05.11.2019, 3930 Zeichen
Gedanken zu S Immo. Am 28.10.19 nahm sich Martin Kwauka, Finanzjournalist und Vermögensberater, ausgiebig Zeit, mit mir über den Aktienmarkt zu sprechen. Einen Tipp für eine Einzelaktie zu geben, das fand er zu heikel. Das kann ich nachvollziehen. Aber - und das ist ausdrücklich kein Aktientipp - er fand die Strategie des Ernst Vejdovszky "toll", Immobilien nie über 1.800 Euro pro m2 Nutzfläche zu kaufen. Solche Immobilien bekomme er nicht mehr in Wien und nicht mehr in Berlin, aber in Städten wie Erfurt. Und rund um die Städte erwerbe er unbebautes Land und warte, bis auch diese Gegenden boomen.
S Immo kann sich das leisten, zig Jahre ohne Strategiewechsel, bestätigte ich. Aber jetzt Vorsicht: Pecik und Kletterer haben mittlerweile 9,93% an der S-Immo von der VIG erworben!. Was lese ich dazu? "Auf jeden Fall wird der Einstieg von Pecik/Kletterer wieder neue Phantasie in den Aktienkurs bringen." Erinnern wir uns: Das Paket der VIG hat gegen die Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkung gestimmt. Pecik würde ich dagegen eher im Lager der Immofinanz sehen. Möglich, dass die nicht zufrieden damit sind, dass es doch nicht lediglich eine "Formsache" war, die 15%-Beschränkung wegzubringen. Bevor die Immofinanz das Pecik-Paket dann wirklich kauft, wird wohl zuerst einmal Pecik mit der Immofinanz für die Aufhebung der 15%-Grenze stimmen. Nicht als Syndikat, nicht in Absprache, selbstverständlich, sonst hätte das Ganze eine schiefe Optik oder noch schlimmer. Und danach - ohne Option oder so, nichts gilt zum Zeitpunkt der HV als fix - wird die Immofinanz die Pecik-Aktien kaufen. Vielleicht noch mit einem Anstandsjahr, in dem die Juristen Zeit haben, zu überlegen, ob man das kaufen kann, ohne ein Übernahmeangebot legen zu müssen, bzw. ob man es sich leisten kann, die ganze S-Immo zu kaufen, falls wirklich alle Aktien angedient werden, was ich nicht für realistisch halte. Pecik kriegt für seine Mühewaltung (die VIG-Aktien werden schon nicht billiger als 20 Euro pro Aktie gewesen sein, das tut sich die VIG kein zweites Mal an) dann halt 25 Euro pro Aktie oder so. Die Kleinaktionäre kriegen es nicht, da ohne Paketzuschlag.
Und wo ist dann die Phantasie in der Aktie? "One share one vote" mag zwar fair klingen, hier aber war dieser Haken allen bekannt, und die Immofinanz hat trotz dieses Hakens das S-Immo-Paket gekauft. Sei es darum, es wäre eh nur eine Sache der Zeit gewesen, bis sie auf einer HV einmal die qualifizierte Mehrheit bekommen hätten. Einmal freundlicher mit Vejdovszky reden, ihn ins Immofinanz-Management holen z.B., und man bringt ihn dazu, die Sache positiver zu sehen und ein "JA" zur Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkung zu empfehlen, dem sicher viele Aktionäre folgen werden.
Was die Aktionäre ohne Stimmrechtsbeschränkung betrifft, so verlieren sie durch die Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkung der Großaktionärin an Macht, die Immofinanz wird mit dann 40% praktisch alles bis hin zu Satzungsänderungen alleine durchziehen können. So gesehen sollte es fürs breite Aktionariat eigentlich alles andere als wünschenswert sein, dass die Stimmrechtsbeschränkung fällt.
Von meiner Phantasie, dass die -Immo ihre Immofinanz-Beteiligung von 12% (oder mittlerweile mehr) weiter aufstockt, um eines Tages die Immofinanz zu übernehmen, rede ich gar nicht mehr. Dazu ist mir Vejdovszky zu besonnen, als dass er so hoch pokern würde. Und jetzt, wo es danach ausschaut, dass die Immofinanz ihr Ziel der Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkung erreicht, ist es eh schon zu spät dafür. Auch wenn die Macht nun auf Seiten der Immofinanz sein wird, appelliere ich an die Immofinanz, von der Vorgangsweise, die Übernahme auf Biegen und Brechen durchzuziehen, abzuweichen. Holt Vejdovszky und andere fähige Leute ins Immofinanz-Management, es wird Euer Schaden nicht sein!
S Immo ( Akt. Indikation: 22,25 /22,35, -1,33%)
(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 05.11.)
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