24.04.2018
Zugemailt von / gefunden bei: FINANZPLANER FORUM (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
Mit der Rekordteilnehmerzahl von etwa 300 zertifizierten Finanzexperten ging am 23. und 24. April das insgesamt 5. FINANZPLANER FORUM in Wien im Hotel Marriott über die Bühne. Das von den Initiatoren Prof. Otto Lucius und Guido Küsters zusammengestellte Programm sorgte also für reges Interesse. Gleich am ersten Vormittag stand eine Podiumsdiskussion zu einem Thema auf der Tagesordnung, das die Finanzbranche schon seit längerer Zeit in Atem hält.
Unter dem Titel „Umsetzung von MiFID II und erste Erfahrungen“ wollte Moderator Prof. Lucius von den Diskutanten Klaus Kumpfmüller (Vorstandsmitglied FMA), Peter Bosek (Vorstandsmitglied Erste Bank Group AG), Philipp Bohrn (Geschäftsführer des Fachverbands Finanzdienstleister Wirtschaftskammer Österreich) und Rechtsanwalt Ernst Brandl (Gründungspartner von BTP) wissen, wie sie den Start von MiFID II und die Auswirkungen auf die Branche und die Kunden wahrgenommen haben. Noch vor Beginn der Diskussion hatte Kumpfmüller als Vertreter der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde ein Impulsreferat zu dem Thema gehalten. Darin erklärte er sowohl die aktuellen Herausforderungen seiner Behörde auf dem heimischen Finanzmarkt, als auch die Beweggründe der europäischen Aufsicht. „Ziel ist es letztlich, das Vertrauen des Konsumenten in die Finanzbranche zu erhöhen“, so Kumpfmüller.
Daher soll MiFID II vor allem mehr Transparenz und einen erweiterten Anlegerschutz mit sich bringen. Damit verbunden ist nicht zuletzt eine verstärkte Informationspflicht gegenüber dem Kunden. Aber kommen diese Maßnahmen am Ende des Tages auch tatsächlich bei ihm an? „Für jene 0,5 Prozent der Bevölkerung, die die Zeit haben, sich alles durchzulesen und es auch verstehen, verbessert sich etwas“, zeigte sich Bohrn zunächst skeptisch, fügte aber hinzu, dass MiFID II sehr wohl Transparenz bringe. Diesen erfreulichen Effekt sieht auch Bosek. „Allerdings habe ich Sorge vor dem Tummelplatz des Konsumentenschutzes, wo der passende Ansprechpartner fraglich ist“, gab das Vorstandsmitglied der Erste Bank Group AG zu bedenken. Für den auf Kapitalmarkt-, Banken- und Wertpapieraufsichtsrecht spezialisierten Dr. Brandl herrscht zu wenig Rechtssicherheit: „Wenn die FMA zu allem das Okay gegeben hat, kann es nicht sein, dass man als Finanzdienstleister dann doch wieder haftet.“ Kumpfmüller wünscht sich bereits im Vorfeld einen stärkeren Dialog zwischen allen Beteiligten, sagt aber auch: „Wie ein Richter entscheidet, wird man im Vorfeld Gott sei Dank nie wissen.“
Eine weitere Neuerung, die MiFID II mit sich bringt, ist die Honorarberatung, auch unabhängige Beratung genannt. „Ich glaube schon, dass es nach einiger Zeit in Österreich einen Markt dafür geben wird und dass dieses Angebot auch angenommen werden wird“, so Kumpfmüller. Dem hielt Bosek entgegen: „Es ist leider Fakt, dass es in Österreich unter den Kunden keine Bereitschaft gibt, für Beratung zu zahlen.“ Prof. Lucius regte an, den entsprechenden Begriff aus dem Englischen nicht mit Honorar-, sondern mit Gebührenberatung zu übersetzen – dann würde die unabhängige Beratung in der Praxis eher akzeptiert werden.
Was die Entwicklung der Digitalisierung in der Finanzbranche betrifft, warnte Bosek vor „skurrilen Modellen“ von Robo Advice, also technologisch automatisierter Beratung. Für Bohrn geht es um eine sinnvolle Verknüpfung von Traditionellem und technischen Neuerungen. „Ich glaube nicht, dass wir so schnell ein rein digitales Geschäft bekommen werden. Aber man braucht beides und die Frage ist, wie führe ich das zusammen? Man muss sich auch überlegen, wie man etwa einen Millennial anspricht. Anzurufen braucht man ihn wohl nicht“, gibt Bohrn zu bedenken.
Unterm Strich standen die Wichtigkeit von Transparenz, Konsumentenschutz und das gemeinsame Streben nach einer positiven Marktentwicklung gänzlich außer Streit. „Wichtig ist, dass wir als Branche zusammen mit der FMA etwas Positives für die Kunden bewegen“, schloss Prof. Lucius eine angeregte Podiumsdiskussion.
