09.01.2019, 5505 Zeichen
Börse und Tageszeitungen. Ich erinnere mich an meine Anfangszeiten an der Börse. Ich konnte die Kurse meiner Aktien damals praktisch in jeder Tageszeitung nachlesen, und wenn es total spannend war, pickte meine Nase auch mehrere Tage hintereinander schon am Abend davor an der Scheibe einer Bank, die damals auch brav täglich sowohl Devisen- und Valutenkurse wie auch die Kurse der Aktien an der Wiener Börse veröffentlichte.
Die Zeiten haben sich geändert, wir haben jetzt das Internet, wo die meisten von uns auch tagsüber schon dem Kursverlauf ihrer Aktien folgen können, mit lediglich 20 Minuten Verzögerung meist. Darauf, die Kurse in den Tageszeitungen zu lesen, ist kaum noch jemand angewiesen. Ich finde es trotzdem schade, wenn die Kurstabellen in den Zeitungen immer kürzer werden, gerne schmökern viele Pendler im Zug in der Zeitung und lesen auch die Kurstabellen mit einer gewissen Spannung, so wie man die Lottozahlen liest: Wieviel habe ich heute wieder gewonnen oder verloren? Welche Aktie sieht interessant genug aus, um sie im Internet genauer zu verfolgen, also Fundamentales, Chart, Intradaykursverlauf? Dass der Dritte Markt nicht mehr gezeigt wird, daran habe ich mich schon gewöhnt, aber warum werden "aus Platzgründen" auch viele andere österreichische Aktien eliminiert? Könnte man nicht z.B. ein viertelseitiges Bild eines mit Skibrille maskierten und somit unkenntlich gemachten Sportlers stark verkleinern, wenn es ohnehin keinen Aussagewert hat und extrem viel Druckerschwärze verbraucht? Speziell bei den großformatigen Zeitungen finde ich es schade, dass sie zusammenstreichen, sie waren ja irgendwie "Wirtschaftszeitungen", also Zeitungen, wo der Wirtschafts- und Börseteil ein wichtiger Teil der Zeitung war. Da sieht man manchmal eine ganze Seite von aktuellen Spezialfondspreisen, wo man bestimmt die Leute im Land an zehn Fingern abzählen kann, die sich für die täglichen Kursschwankungen eines Fonds interessieren. Fonds werden von Langfristanlegern gekauft, da nützt kaum jemand den Blick auf den täglichen Kurszettel, um stante pede eine Kauf- oder Verkauforder zu geben. Die täglichen Kursschwankungen bei Aktien sind ungleich interessanter.
In der Wiener Zeitung finde ich seit geraumer Zeit gar keine Aktienkurse mehr, dafür fast eine Seite Fondskurse. Der Standard zeigt nur noch die 20 ATX-Werte und die weiteren 16 ATX-Prime-Werte, dafür bei den ATX-Werten mit Stückumsatz, Höchst-und Tiefstkursen der letzten 52 Wochen, KGV, Dividendenrendite und "Rating", "erstellt nach den Kriterien Risikopotential, KGV, Analystenschätzung und Marktumfeld", hier erfahren wir, dass Immofinanz und Verbund die besten sind, dicht gefolgt von CA Immo und Telekom Austria, absolut uninteressant sind OMV, Post, ERSTE, FACC, SBO, Uniqa, VIG, voestalpine und Wienerberger. Dieses Rating würde ich weglassen, die bildliche Darstellung der Differenzen zwischen Höchst- und Tiefstkurs genauso, ebenso die tägliche Weltkarte, wo uns gezeigt wird, wo Deutschland, USA und China liegen, das wissen wir eh, das ändert sich nicht täglich, die Indizes könnte man ohne Bild den Lesern genauso näher bringen, und schon hätten wir genug Platz für Mid Market, Standard Market Continuous und Standard Market Auction.
Der Kurier zeigt unter "Prime Market" insgesamt 38 Werte an, auch KTM und Wolford, unter "Mid Market/Standard Market" zusätzlich noch Athos, Atrium, HTI, Hutter Stahlbau, Sanochemia und UIAG, also auch schon sehr bescheiden. Recht viel Freude dagegen bereitet mir der Kursbericht in der Kronen-Zeitung, der übrigens in Design und Format über Jahrzehnte unverändert geblieben ist, perfekt zum Sammeln der Kursberichte über Generationen, man kann die Sammlung schön in Jahrbücher binden: 36 Prime-Market-Werte, 6 Mid-Market-Werte, 2 Standard-Market-Continuous-Werte, 24 Standard-Market-Auction-Werte, darüber hinaus noch Fabasoft und S&T in Frankfurt, RHI in London und Unicredit in Mailand. Dafür, dass die Kronen-Zeitung nie den Anspruch erhoben hat, eine Wirtschaftszeitung zu sein, ist das wirklich umfangreich. Und es ist schön, dass damit auch der Kleinformatleser täglich mit Börsekursen in Kontakt kommt, zumindest überfliegen kann er sie und sich vielleicht denken: "Hat diese Aktie nicht vor wenigen Wochen noch das Doppelte gekostet? Muss mal meinen Bankberater fragen, was er dazu sagt."
Den mit Abstand großzügigsten Kursteil hat immer noch die Presse, alleine 1 und 1/3 Seite Aktienkurse plus ein paar Kurse von Gold und Währungen, aber ohne Fonds: 20 ATX-Werte mit 3-Monats-Chart, 52-Wochen-Hoch und -Tief, KGV, Marktkapitalisierung, Dividende, Handelsvolumen, 16 zusätzliche Prime-Market-Kurse, 2 Standard-Market-Continuous-Werte, 23 Standard-Market-Auction-Werte, 16 Other Securities (Autobank, Betbull, European Lithium, Eybl, Management Trust, Valneva Vz. usw.), 5 Mid-Market-Werte, darüber hinaus noch ams, AT&S, Fabasoft, KTM, Magna Intl., Petro Welt Technologies, S&T und Sanochemia in Frankfurt. Vielleicht sieht sich jemand insbesondere von Wiener Zeitung und Standard die Presse-Kursseiten an und findet einen gangbaren Weg, doch etwas mehr von zumindest den österreichischen Aktien zu zeigen. Ich glaube, nicht wenigen Stammlesern wird schon aufgefallen sein, dass die Kursinfos geschrumpft worden sind, und gerade bei Wiener Zeitung und Standard würde man Kursinfos zumindest in einem Umfang erwarten, wie sie die Kronen-Zeitung bietet. Vielleicht sogar etwas mehr.
(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 09.01.)
Wiener Börse Party #637: Egalite Addiko und Marinomed, AT&S nach 2 Monaten zurück, 19 Jahre RBI an der Börse, Strabag top
1.
#gabb goboersewien
Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Immofinanz, Marinomed Biotech, Flughafen Wien, Warimpex, EuroTeleSites AG, ATX Prime, ams-Osram, AT&S, Palfinger, RBI, Strabag, Pierer Mobility, UBM, CA Immo, Frequentis, Lenzing, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Wolford, Agrana, Amag, Erste Group, EVN, Kapsch TrafficCom, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.
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BNP Paribas ist eine führende europäische Bank mit internationaler Reichweite. Sie ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon über 146.000 in Europa. BNP Paribas ist in vielen Bereichen Marktführer oder besetzt Schlüsselpositionen am Markt und gehört weltweit zu den kapitalstärksten Banken.
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