützten aber starke Signale von der Konjunktur, die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone überraschten positiv, vor allem in Deutschland und Frankreich. Übergeordnet sorgte das am Donnerstag beginnende Zentralbankertreffen in Jackson Hole für Zurückhaltung. Kräftig unter Druck stand der Mediensektor mit einem Indexminus von rund 2,6 Prozent. Auslöser war ein Kurssturz von 11 Prozent bei der britischen Werbeagentur WPP nach einer drastisch reduzierten Jahresprognose. Dies belastete auch die nächstgrößere Werbeagentur Publicis in Paris, deren Aktie 3,2 Prozent nachgab. Prosieben im DAX verlor ohne eigene Nachrichten 3,7 Prozent. Der ATX gewann als europäischer Outperformer, nach den Zahlen konnte Lenzing (+4,8%) und Uniqa (+0,5%) Zugewinne verzeichnen. Ansonsten wurden RHI (+2,6%) und OMV (+1,4%) gekauft.
- Analysten verwiesen zur Begründung der schwächeren amerikanischen Börsen auf die US-Politik. US-Präsident Donald Trump hatte vor Anhängern angekündigt, den Bau einer Mauer zu Mexiko durchzuziehen, selbst wenn er zur Finanzierung die Tätigkeit der Regierung einstellen müsse. Zudem drohte Trump mit dem Ende der Nafta, des nordamerikanischen Freihandelsabkommens. Zugleich erhöhte sich auch die Nervosität im Vorfeld des Notenbanker-Treffens in Jackson Hole. Die US-Konjunkturdaten vom Tage gaben ein gemischtes Bild ab. Für Lowe's ging es um 3,7 Prozent nach unten. Trotz unerwartet guter Absatzzahlen musste die Baumarktkette die Ziele für das Gesamtjahr kappen. Wal-Mart tut sich im Wettbewerb mit Amazon mit Google zusammen und forciert damit seinen Kampf um Kunden im Internet. Die Wal-Mart-Aktie fiel um 0,1 Prozent, der Kurs der Google-Mutter Alphabet gewann 0,2 Prozent. Die Amazon-Aktie gab um 0,9 Prozent nach.US-Anleihen verzeichneten angesichts der politischen Unwägbarkeiten eine erhöhte Nachfrage, da Sicherheit wieder gesucht war. Die Rendite zehnjähriger Titel reduzierte sich um 5 Basispunkte auf 2,17 Prozent.
- Trotz der vernichtenden Bilanz der Wirkung der Ergebnisse des Dieselgipfels durch das Umweltministerium sieht die Automobilindustrie vorerst keinen Grund für Nachbesserungen. Es bestehe "keinerlei Anlass für Nachjustierungen", erklärte der Verband der Automobilindustrie (VDA). Außerdem lägen die vom Umweltbundesamt (UBA) vorgestellten Prognosen zur Verringerung der Stickoxid-Emissionen "mit den VDA-Berechnungen auf einer Linie". Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und das UBA hatten zuvor nach einer Analyse der Ergebnisse des Dieselgipfels eine vernichtende Bilanz gezogen. Auch Hardware-Nachrüstungen seien nötig, forderte Hendricks. Eine Hardware-Nachrüstung lehnte der Verband ab: Diese sei "in der Breite technisch nicht umsetzbar", denn es fehle der Platz für die nötigen Tanks. Außerdem sei sie "langwierig". Ähnlich hatten sich beim Dieselgipfel bereits die Autobauer geäußert. Das UBA hatte Szenarien für die Effekte von Software-Updates sowie der von den Autoherstellern angekündigten Kaufprämien für Dieselfahrzeuge entworfen. Zusammengenommen mit einer Bestandserneuerung durch moderne Euro-6-Fahrzeuge könnten die Emissionen nach den Berechnungen des VDA bis Anfang 2019 um bis zu 14 Prozent im Vergleich zu 2017 gesenkt werden, erklärte der Verband.
- Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden heute diverse U-Konjunkturdaten gemeldet. Von der Unternehmensseite melden in Österreich CA Immo, EVN und SBO Zahlen (Details siehe unten).
Unternehmensnachrichten
Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG
veröffentlichte heut Morgen die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2017. Der Umsatz lag dabei mit €135,7Mio. deutlich über dem niedrigen Vorjahreswert von €88Mio. Der Auftragseingang konnte auf €150Mio. verdoppelt werden, während der Auftragsstand bei €34,7Mio. lag. Dementsprechend konnte das EBITDA auf €22Mio. angehoben werden nach €-5,7Mio. im Vorjahr, während das EBIT bei €2,2Mio. lag. Das Nettoergebnis war mit €-6,2Mio. jedoch noch negativ. Vor allem das Geschäft in Nordamerika konnte sich nach einigen schwierigen Quartalen wieder erholen, während das internationale Geschäft weiterhin stagniert. Zwar soll das Umfeld weiterhin volatil bleiben, die Ausgaben für Exploration sollen jedoch erstmals wieder leicht steigen.
H1/17: Umsatz: €135,7Mrd. (135e); EBITDA: €22Mio. (23,3e); EBIT: €-3,6Mio. (-2,9e) Nettoergebnis: €-6,2Mio. (-3,4e)
CA Immobilien Anlagen AG
Der heimische Immobilienkonzern legte heute Morgen die Ergebnisse für das H1/17 vor. Die Mieterlöse konnten dabei um 8,9% gesteigert werden auf €88,6Mio. Dies ist vor allem die jüngsten Akquisitionen in Budapest und von Minderheiten in einem Joint Venture zurückzuführen. Dementsprechend konnte das EBITDA um 18,1% zulegen auf €72,5Mio. Das EBIT ging jedoch um 15,6% zurück auf €148,1Mio., da die Firma im Vorjahr hohe positive Bewertungseffekte verbuchen konnte. Aufgrund eines verbesserten Finanzergebnisses konnte das Nettoergebnis jedoch um 6,5% angehoben werden auf €105,2Mio. Der FFO I lag bei €56,3Mio. nach €43,8Mio. im Vorjahr, während der EPRA NAV/Aktie bei €27,6 stand. Für das Gesamtjahr wurde das Ziel bestätigt, den FFO I über €100Mio. hieven zu wollen.
H1/17: Mieterlöse: €88,6Mio. (Vj.: 81,3EBITDA: €72,5Mio. (Vj.: 61,4); EBIT: €148,1Mio. (Vj.: 175,6); Nettoergebnis: €105,3Mio. (VJ.: 98,9)
EVN
Die Umsatzerlöse der EVN stiegen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016/17 um 148,9 Mio. Euro bzw. 9,2 % auf 1.765,5 Mio. Euro. Die wesentlichen Gründe für diesen Anstieg waren die häufigeren Abrufe der thermischen Kraftwerke zur Netzstabilisierung in Österreich und im süddeutschen Raum, temperaturbedingt höhere Strom- und Gasnetzabsätze in Niederösterreich sowie Zuwächse im internationalen Projektgeschäft. Weitere positive Impulse gingen von der erneuerbaren Erzeugung, aber auch vom Energiegeschäft in Südosteuropa aus, das ebenfalls von temperaturbedingten Mengeneffekten profitierte.
Der Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2016/17 ebenfalls um 28,2 Mio. Euro bzw. 3,7 % auf 793,5 Mio. Euro. Haupttreiber dafür waren die witterungsbedingt höhere Energienachfrage und der gesteigerte Einsatz der thermischen Kraftwerke, aufwandsmindernd wirkte hingegen die in Bulgarien erzielte Einigung mit der staatlichen bulgarischen Elektrizitätsgesellschaft NEK. Die Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand nahmen um 55,5 Mio. Euro bzw. 31,4 % auf 232,6 Mio. Euro zu. Zurückzuführen war dies primär auf eine bereits im zweiten Quartal 2016/17 erforderlich gewordene Wertberichtigung von Vorräten sowie die positive Umsatzentwicklung im internationalen Projektgeschäft.
