Warimpex-Vorstände zu aktuellen Themen, Frequentis macht Geschäfte zunehmend digital, neue Dividendensituation bei Porr und Strabag, neuer Kernaktionär bei Addiko, frisches Research zu Post, Erste, RB (Christine Petzwinkler)

24.04.2020, 5500 Zeichen

Warimpex hat 2019 einen Rekordgewinn von 66,5 Mio. Euro erreicht. Aufgrund erfolgreicher Verkäufe, wie etwa die beiden Hotels in Paris, konnte ein Veräußerungsergebnis in Höhe von 28,9 Mio. Euro erzielt werden. Die Umsatzerlöse stiegen um 8 Prozent auf 31,64 Mio. Euro. Während die Umsatzerlöse aus Hotels um 20 Prozent zurückgingen, konnten jene aus Büros um 28 Prozent gesteigert werden. Grundsätzlich soll der Fokus künftig mehr auf Büros liegen, allerdings werde es vereinzelt schon noch Hotels geben, aber weniger Standalone-Hotels, sondern eher als Infrastruktur betrachtete integrierte Unterkünfte mit Konferenz-Möglichkeit etc., ließ CEO Franz Jurkowitsch im Conference Call wissen. Für einen Ausblick auf das laufende Jahr sei es aufgrund der Coronavirus-Krise noch zu früh. Generell sei man aber gut aufgestellt. Es gebe keine gröberen Mietausfälle, die April-Mieten seien pünktlich eingetroffen. Betroffen seien lediglich Hotels und Cafes. Der Anteil an von der Coronakrise besonders stark betroffenen Hotels im Warimpex-Immobilienportfolio liegt aber nur bei 14 Prozent, erklärte CFO Daniel Folian.
Zu Verzögerungen komme es in erster Linie bei Behördenwegen (für Baugenehmigungen...), Entwicklungsprojekten bzw. Neuvermietungs-Verhandlungen. "Die Nachfrage nach Bürofläche ist aber nach wie vor vorhanden", so der CEO. Was Projekt-Verkäufe anbelangt sieht Jurkowitsch ebenfalls eine Verschiebung in das nächste Jahr. "Der Transaktionsmarkt wird in diesem Jahr eher von Distressed Properties dominiert sein", meint der CEO, der sich vorstellen sogar die eine oder andere Distressed-Gelegenheiten zu nutzen. Was die eigene Immobilien-Bewertung anbelangt, so sei es noch zu früh für eine genaue Beurteilung. Generell rechnet Jurkowitsch aber damit, dass in einigen Immo-Sektoren ein neues Risiko eingepreist werden wird.
Insgesamt gibt man sich bei Warimpex zuversichtlich: "Veränderungen bieten immer auch Chancen", so der CEO, der durchaus die Möglichkeit sieht, gestärkt aus der Krise herauszukommen. Die Hauptversammlung soll, wenn möglich, im Oktober physisch stattfinden. Bis dahin will man noch keinen Dividendenvorschlag unterbreiten. "Aus Liquiditätssicht muss man längerfristig denken, deshalb behalten wir uns vor, für 2019 keine Dividende auszuschütten".
Warimpex ( Akt. Indikation:  1,19 /1,21, 4,13%)

Bei Frequentis geht es ganz normal, aber zunehmend digital weiter: "Gerade bei den aktuellen Herausforderungen zeigt sich die Stabilität unseres Geschäftsmodells. Trotz Zutrittsbeschränkungen und Reiseerschwernissen können wir viele Meilensteine unserer Projekte digital abarbeiten. Zusätzlich ist Frequentis durch Vor-Ort-Teams wie beispielsweise in den USA, Australien, China, Großbritannien oder Deutschland gut aufgestellt", sagt Frequentis CEO Norbert Haslacher. Auch angesichts der schwierigen konjunkturellen Lage bleibt Haslacher zuversichtlich: "Wir beliefern behördliche Betreiber von kritischen Infrastrukturen und unsere Leistungen sind für den uneingeschränkten Betrieb gerade in diesen Zeiten sehr wichtig."
Frequentis ( Akt. Indikation:  16,70 /16,99, 1,29%)

