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#strikeforclimate: Weniger reden, mehr handeln beim Klimaschutz, mein Jürgen Wahl

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Jürgen Wahls Strombörse EXAA launchte vor Jahren ein physisches Grünstromprodukt, das aber - weil teurer - trotz Klima-Hype kaum gehandelt wird. Nebenbei agiert er als Company-Builder mit Buy & Hold-Investments bei nachhaltig ausgerichteten Startups. Börsefantasie? Durchaus vorhanden.

Zuletzt sprachen wir  über den Beitrag der EXAA, was grünen Strom betrifft. Bitte nochmal hier zum Einstieg ...

Jürgen Wahl: Als erste und ich glaube auch einzige Energiebörse in Europa haben wir vor einigen Jahren ein physisches Grünstromprodukt im Rahmen unserer 10.15 Uhr Day-Ahead-Auktion auf den Markt gebracht, das leider kaum Interesse am Markt hervorgerufen hat. Im Großhandel zählt leider immer noch der Preis und nicht die Herkunft des Stroms. Über Klimaschutz wird viel zu viel geredet und viel zu wenig gehandelt, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir bleiben aber dran und hoffen, dass der Medienhype um den Klimaschutz uns beim Thema Grünstromhandel ein wenig hilft.

Bei den Recherchen für dieses Magazine sind wir auf Sie in anderer Funktion gestoßen: Als Investor-Urgestein in der Impact/Cleantech-Szene ...

Urgestein ist ein bissl übertrieben aber die Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, die Umwelt- und Energietechnologien und das Impact Investing begleiten mich schon mein ganzes Berufsleben. Begonnen hat es  1993 in Bhutan, wo ich als Entwicklungshelfer mit einem internationalen Team naturnahe Aufforstungsmethoden und ökologisch sowie sozial verträglichen Forststraßenbau unter Einbindung der lokalen Bevölkerung mit umsetzen durfte. Danach habe ich für einen internationalen Konzern über ein paar Jahre ein Abfallsammel- und Verwertungssystem in Österreich mitentwickelt und eingeführt, und damals schon begonnen. Recyclingkreisläufe zu schließen. 2004 haben wir u.a. mit einem internationalen Konsortium ein Wasserkraftwerk in Bulgarien europaweit erstmals mit einer Klimaschutzfinanzierung realisiert oder bspw. ein Wassermanagement-System an einem Fluss in Indonesien gebaut und dazu ein Trainingsprogramm und Servicekonzept entwickelt. Danach war ich jahrelang für Banken, VCs und Finanzierungsinstitutionen als Berater tätig, bis ich 2012 anfing, auch mein eigenes Geld im kleinen Rahmen als Unternehmer und Business Angel zu investieren. 

Mit wahlpartners.com arbeiten Sie immer wieder mit tech2b, aber zB auch mit Alois Flatz, an den ich mich noch aus meiner WirtschaftsBlatt-Zeit erinnern kann, zusammen. Ein von ihm gemanagter Water Fund kaufte damals massiv BWT-Aktien.

Wenn jemand ein Urgestein ist, dann der Alois. Er hat Ende der 90er Jahre einen Nachhaltigkeitsindex entwickelt, den er erfolgreich an Dow Jones verkauft hat. Wasser ist ein Riesen-Thema: Der Zugang zu Trinkwasser ist bei uns eine Selbstverständlichkeit, aber in Schwellen- und Entwicklungsländern leider immer noch ein großes Problem, das sich durch den Klimawandel leider zu verschärfen droht. So gesehen, haben solche Investitionsvehikel wie der SAM Water Fund  ihre absolute Berechtigung, da Sie Kapital dort hinschaffen, wo es große Probleme lösen kann. In und um Österreich herum gibt es hervorragende start-ups, denen es immer wieder mit top ausgebildeten Gründern und smarten Ideen gelingt, erstklassige Unternehmen aufzubauen.

Bitte um Beispiele, bei denen Sie dabei sind. 

Ecoduna mit Sitz in Bruck/ Leitha stellt über ein energiesparendes industrielles Produktionsverfahren aus Algenbiomasse u.a. Omega-3-Fettsäuren für die Nahrungsmittelindustrie her, das hilft zB, der Überfischung der Weltmeere entgegen zu wirken. Der erste Businessplan ist zusammen mit den beiden Gründern auf meinem Schreibtisch entstanden. Mittlerweigibt es mehr als 200 Aktionäre und das  Potenzial an die Börse zu gehen.

Fishcon GmbH – www.fishcon.at: Bernhard Mayerhofer hat eine smarte Fischwanderhilfe gerade zum richtigen Zeitpunkt entwickelt, denn ab 2027 muss laut EU-Wasserrecht bei jedem Querbauwerk in einem Fluss in Europa eine derartige Hilfe eingebaut sein. Die Fischwanderhilfe von fishcon ist eine plug and play-Lösung, die gleichzeitig als „Fischlift“ fungiert und über eine Kleinturbine auch Strom produzieren kann. Übrigens lieben die Fische die ersten Pilotanlagen.  

Mit der Gut GmbH – www.gut.at , beitreiben wir ein Abfallsammel- und –verwertungssystem für Verpackungen und Gastronomieabfälle. Da haben wir schon vor 25  Jahren begonnen, die bei der Gut lizenzierten Verpackungen getrennt zu sammeln und einer stofflichen Verwertung zuzuführen. Alle organischen Abfälle, wie beispielsweise die Schnittreste von Gemüse, Kaffeesud, Speisereste, etc. werden in Biogasanlagen in Strom und Wärme verwandelt und die Gärreste als wertvoller Dünger auf die Felder verbracht. Altspeiseöl wird von unseren Verwertungspartnern zu Biodiesel verarbeitet. 

Rewellio GmbH – www.rewellio.com -  ist ein Unternehmen, das eine Plattform für digitale Schlaganfalltherapien entwickelt hat, die mit herkömmlichen Geräten wie Smart phones und Tablets sowie Virtual Reality-Brillen bedient werden.  

Ecofly GmbH – www.ecofly.at : Die „Herren der Fliegen“ haben ein industrielles Verfahren zur Zucht der Larven der Soldatenfliege entwickelt. Die Larven dienen als wertvoller Eiweißfuttermittelersatz in der Fisch- und Hühnerzucht. Durch heimisch produziertes Insekteneiweiß können Sojaimporte verringert werden. 

Interview: Christian Drastil   

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(August 2019)





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