02.12.2019, 3835 Zeichen
Laut einer Erhebung von EY rechnet von 2.600 weltweit befragten Unternehmen nur knapp die Hälfte (46 %) mit einer mittelfristigen Konjunktureintrübung. Eva-Maria Berchtold, Partnerin und Leiterin des Bereichs Transaction Advisory Services bei EY Österreich: „Gerade Unternehmen in europäischen Schlüsselindustrien wie dem Automobil- oder Maschinen- und Anlagenbau stehen vor großen Herausforderungen. Sie leiden unter dem weltweit nachlassenden Wirtschaftswachstum, zunehmenden Handelshemmnissen und den internationalen geopolitischen Spannungen. Obendrein bedrohen ein rasanter technologischer Wandel, die zunehmende Regulierung und neue, aggressive Wettbewerber die Geschäftsmodelle vieler Konzerne.“
Trotz der reduzierten Konjunkturerwartungen ist weltweit der M&A-Appetit gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt gestiegen. Jeder zweite Konzern (52 %) plant für die kommenden zwölf Monate Zukäufe, und drei von fünf Großunternehmen (68 %) rechnen mit einem stärker werdenden M&A-Markt. Als stärkste Motive für Akquisitionen werden gleichwertig der Erwerb neuer Technologien, Produktionsmöglichkeiten oder Start-ups sowie der Zugang zu neuen Märkten genannt. Statt den Kopf in den Sand zu stecken und auf bessere Zeiten zu hoffen, tun viele Unternehmen genau das Richtige, sagt Berchtold: „Sie halten in dieser Situation nicht etwa ihr Geld zusammen und setzen rein defensiv auf Sparen. Im Gegenteil: Erstaunlich viele Unternehmen treten die Flucht nach vorn an und betreiben eine aktive Portfoliopolitik. Sie investieren gegen die Krise. Dazu gehört auch, dass sie bereit sind, sich von Geschäftsfeldern zu trennen, die traditionell zum Kerngeschäft gezählt wurden. Und dass an anderer Stelle hohe Summen in Zukäufe in zukunftsträchtige Geschäftsmodelle – auch außerhalb der angestammten Bereiche – investiert werden.“
Berchtold beobachtet derzeit ein Nebeneinander von Effizienz- und Kostensenkungsmaßnahmen auf der einen und steigenden Innovationsausgaben auf der anderen Seite: „Manche Unternehmen haben bereits einen harten Sparkurs mit Stellenstreichungen und Werksschließungen eingeschlagen – und tätigen gleichzeitig hohe Investitionen in neue Geschäftsfelder und Technologien. Insbesondere die Fähigkeit zu Coopetition, also einer strategischen Allianz oder Kooperation unter Wettbewerbern, wird in diesen Bereichen ein Schlüsselfaktor für nachhaltigen Erfolg sein.“
Wie stark der Zwang zur Veränderung ist, sei derzeit etwa in der Automobilindustrie zu sehen, die sich angesichts des Trends zu alternativen Mobilitätskonzepten wie beispielsweise der Elektromobilität und der anstehenden Investitionen etwa in autonomes Fahren neu sortiere, so Berchtold: „Einige Unternehmen müssen nun über den eigenen Schatten springen und bereit sein, Fusionen oder Allianzen auch mit langjährigen Konkurrenten einzugehen.“ Diesem Trend werden sich die Großunternehmen nicht entziehen können – sie werden sogar vorn dabei sein müssen, erwartet Berchtold. „Viele Unternehmen sind gezwungen, so rasch wie möglich das Produktportfolio abzurunden und neue Expertise sowie Technologien an Bord zu bekommen – und das geht am schnellsten durch Übernahmen beziehungsweise Coopetition.“
Eine Strategie, die stark auf Zukäufe setze, sei allerdings nicht ohne Risiken, betont Robert Hufnagel, Partner und Leiter M&A Advisory bei EY Österreich: „Längst nicht alle Übernahmen liefern ab dem ersten Tag die erhofften Synergieeffekte. Daher ist es notwendig frühzeitig ein Augenmerk auf die richtige Planung der Integration zu legen, um Synergien langfristig zu heben bzw. abzusichern.“ Unterm Strich spreche im derzeitigen Umfeld viel für eine aktive M&A-Strategie, so Hufnagel: „Für einen organischen Aufbau eigener Kompetenzen etwa im Bereich digitaler Technologien, fehlt häufig einfach die Zeit – da ist es effizienter, entsprechende Fähigkeiten zuzukaufen.“
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