Depot bei bankdirekt.at: Neues Depot eröffnen kann jetzt Sinn machen, die Vorstände kaufen (Depotkommentar)

Sprachlos an der Seitenlinie steht derzeit der eine oder andere heimische Asset Manager und ich habe mit etlichen gesprochen. Die Corona-Baisse hat unglaublich viele Facetten und bei manchen werden wohl auch persönliche Ängste (Gesundheit, Familie) dazukommen. Ich habe für Ängste von Menschen immer Verständnis. Ein Blick auf Brexit oder Trump kann im Gegensatz dazu durchaus analytisch sein. Das eine sind Weltbilder, die man vielleicht nicht teilt, beim anderen geht es um Ängste.

Capitulation Trades. Es ist dies eine Phase, in dem der „alte Hase“ in Invest­ments einem Privatanleger oder sogar Börseeinsteiger nur mit empirischen Daten begegnen kann. Die Pattern aus der Vergangenheit zeigen, dass Shakeout-Phasen, die von Capitulation Trades (also Motto „ich kann nicht mehr hinschauen, weg damit“) begleitet sind, meist gute Einstiegszeitpunkte waren. Aber was weiß man schon. Ich habe mich jedenfalls für meine Portfolios, die durchaus stark gebeutelt sind (Stichwort: Bonuszertifikate mit Barrieren-Verletzung, Event-Aktien wie WWE, Dortmund oder Do&Co) dazu entschieden, nichts zu verkaufen. Entsprechend schaut die Zwischenbilanz jetzt aus.

Einsteiger-Chance. Und heilfroh bin ich natürlich, dass ich bei keiner der vielen Anfragen aus dem Bekanntenkreis in der 2. Hälfte 2019, ob sie denn nicht jetzt Aktien kaufen sollten, mich zu einem „ja“ hinreißen habe lassen. Schließlich waren ja alle Leitmärkte auf All-time-High und ich habe immer ein maues Gefühl, zum High Käufe zu tätigen, geschweige denn zu empfehlen. Nun konnte man Corona zwar nicht voraussehen, vom High geht eine Korrektur aber immer recht schnell. Und an der Wiener Börse reicht ein Zwischenhigh.

Dafür kommen jetzt Leute, die meinen, dass man Corona bald in den Griff bekommen wird und fragen: „Soll ich jetzt Aktien kaufen?“. Und da ist die Antwort einfach. Wenn das o.a. Szenario eintrifft, werden die Kurse wieder steigen und an die kleine Delle in den Unternehmensbilanzen wird sich bald niemand mehr erinnern. Das ist im Übrigen auch meine Rede: Es ist viel wichtiger, eine klare eigene Meinung zu haben, als das Investieren in jeder Facette verstehen zu müssen.

Die Vorstände kaufen. Ein starkes Zeichen kommt indes von den Vorständen der börsenotierten Unternehmen Österreichs, die in den vergangenen Tagen markant eigene Aktien zukaufen. Ein Hinweis darauf, dass die Kurse vielleicht doch zu stark gefallen sind.

Peter Heinrich hat sich gestern für ein Börsenradio-Interview bei mir gemeldet. Haben wir spontan gemacht. Wer reinhören möchte. https://www.boersenradio.at/37056-Christian-Drastil-Coronavirus-Aktien-Strategie

Da geht es auch um Sparpläne, die für viele unsexy sind, wenn sie (viel) vorhandenes Geld herumliegen haben, das am Sparbuch gerade nichts bringt. Ich finde, dass es derzeit aber besonders spannend ist, solche Sparpläne zu starten.

Das Depot-Eröffnen kann jetzt Sinn machen, dann hat man mal eins ...

Bei meinem Depot gibt es nun trotz-Cashanteil ein Minus von 11,5 Prozent seit Jahresbeginn, ATX bei mehr als dem Doppelten . Beim grössten Depotbestandteil, dem wikifolio Stockpicking Österreich schaue ich noch stärker darauf, wie es sich vs. ATX verhält. Heuer in extrem schwacher Marktphase 6 Prozent Alpha und in den vergangenen drei Jahren rund 18 Prozent Alpha vs. ATX. Es zählt die Langfristgeschichte und da wurden aus 10.000 Euro Anfang 2002 per aktuell immerhin 90.000, auch wenn schon sechsstellig zu sehen war. 

(Der Input von Christian Drastil für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 11.03.)

Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #636: Marcel Hirscher läutet wieder die Opening Bell und ich denke dabei an Palfinger und Raiffeisen

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