Neue Dividendenvorschläge bei Porr und Strabag: Bei Porr soll die Dividende für 2019 aufgrund der Coronavirus-Ausnahmesituation entfallen, dies ändere aber nichts an der kontinuierlichen Dividendenpolitik, mit der im Regelfall eine Ausschüttungsquote von 30-50 % angestrebt wird, so die Baugesellschaft. Bei Strabag soll die Dividende auf 0,9 Euro halbiert werden, aber nur unter dem Gesichtspunkt ausreichender Liquidität. Der Anspruch auf die Dividende und die Auszahlung würden unter der aufschiebenden Bedingung stehen, dass die Gesamtsumme der liquiden Mittel der Gesellschaft zum Stichtag 31.10.2020 auch bei Auszahlung der Dividende den Betrag von Euro 1 Mrd. nicht unterschreitet, wie es heißt.
Porr ( Akt. Indikation:  14,98 /15,30, -1,05%)
Strabag ( Akt. Indikation:  24,20 /24,50, -4,13%)

Neuer Kern-Aktionär bei der Addiko Bank: Daniel Jelitzka von Dr. Jelitzka + Partner Gesellschaft für Immobilienberatung und -verwertung GmbH, hat einen Anteil in Höhe von 4,1 Prozent gemeldet. Die Dr. Jelitzka + Partner Gesellschaft für Immobilienberatung und -verwertung GmbH hat einen Aktienkaufvertrag über 4,1% Aktien an der Addiko Bank AG abgeschlossen. Das Closing des SPA wird bis zum 30.4.2020 erwartet, wie es heißt.
Addiko Bank ( Akt. Indikation:  7,87 /8,01, 0,00%)

Frisches Research: Die Analysten der britischen Investmentbank Barclays bestätigen das Equalweight-Rating für die Österreichische Post und reduzieren das Kursziel von 34,7 auf 30,0 Euro. Goldman Sachs bleibt bei der Erste Group auf "Buy" und hebt das Kursziel von 23,0 auf 24,0 Euro an. Bei der Addiko Bank bleiben die Goldman-Experten ebenfalls auf "Buy", reduzieren das Kursziel aber von 14,0 auf 13,0 Euro. HSBC bestätigt die Kauf-Empfehlung für Bawag und reduziert das Kursziel von 46,0 auf 42,0 Euro. Bei der Erste Group bleiben die HSBC-Analysten ebenfalls auf "Kauf" mit herabgesetztem Kursziel 26,0 Euro (zuvor 29,0 Euro). Morningstar stuft Raiffeisen Bank International und Erste Group neu mit "Kaufen ein, das RBI-Kursziel ist 27,0 Euro, jenes der Erste Group 40,0 Euro.
Österreichische Post ( Akt. Indikation:  34,40 /34,50, -0,72%)
Erste Group ( Akt. Indikation:  17,54 /17,57, -1,49%)
Bawag ( Akt. Indikation:  24,30 /24,44, -2,36%)
RBI ( Akt. Indikation:  14,72 /14,78, -2,32%)

(Der Input von Christine Petzwinkler für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 24.04.)

Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #633: Heute April Verfall, Ex-Marinomed-Investor in Troubles und die Radio-Studios A, B, C und vielleicht D

Addiko Bank
Bawag
Erste Group
Frequentis
Österreichische Post
Porr
RBI
Strabag
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Bildnachweis

1. mind the #gabb

Aktien auf dem Radar:Amag, Palfinger, SBO, Addiko Bank, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, EVN, EuroTeleSites AG, Pierer Mobility, Semperit, Bawag, Kostad, Wolford, Oberbank AG Stamm, Polytec Group, ams-Osram, Agrana, CA Immo, Erste Group, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Mayr-Melnhof, OMV, Österreichische Post, Strabag, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Covestro, Sartorius.

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