04.03.2020, 3423 Zeichen
Andritz verzeichnete im Geschäftsjahr 2019 Umsatzerlöse in Höhe von 6.673,9 Mio. Euro, was einem Anstieg von 10,7 Prozent und somit einen neuen Rekordwert entspricht. Das Servicegeschäft der Gruppe habe sich weiter sehr erfreulich entwickelt und stieg – auch durch die Akquisition von Xerium Technologies im Oktober 2018 – auf 40 Prozent des Gesamtumsatzes (2018: 36%). Rückläufig sind hingegen die Ergebniszahlen der Gruppe. Grund dafür seien die erforderlichen Maßnahmen für die Restrukturierung des Bereichs Metals Forming (Schuler), wie Andritz mitteilt. Die Höhe der Vorsorgen für kapazitive Anpassungen lag in 2019 bei 113 Mio. Euro, der Großteil davon betrifft den Metals-Bereich. Aufgrund dieser Effekte verringerte sich das EBITA auf 343,2 Mio. Euro (2018: 394,3 Mio. Euro) bzw. die EBITA-Marge auf 5,1 Prozent (2018: 6,5 Prozent). Das um diese Sondereffekte bereinigte EBITA betrug 456,0 Mio. Euro und lag damit über dem bereinigten Vorjahresvergleichswert (2018: 415,0 Mio.). Die bereinigte EBITA-Marge 2019 war mit 6,8 Prozent praktisch stabil gegenüber 2018 (bereinigte EBITA-Marge: 6,9 Prozent). Das Konzernergebnis (nach Abzug von nicht beherrschenden Anteilen) verringerte sich auf 127,8 Mio. Euro (2018: 222,0 Mio. Euro). Der Vorstand wird der Hauptversammlung eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie (Vorjahr 1,55 Euro) vorschlagen, was einer Ausschüttungsquote von rund 55 Prozent entspricht.
CEO Wolfgang Leitner: „Trotz des Ergebnisrückgangs sind wir mit der Geschäftsentwicklung im Jahr 2019 zufrieden. Drei unserer vier Geschäftsbereiche haben sich trotz des global schwierigen Konjunkturumfelds erfreulich entwickelt. Der Rekordauftragseingang bestätigt unsere gute Marktposition in den von uns bedienten Märkten. Für den vierten Geschäftsbereich Metals haben wir mit dem eingeleiteten Restrukturierungsprogramm die Grundlage für eine positive Entwicklung gelegt.“
Der Auftragseingang erreichte mit 7.282,0 Mio. Euro einen neuen Rekordwert und lag damit deutlich über dem Vorjahrsvergleichswert (+9,6% versus 2018: 6.646,2 Mio.). Dies ist auf den Geschäftsbereich Pulp & Paper zurückzuführen, der 2019 einige Großaufträge zur Lieferung von Ausrüstungen und Technologien für neue Zellstoffwerke verbuchen und daher den Auftragseingang im Jahresvergleich deutlich steigern konnte. Der Auftragsstand per ultimo 2019 betrug 7.777,6 Mio. Euro und stieg gegenüber dem Vorjahresvergleichswert an (+9,8% versus ultimo 2018: 7.084,3 Mio.).
Hinsichtlich der Zielsetzungen und Aussichten für 2020 äußert sich Wolfgang Leitner vorsichtig optimistisch: „Mit den für heuer geplanten Anpassungsmaßnahmen setzen wir die notwendigen Schritte, um die Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft der Gruppe langfristig sicherzustellen. Was unsere Märkte betrifft, so ist das globale wirtschaftliche Umfeld unverändert fordernd und bedingt durch den Ausbruch von Covid-19 von hoher Unsicherheit geprägt. Wir verfolgen die Entwicklungen sehr genau und werden im Bedarfsfall rasch agieren, um uns an geänderten Marktbedingungen anzupassen.“
Für das Gesamtjahr 2020 erwartet die Andritz-Gruppe aus heutiger Sicht einen leichten Anstieg des Umsatzes und ein gegenüber 2019 unverändertes operatives Ergebnis vor außerordentlichen Effekten (EBITA). Sollte sich im Jahr 2020 die globale Weltwirtschaft jedoch unerwartet stark eintrüben, sei auch mit negativen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung von Andritz zu rechnen, so das Unternehmen.
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Andritz, Streckrichtanlage, Foto: Andritz
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