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Es läuft: Updates vom Buwog-Chef bzw. wie die Zusammenarbeit mit UBM und Porr funktioniert

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Zwei Jahre nach dem Börserückzug gab Daniel Riedl bei einem Termin gleich zwei Interviews. Teil 1 hier klassisch zu Börse & Co., Teil 2 dann mit Stadtplanerin Sabine Gstöttner zur Sozialen Nachhaltigkeit. 

Lieber Herr Riedl, dieses Börse Social Magazine erscheint Mitte November, exakt 2 Jahre nach der übernahmebedingten Streichung der Buwog-Aktie vom Wiener Kurszettel. Ich hatte damals zum Abschied „40.000 schöne Börsestunden“ getitelt. Nun ist es meist so, dass nach Übernahme und Delisting meist irgendwie auch beim Newsfeed die Luft raus ist. Anders bei der Buwog: Momentan hört man gefühlt mehr denn je von Euch. Bevor wir zu unserem Spezialthema „Soziale Nachhaltigkeit“, für das ich mir die Stadtplanerin Sabine Gstöttner als Verstärkung geholt habe, kommen, die Frage: Wie geht‘s Ihnen, es scheint ja recht gut zu laufen ... 

Daniel Riedl: Vielen Dank! Ja, so schnell vergehen zwei Jahre, wenn viel passiert. Mir geht es – trotz der aktuellen Situation rund um Corona – zum Glück sehr gut, ich kann mich zumindest nicht beschweren. Wie Sie es schon angesprochen haben, haben wir aktuell viel zu berichten – das liegt an den spannenden Projekten, die aktuell in Entstehung sind, davon haben wir gerade wieder einige und darüber hinaus noch eine prall gefüllte Pipeline. Sie dürften also noch länger viel von uns hören [schmunzelt]. 

Was hat sich in der Buwog in den vergangenen beiden Jahren verändert? Welche Rolle hat die Buwog im Konzern? 

Die Buwog wurde von einer selbständigen börsennotierten Aktiengesellschaft zu einer Tochter der Vonovia SE – damit gingen natürlich die ein oder anderen Änderungen in der Organisation einher. Die Geschichte der Buwog ist aber seit jeher geprägt von Veränderungen, insofern konnten wir auch die Übernahme als Chance für Weiterentwicklung sehen und genau das ist auch passiert: Die Buwog verfügt über geballte Development-Kompetenz, die auch im Konzern sehr gut angenommen und wie ein Schwamm aufgesaugt wird. Bei der Umsetzung der zahlreichen Buwog-Projekte kommt uns wiederum die starke Finanzkraft der Vonovia zugute – insofern profitieren Vonovia und Buwog also gegenseitig voneinander, es lassen sich Synergien nutzen, die für beide Seiten von Vorteil sind und uns stärker machen. 

In die „Hall of Fame“ des österreichischen Kapitalmarkts haben wir Sie bereits aufgenommen, mehr geht in dieser Hinsicht nicht. Bei den branchenbezogenen Cäsar-Awards hören Sie hingegen nicht auf, zu gewinnen. Sie haben schon in der Kategorie „Bauträger“ gesiegt, dann in der Hauptkategorie „Immobilienmanager“ und heuer in der Kategorie „International“. Wie wichtig sind Ihnen derartige Auszeichnungen? 

Ich bin unglaublich stolz auf meine Arbeit für die Buwog. Auszeichnungen wie der CÄSAR sind aber nie eine Ehrung allein nur für eine Person. Hinter allen Leistungen, für die ein Award verliehen wird, steht immer ein engagiertes und leistungsstarkes Team, so ist das auch in meinem Fall. Es ist natürlich in gewissem Maße Teil meines Naturells, gewinnen zu wollen – ohne Ehrgeiz wäre ich vermutlich nicht da, wo ich heute bin –, allerdings kommt aus meiner Sicht eine derartige Auszeichnung vor allem der Belegschaft zugute, die ja maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass die Buwog so erfolgreich ist. Ich sehe das also vor allem als Wertschätzung für jeden einzelnen Mitarbeiter und jede einzelne Mitarbeiterin. 

Und welche Auszeichnungen haben Sie für Ihre Immobilien in Österreich bekommen? 

Welche haben wir nicht bekommen? [lacht] Nein, Spaß bei Seite. Die Auszeichnungen für unsere Projekte nehmen von Jahr zu Jahr zu – das belegt ganz deutlich, dass wir in der Qualität unserer Projektentwicklung kontinuierlich wachsen, dazu lernen und uns weiterentwickeln. Besonders stolz machen mich internationale Auszeichnungen, wie der European Property Award, den wir u.a. für Projekte in der Seestadt oder den MARINA TOWER erhalten haben. Die diesjährige Verleihung ist noch ausstehend – halten Sie uns die Daumen. Noch viel wichtiger, weil für uns alle relevanter, sind für mich aber Auszeichnungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Wohnimmobilien haben im Idealfall einen Lebenszyklus, der 50 Jahre oder mehr übersteigt, da muss einfach umweltbewusst und ressourcenschonend geplant, entwickelt und bewirtschaftet werden. Wir arbeiten sehr intensiv daran, unsere Projekte dementsprechend umzusetzen bzw. zu optimieren. Dieses Engagement wurde z.B. mit dem GBB-Award für unser Projekt „ERnteLAA“ prämiert, das Projekt „Kennedy Garden“ erhielt kürzlich das Greenpass-Zertifikat und unser neues Kunden- und Verwaltungszentrum in der Rathausstraße 1 wurde mit dem ÖGNI-Nachhaltigkeitszertifikat in Gold ausgezeichnet. 