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Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Strabag, CA Immo, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, Kapsch TrafficCom, ATX TR, S Immo, AT&S, Rosgix, RBI, ATX, ATX Prime, FACC, Marinomed Biotech, Erste Group, Polytec Group, Agrana, EuroTeleSites AG, Gurktaler AG Stamm, Gurktaler AG VZ, Immofinanz, Semperit, Oberbank AG Stamm, Lenzing, Amag, EVN, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG.
(BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)201950
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Matejka & Partner
Die Matejka & Partner Asset Management GmbH ist eine auf Vermögensverwaltung konzentrierte Wertpapierfirma. Im Vordergrund der Dienstleistungen stehen maßgeschneiderte Konzepte und individuelle Lösungen. Für die Gesellschaft ist es geübte Praxis, neue Herausforderungen des Marktes frühzeitig zu erkennen und entsprechende Strategien zu entwickeln.
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24.04.2018
Zugemailt von / gefunden bei: FINANZPLANER FORUM (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
Mit der Rekordteilnehmerzahl von etwa 300 zertifizierten Finanzexperten ging am 23. und 24. April das insgesamt 5. FINANZPLANER FORUM in Wien im Hotel Marriott über die Bühne. Das von den Initiatoren Prof. Otto Lucius und Guido Küsters zusammengestellte Programm sorgte also für reges Interesse. Gleich am ersten Vormittag stand eine Podiumsdiskussion zu einem Thema auf der Tagesordnung, das die Finanzbranche schon seit längerer Zeit in Atem hält.
Unter dem Titel „Umsetzung von MiFID II und erste Erfahrungen“ wollte Moderator Prof. Lucius von den Diskutanten Klaus Kumpfmüller (Vorstandsmitglied FMA), Peter Bosek (Vorstandsmitglied Erste Bank Group AG), Philipp Bohrn (Geschäftsführer des Fachverbands Finanzdienstleister Wirtschaftskammer Österreich) und Rechtsanwalt Ernst Brandl (Gründungspartner von BTP) wissen, wie sie den Start von MiFID II und die Auswirkungen auf die Branche und die Kunden wahrgenommen haben. Noch vor Beginn der Diskussion hatte Kumpfmüller als Vertreter der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde ein Impulsreferat zu dem Thema gehalten. Darin erklärte er sowohl die aktuellen Herausforderungen seiner Behörde auf dem heimischen Finanzmarkt, als auch die Beweggründe der europäischen Aufsicht. „Ziel ist es letztlich, das Vertrauen des Konsumenten in die Finanzbranche zu erhöhen“, so Kumpfmüller.
Daher soll MiFID II vor allem mehr Transparenz und einen erweiterten Anlegerschutz mit sich bringen. Damit verbunden ist nicht zuletzt eine verstärkte Informationspflicht gegenüber dem Kunden. Aber kommen diese Maßnahmen am Ende des Tages auch tatsächlich bei ihm an? „Für jene 0,5 Prozent der Bevölkerung, die die Zeit haben, sich alles durchzulesen und es auch verstehen, verbessert sich etwas“, zeigte sich Bohrn zunächst skeptisch, fügte aber hinzu, dass MiFID II sehr wohl Transparenz bringe. Diesen erfreulichen Effekt sieht auch Bosek. „Allerdings habe ich Sorge vor dem Tummelplatz des Konsumentenschutzes, wo der passende Ansprechpartner fraglich ist“, gab das Vorstandsmitglied der Erste Bank Group AG zu bedenken. Für den auf Kapitalmarkt-, Banken- und Wertpapieraufsichtsrecht spezialisierten Dr. Brandl herrscht zu wenig Rechtssicherheit: „Wenn die FMA zu allem das Okay gegeben hat, kann es nicht sein, dass man als Finanzdienstleister dann doch wieder haftet.“ Kumpfmüller wünscht sich bereits im Vorfeld einen stärkeren Dialog zwischen allen Beteiligten, sagt aber auch: „Wie ein Richter entscheidet, wird man im Vorfeld Gott sei Dank nie wissen.“
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Was die Entwicklung der Digitalisierung in der Finanzbranche betrifft, warnte Bosek vor „skurrilen Modellen“ von Robo Advice, also technologisch automatisierter Beratung. Für Bohrn geht es um eine sinnvolle Verknüpfung von Traditionellem und technischen Neuerungen. „Ich glaube nicht, dass wir so schnell ein rein digitales Geschäft bekommen werden. Aber man braucht beides und die Frage ist, wie führe ich das zusammen? Man muss sich auch überlegen, wie man etwa einen Millennial anspricht. Anzurufen braucht man ihn wohl nicht“, gibt Bohrn zu bedenken.
Unterm Strich standen die Wichtigkeit von Transparenz, Konsumentenschutz und das gemeinsame Streben nach einer positiven Marktentwicklung gänzlich außer Streit. „Wichtig ist, dass wir als Branche zusammen mit der FMA etwas Positives für die Kunden bewegen“, schloss Prof. Lucius eine angeregte Podiumsdiskussion.
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