30.06.2020
Wien (OTS) - In allen Bundesländern wurden im Herbst 2018 und
Frühjahr 2019 Restmüllanalysen durchgeführt. Nun wurden die ersten
Ergebnisse veröffentlicht. Es wurde deutlich, dass noch ein enormes
Potential an biogenen Abfällen in der Restmülltonne liegt. Zwischen
27,5 bis 38,8% sind demnach „biogene Abfälle“. Anstatt über die
Biotonne als wertvoller Kompost in unseren Böden zu gelangen, landet
diese wertvolle Organik in der Restmülltonne. Auch wurde deutlich,
dass rund die Hälfte der in der Restmülltonne befindlichen Organik zu
den „vermeidbaren Lebensmitteln“ zählt. Umgerechnet bedeutet dies
eine vermeidbare Menge an Lebensmitteln von mindestens rund 200.000
ha Weizen.
Hubert Seiringer, Obmann des Kompost- und Biogas Verband
Österreich schüttelt den Kopf: „Anscheinend haben Lebensmittel keinen
Wert mehr! Wie kann es sein, dass rund 15% der österreichischen
Ackerfläche verwendet wird, um Lebensmittel mit hohem Engagement und
Aufwand zu produzieren, die dann im Restmüll landen?“
Seiringer weiter: „Hier muss sich dringend etwas ändern und auch
von der Politik eingegriffen werden. Einerseits, damit die
Lebensmittelverschwendung deutlich reduziert wird. Und andererseits,
dass die biogenen Abfälle besser getrennt gesammelt werden, damit
durch ordentliches Recycling unsere Böden wieder mit wertvollen Humus
und Nährstoffen aus Kompost versorgt werden!“
Hintergrund der Zielsetzung zur Verbesserung der getrennten
Sammlung sind auch die Vorgaben der EU hinsichtlich Recyclingquoten.
Immerhin sollen bis 2035 mindestens 65% aller Siedlungsabfälle einem
Recycling zugeführt und als Rohstoffquelle wieder genutzt werden.
Folgend dem neuesten Bericht der European Environment Agency hat
Bioabfall in Europa das größte Potential für eine nachhaltige
Kreislaufwirtschaft und bessere Recyclingquoten. Die Reduktion und
Nutzbarmachung von organischen Abfällen reduziert Emissionen, schützt
das Klima, verbessert unsere Böden und kann zur Energieversorgung
beitragen.
Österreich hat zwar einen Startvorteil, da die ersten
Rahmenbedingungen zur getrennten Sammlung biogener Abfälle bereits
1992 eingeführt wurden. Die Erreichung der Recyclingziele liegt
jedenfalls bei der Bioabfallsammlung in weiter Ferne, da die
Trennmoral in den letzten Jahren wieder abgenommen hat. Dabei können
wertvolle Nährstoffe und Kohlenstoff mit der Kompostierung und der
Vergärung am besten in den natürlichen Kreislauf zurückgebracht
werden. Der organische Anteil der allzu oft noch in der Restmülltonne
landet, muss sortenrein in die Biotonne umgeleitet werden. Sozusagen
„Apfelbutzen in die Biotonne rein – Plastik nein!“
Oft sind es die kleinen und einfachen Dinge die Großes bewirken
können. Ein Ansatz, den der Kompost und Biogas Verband Österreich
verfolgt, ist das Bio-Kreislauf-Sackerl ([www.biosackerl.at]
(
http://www.biosackerl.at)). Mit dem Bio-Kreislauf-Sackerl kann Brot,
Obst und Gemüse aus dem Supermarkt nach Hause transportiert werden,
darin gelagerte Lebensmittel halten zudem wesentlich länger.
Schlussendlich kann es als Vorsammelhilfe für Küchenabfälle genutzt
werden, um diese dann sauber getrennt in die Biotonne zu entsorgen.
So wird aus dem Einwegprodukt „Plastiksackerl“ plötzlich ein
Mehrwegprodukt mit vielen positiven Effekten für unsere Umwelt!
Die rund 500 österreichischen Kompost- und Biogasanlagen
produzieren aus biogenen Abfällen wertvollen Humus bzw. Bioenergie.
Dadurch werden einerseits gesunde Böden gefördert und erhalten, sowie
andererseits auch mehr Kohlenstoff im Boden gespeichert bzw. fossile
Energiequellen durch grüne Energie ersetzt. So wird ein wichtiger
Beitrag zum Klimaschutz geleistet!
Aktien auf dem Radar:Warimpex, CA Immo, Lenzing, Frequentis, Addiko Bank, Amag, AMS, Semperit, SBO, AT&S, Kapsch TrafficCom, Josef Manner & Comp. AG, Porr, Rath AG, Verbund, Wiener Privatbank, Cleen Energy, BKS Bank Stamm, RHI Magnesita, Frauenthal, Athos Immobilien, Rosenbauer, SW Umwelttechnik, Strabag, BTV AG, Linz Textil Holding.
Österreichische Post
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