Damit sind wir beim Thema. Welche Themen werden da von der ÖGNI bewertet? Was muss eine Immobilie können, um Gold zu bekommen? 

Die ÖGNI bewertet Projekte anhand eines komplexen Kriterienkatalogs, der, über den gesamten Gebäudelebenszyklus hinweg, die Themenfelder Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und funktionale Qualität, Technik, Prozesse und Standort beinhaltet. Wir haben mit unserem neuen Kunden- und Verwaltungszentrum einen Bürokomplex entwickelt, der absolut State of the Art und u.a. auch aufgrund der prominenten Innenstadtlage in Wien wohl einzigartig ist. Es gab ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept, das vom Rückbau des ehemaligen Glaspalastes bis hin zur Bewirtschaftung zahlreiche Maßnahmen berücksichtigte. Ziel war auch, ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen gut zusammenarbeiten können und das ist uns, davon bin ich überzeugt, gelungen. 

Und wie taugts den MitarbeiterInnen vor Ort? 

Ausgesprochen gut! Zwar hatten wir in den vergangenen Monaten in vielen Abteilungen eine Art wochenweisen „Schichtbetrieb“, um den Sicherheitsabstand überall einhalten zu können, und sind seit Anfang November wieder alle im Home Office, aber alles was ich an Feedback bisher erhalten habe, war durchwegs positiv: Das Team ist begeistert von der modernen Architektur und Ausstattung und schätzt vor allem die vielfältigen Begegnungs- und Besprechungszonen ungemein. Einige sagten Dinge wie „es ist wie Nachhause kommen“ – solche Aussagen berühren mich. Mir ist bewusst, dass der Arbeitsort kein Zuhause ist, es auch nicht sein soll, aber es zeigt, dass wir unser Ziel erreicht haben, gemäß unserem Credo „glücklich wohnen“ eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wohl fühlen können, wie unsere Kundinnen und Kunden. 

Ich möchte diesem Interview nicht nur aufgrund der Mitinterviewerin einen gewissen Donaustadt-Fokus geben, sondern auch aufgrund der Buwog-Tätigkeit: Seestadt, Baranygasse. Warum tun Sie so viel in der Donaustadt? 

Sagen wir es mal so: Die Donau­stadt bietet den Raum dazu. Sie ist einer der Bezirke Wiens, der noch über die höchsten Flächenreserven verfügt und die werden nach und nach auch genutzt, um u.a. eben Wohnraum zu entwickeln. Unser Fokus liegt auf der Entwicklung von Großprojekten mit mehr als 100 Wohneinheiten, so etwas umzusetzen ist im innerstäd­tischen Raum im Rahmen der Nachverdichtung nur schwer möglich. Vorteilhaft an Projektentwicklungen im 22. Bezirk ist außerdem, dass wir als Entwickler auch viel mehr Möglichkeiten haben, die Infrastruktur mitzugestalten. Es geht uns nicht nur darum, vier Wände aufzustellen, wo die Menschen drin wohnen können – wohnen betrifft auch das unmittelbare Umfeld und uns ist es wichtig, hier einen Beitrag zu leisten. 

Ende September hattet Ihr in der Baranygasse Dachgleiche. Es ist ein Projekt, für das Ihr eng mit den Börse-Wien-notierten Unternehmen Porr und UBM zusammenarbeitet. Wie ist da die Rollenverteilung? 

Wir haben das Projekt von der UBM angekauft, die nun als Totalunternehmer agiert und die Koordination mit dem Generalübernehmer, der PORR, verantwortet. Die Rolle der Buwog lässt sich am besten als zusätzliche Kontrollinstanz beschreiben und wir sind natürlich für den Vertrieb und die Vermarktung zuständig. 

UBM-Chef Thomas Winkler hat mir erzählt, dass er auf die Baranygasse ganz besonders stolz ist. Er sieht die Nachhaltigkeit nicht öko-romantisch, sondern wirtschaftlich sinnvoll. Die Zeit sei reif, umzudenken. Auf den Baustoff Holz scheint er ganz besonders zu stehen - Ihre Meinung dazu?

Alternativen auszutesten und damit Impulse für das nachhaltige Bauen der Zukunft zu setzen, halte ich für unglaublich wichtig. Bei uns steht das Thema Nachhaltigkeit in all seinen Facetten seit über 15 Jahren ganz weit oben auf der Tagesordnung. 

Gerade die Buwog hat aufgrund ihrer Größe die strukturellen und finanziellen Möglichkeiten, im Wohnbau etwas zu bewegen und es wäre verantwortungslos, würden wir das einfach ausblenden. Ich persönlich halte Holz als Bau­stoff für eine sehr passable Lösung und das Projekt in der Baranygasse bietet uns die Möglichkeit, den nachhaltigen Nutzen im direkten Vergleich zur klassischen Betonbauweise zu analysieren. Aber auch Holz ist eine Ressource, die nicht bis zur Erschöpfung verbraucht werden darf. Nachhaltiges Streben schließt für mich daher mit ein, laufend nach weiteren Optimierungspotenzialen zu suchen. Stellt sich
ein Produkt, wie in diesem Fall Holz, als brauchbar heraus, so ist das ein Fortschritt, aber nicht das Ende der Suche. 

 

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Aus dem Börse Social Magazine #46
(Oktober 2020)





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