26.02.2021, 2847 Zeichen
Die Erste Group hat das Corona-Jahr 2020 mit einem Betriebsergebnis von 2,9 Mrd. Euro (-1,3 Prozent im Jahresvergleich) abgeschlossen. Für drohende Kreditausfälle nach der Pandemie wurden knapp 1,3 Mrd. Euro an Risikovorsorgen gebildet. Das Nettoergebnis sank dadurch um 46,7 Prozent auf 783 Mio. Euro. Kundenkredite stiegen hingegen um 3,6 Prozen auf 166,1 Mrd Euro, Kundeneinlagen um 9,9 Prozent auf 191,1 Mrd. Euro. Die harte Kernkapitalquote (CET1, final) stieg von 13,7 Prozent auf 14,2 Prozent.
Erste Group CFO Stefan Dörfler: „Wir haben in all unseren Märkten in einem außergewöhnlich herausfordernden Jahr gut gewirtschaftet. Unsere Betriebsergebnisse sind stabil geblieben und wir sind ausgezeichnet kapitalisiert. Unsere Aktionäre sollen Anteil an diesem Ergebnis haben, weshalb wir im Einklang mit der EZB-Empfehlung der Hauptversammlung am 19. Mai 2021 eine Dividende von 50 Cent pro Aktie für 2020 vorschlagen werden und bis zu einem weiteren 1,00 Euro pro Aktie für eine potentielle spätere Auszahlung reserviert haben.“
Der Zinsüberschuss stieg – vor allem in Österreich, aber auch in Rumänien und in Ungarn – um 0,6 Prozent auf 4,8 Mrd Euro. In Tschechien reduzierte sich der Zinsüberschuss infolge niedrigerer Zinsen deutlich. Der Provisionsüberschuss verringerte sich um 1,2 Prozent auf 1,98 Mrd Euro. Zwar gab es einen guten Anstieg im Wertpapiergeschäft und in der Vermögensverwaltung, dieser konnte den Rückgang bei den übrigen Provisionskategorien – insbesondere bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen – aber nicht zur Gänze kompensieren. Die summierten Erträge aus dem Handelsergebnis und Gewinne/Verluste von Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert verringerten sich deutlich um 32,1 Prozent auf knapp 200 Mio Euro. Die Betriebserträge reduzierten sich somit in Summe um 1,4 Prozent auf 7,2 Mrd Euro.
Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite verschlechterte sich auf 2,7 Prozent (2,5 Prozent). Die NPL-Deckungsquote stieg auf 88,6 Prozent (77,1 Prozent).
Die im sonstigen betrieblichen Erfolg erfassten Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds stiegen – insbesondere in Österreich – auf knapp 94 Mio. Euro. Der Rückgang der Banken- und Transaktionssteuern auf 118 Mio. Euro ist vor allem auf den Wegfall der Bankensteuer in Rumänien zurückzuführen.
Im Ausblick heißt es mitunter: Die Erste Group hat sich für das Jahr 2021 das Ziel gesetzt, den Nettogewinn zu erhöhen. Zudem wird davon ausgegangen, dass ein Nettokreditwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich erreicht werden kann. Beim Provisionsüberschuss wird ein Anstieg im niedrigen einstelligen Bereich erwartet. Positiv sollten sich hier, wie schon im Jahr 2020, das Fondsmanagement, das Wertpapiergeschäft und das Versicherungsvermittlungsgeschäft auswirken. Die Risikokosten sollten 2021 wieder sinken.
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Stefan Dörfler
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