11.12.2019, 2953 Zeichen
Brave New World. Wer sich getraut, den Blick nach 2020 zu wenden, der wird den Wald vor lauter Fragezeichen nicht mehr erkennen. Gerade jetzt werden die Unwägbarkeiten wieder so hoch gespielt wie schon lange nicht mehr. Dies aber, und das ist gut so, mit einem zunehmenden Blick für die Realität der Erwartung. Pauschalurteile treten gerade wieder zurück.
Die Rede ist natürlich von der politischen Umgebung aber auch vom Verhalten der Industrie. Seitens der Politik wird es kurzfristig spannend, wo am Donnerstag Großbritannien sich seinem „Brexit“ ergibt und wir uns schon auf die Polemiken am Tag danach freuen dürfen. Genauso verpuffte inzwischen aber die implizite Drohung der SPD, durch Auflösen der Koalition in Deutschland der EU eine weitere Unsicherheit zu liefern. Und während Nordkorea wieder mit Donald Trump um die längste Nase im Pinocchio-Spiel „Abrüstungspolitik“ kämpft, macht sich China auf den Weg, die Lufthoheit über dem Tarif-Stammtisch an sich zu ziehen indem es einmal beschließt, in den nächsten zwei Jahren seine gesamten Elektronik-Investitionen in eigene Produkte zu drehen. Der größte IT-Kunde der USA hat sich somit gerade verabschiedet.
Aber wenden wir uns der Industrie zu. Hier liegt unser Potential für 2020. Und dies in den bis dato stark zurück gefahrenen Investitionen. 2019 wurden viele der zuvor lautstark angekündigten Investitionsvorhaben zurückgenommen. Die wankelmütige Politik und die fehlende Unterstützung der eigenen heimischen Volksvertreter ließen Euroland dadurch ins passive Abseits gleiten. Damit dürfte im neuen Jahr Schluss sein. Etliche Unternehmen haben bereits angekündigt, ihre „alten“ Pläne wieder aus der Lade zu holen und endlich zu verwirklichen. Ob das die Energieunternehmen sein dürfen, die Automobilindustrie oder all die anderen nachgelagerten Industrien der Zuliefererkette, alle „wollen wieder“. Das mag am kommenden Reformdruck von UK durch den Brexit liegen, an der zunehmenden Ungeduld bei den Konsumenten was die künftige Automobilität betrifft, oder an den immer mehr an die Technik, und somit die Industrie, herangetragenen Wünsche in Richtung Klima-Lösungsansätze. Die Börsen werden sich darüber freuen weil es endlich wieder in die Richtung einer produktiven Veränderung geht. Nicht immer nur in Deckung gehen vor Regularien, Politik oder kurzfristigsten Performanceerwartungen.
Wer die Geduld hat, die Erfahrung, aber auch den Mut, sich diesen Erwartungen zu stellen der sollte im neuen Jahr belohnt werden. Spätestens dann, wenn man dann auch den Trendbruch bei langfristigen Bondrenditen erkennen wird der sich langsam aber doch in den Kommentaren internationaler Brokerhäuser bereits abzeichnet.
voestalpine ( Akt. Indikation: 24,27 /24,32, -0,59%)
Andritz ( Akt. Indikation: 36,90 /36,94, 1,04%)
OMV ( Akt. Indikation: 50,04 /50,08, -0,08%)
Amag ( Akt. Indikation: 31,40 /32,50, -0,16%)
(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 11.12.)
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1.
Wolfgang Matejka
Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Strabag, CA Immo, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, Marinomed Biotech, ATX TR, S Immo, Porr, AT&S, Rosgix, RBI, Uniqa, ams-Osram, Cleen Energy, DO&CO, FACC, Lenzing, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, Erste Group, EVN, Immofinanz, Österreichische Post, Polytec Group, Telekom Austria, VIG, Wienerberger, Zumtobel, Airbus Group.
Immofinanz
Die Immofinanz ist ein börsenotierter gewerblicher Immobilienkonzern, der seine Aktivitäten auf die Segmente Einzelhandel und Büro in sieben Kernmärkten in Europa (Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Polen) fokussiert. Zum Kerngeschäft zählen die Bewirtschaftung und die Entwicklung von Immobilien.
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