Die planmäßigen Abschreibungen lagen in den ersten drei Quartalen 2016/17 mit 196,1 Mio. Euro um 3,2 Mio. Euro bzw. 1,6 % unter dem Vorjahreswert. Die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen beliefen sich im Berichtszeitraum auf 105,8 Mio. Euro (Vorjahr: 26,8 Mio. Euro). Dieser Anstieg resultierte neben einer bereits im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgenommenen Wertminderung auf das bulgarische Wasserkraftwerksprojekt Gorna Arda in Höhe von 28,9 Mio. Euro aus Wertminderungen, die vor allem das von der EVN anteilig gehaltene Kraftwerk Walsum 10 (19,1 Mio. Euro), Strombezugsrechte sowie erneuerbare und thermische Erzeugungsanlagen (19,9 Mio. Euro) sowie die bulgarische Fernwärmegesellschaft TEZ Plovdiv (26,6 Mio. Euro) betrafen. Per Saldo ergaben diese Entwicklungen ein EBIT von 301,2 Mio. Euro (Vorjahr: 299,3 Mio. Euro).
Bedingt durch positive Einmaleffekte und höhere Zinserträge sowie niedrigere Zinsaufwände verbesserte sich das Finanzergebnis im Periodenvergleich auf -7,8 Mio. Euro (Vorjahr: -39,5 Mio. Euro). Per Saldo erhöhte sich das Konzernergebnis in den ersten drei Quartalen 2016/17 um 43,2 Mio. Euro bzw. 21,7 % auf 242,0 Mio. Euro.
ABC Audio Business Chart #55: Die größten Flughäfen der Welt (Josef Obergantschnig)
Alphabet
Uhrzeit: 12:23:39
Veränderung zu letztem SK: 0.11%
Letzter SK: 114.38 ( 0.16%)
Amazon
Uhrzeit: 12:23:39
Veränderung zu letztem SK: -0.92%
Letzter SK: 115.98 ( -0.66%)
ATX
Uhrzeit:
Veränderung zu letztem SK: -0.01%
Letzter SK: 3160.73 ( 0.02%)
CA Immo
Uhrzeit: 12:22:37
Veränderung zu letztem SK: 0.10%
Letzter SK: 26.30 ( -0.38%)
DAX Letzter SK: 26.30 ( 0.18%)
EVN
Uhrzeit: 12:22:37
Veränderung zu letztem SK: 0.12%
Letzter SK: 20.65 ( 0.00%)
Lenzing
Uhrzeit: 12:22:37
Veränderung zu letztem SK: 0.17%
Letzter SK: 57.50 ( -1.03%)
OMV
Uhrzeit: 12:22:37
Veränderung zu letztem SK: 0.08%
Letzter SK: 39.52 ( -0.60%)
RHI Letzter SK: 39.52 ( 0.00%)
SBO
Uhrzeit: 12:22:37
Veränderung zu letztem SK: 0.00%
Letzter SK: 52.80 ( -0.75%)
Uniqa
Uhrzeit: 12:22:37
Veränderung zu letztem SK: 0.44%
Letzter SK: 8.00 ( 0.00%)
Wal-Mart
Uhrzeit: 12:22:20
Veränderung zu letztem SK: 0.04%
Letzter SK: 142.34 ( 0.60%)
Bildnachweis
1.
Aktien auf dem Radar:Warimpex, Kapsch TrafficCom, DO&CO, Austriacard Holdings AG, Pierer Mobility, Polytec Group, ATX TR, Bawag, Frequentis, Immofinanz, ATX, ATX Prime, Verbund, Rosgix, FACC, Lenzing, Josef Manner & Comp. AG, EVN, Flughafen Wien, Mayr-Melnhof, Strabag, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Münchener Rück, RWE, Amazon, Agrana.
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