Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Analysten erwarten über die Sommermonate einen raueren Wind an den internationalen Börsen

Magazine aktuell


#gabb aktuell



16.05.2021, 4664 Zeichen

Aus dem wöchentlichen Marktausblick von Raiffeisen Research: "Der Mai ist zwar noch jung, aber man merkt bereits, dass auf den Märkten anstelle eines lauen „Mai-Lüfterls“ nun doch ein etwas rauerer Wind Einzug gehalten hat. Zwar herrschte am vergangenen Freitag nach den zuvor eher unbedachten Äußerungen der US-Finanzministerin Janet Yellen und ihrer im Anschluss verteilten Beruhigungspillen wieder eitel Sonnenschein unter den Investoren, aber so ganz aus den Köpfen der Anleger verschwand das wiedererweckte Inflations-/Zinsgespenst offensichtlich nicht.

Pünktlich zum Wochenbeginn poppte die Problematik wieder auf und schickte mit vorsichtiger werdenden Analystenkommentaren in Bezug auf die sich wieder normalisierenden (= niedrigere) Wachstumsraten der Corona bedingten Krisengewinner (dabei handelt es sich zumeist um Big-Tech Unternehmen) die Kurse wieder Richtung Süden. Freilich, allzu viel ist bis dato nicht passiert – der mit Standardwerten bestückte Dow Jones verharrt unmittelbar unter seinem Allzeithoch und auch beim breit aufgestellten S&P 500 hielt sich das Ausmaß in Anbetracht der hohen Bewertungen mehr als in Grenzen. Etwas stärker hat es hier schon die Technologieunternehmen getroffen, zumal diese ja auch abseits der sich normalisierenden Wachstumsraten auch eine stärker ausgeprägte Zinsreagibilität aufweisen.

Was aber in diesem Zusammenhang vielleicht etwas überrascht und somit auch zur Vorsicht mahnt, ist der Umstand, dass die europäischen Indizes – obwohl eben nicht gerade üppig mit Big-Tech Unternehmen bestückt – ebenfalls deutlich unter Abgabedruck gerieten. Hier zeigt sich wie schnell die in luftige Höhen aufgestiegene Stimmungslage auch wieder kippen kann, was uns direkt zu unserem Chart der Woche bringt. Wie sich aus der Darstellung gut ablesen lässt, legte das Übergewicht der Bullen gegenüber den Bären noch weiter zu. Mittlerweile befindet sich das Sentimentbaromter nur noch knapp unterhalb der zwei Standardabweichungen und ist damit in Regionen vorgedrungen, die wir nur in den allerstärksten Börsenphasen erreicht hatten.

Soweit so gut. Aber was sagt uns das jetzt? Geht es nun in derselben Tonart weiter, weil alle so bullish und positiv gestimmt sind oder signalisiert uns dies übertriebenen Übermut an den Börsen?

Angesichts dessen haben wir uns bereits letzte Woche die Frage gestellt, wie weit das noch gehen kann. Die meisten Wirtschaftsindikatoren signalisieren ein klar beschleunigtes Wirtschaftswachstum und feiern zumeist historische Höchststände. So ist zum Beispiel der ZEW-Umfrageindikator nicht nur deutlich über den Erwartungen ausgefallen, sondern kam auch auf dem höchsten Stand seit Februar 2000 zu liegen. Gemeinsam mit den jüngst steilen Anstiegen der Rohstoffpreise (vor allem auch der Industriemetalle), Lieferkettenproblemen (Stichwort: Chip-Mangel nicht nur in der Autoindustrie) und dem Nachholen aufgeschobener Anschaffungen befeuert dies die Befürchtungen, dass die Inflation in den kommenden Monaten kräftig anziehen wird und somit bei den Zinsen die befürchtete Trendwende schneller als gedacht einsetzen könnte. Da die europäische Berichtssaison traditionell erst später in Gang kommt, darf man sich zwar hier auf das eine oder andere Unternehmens-Highlight freuen, als Impulsgeber erscheint uns aber die US-Berichtssaison deutlich besser prädestiniert zu sein. Hier zeigt uns aber der Unternehmenskalender, dass diese – so fantastisch sie auch ausgefallen ist – mittlerweile so gut wie vorbei ist, weshalb von dieser Seite wohl kaum noch neue (positive) Impulse zu erwarten sind. Auch das oben erwähnte Sentimentbarometer signalisiert, dass sich die Stimmung bereits am Zenit oder zumindest kurz davor befindet. Als sogenannter Kontraindikator mahnt es also ebenfalls zur Vorsicht.

Dies alles hat uns letzte Woche schon dazu gebracht unsere Kaufempfehlungen für die Aktienmärkte auf "Halten" zu revidieren. Wir gehen davon aus, dass es über die Sommermonate deutlich holpriger an den Börsen zugehen dürfte und wären auch von einem stärkeren Rücksetzer nicht wirklich überrascht. Die letzten beiden Tage konnten schon mal einen kleinen Vorgeschmack liefern, wie schnell die Stimmung doch kippen kann. Unsere neuen Kursziele sollen somit anzeigen, dass über die Sommermonate durchaus mit einem tendenziell raueren Wind sowie mit der einen oder anderen stärkeren Böe an den internationalen Börsen zu rechnen ist. Allerdings erachten wir in Summe das Ausmaß sowie die erwartete Zeitspanne als nicht ausreichend signifikant für eine "Verkauf"-Empfehlung, zumal das Markttiming für den Wiedereinstieg als ungleich schwieriger einzustufen ist. In Anbetracht der von uns erwarteten Zuwächse im Jahr 2022 bestätigen wir unsere Halten-Einstufung."



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

MMM Matejkas Market Memos #35: Gedanken über Europa, das man besuchen sollte, solange es noch steht




 

Bildnachweis

1. Wetterhahn, Wetter, Wind, http://www.shutterstock.com/de/pic-186976640/stock-photo-traditional-weathercock-or-weathervane.html   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Immofinanz, Marinomed Biotech, Flughafen Wien, Warimpex, EuroTeleSites AG, ATX Prime, ams-Osram, AT&S, Palfinger, RBI, Strabag, Pierer Mobility, UBM, CA Immo, Frequentis, Lenzing, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Wolford, Agrana, Amag, Erste Group, EVN, Kapsch TrafficCom, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.


Random Partner

Andritz
Andritz ist ein österreichischer Konzern für Maschinen- und Anlagenbau mit Hauptsitz in Graz. Benannt ist das Unternehmen nach dem Grazer Stadtbezirk Andritz. Das Unternehmen notiert an der Wiener Börse und unterhält weltweit mehr als 250 Produktionsstätten sowie Service- und Vertriebsgesellschaften.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Wetterhahn, Wetter, Wind, http://www.shutterstock.com/de/pic-186976640/stock-photo-traditional-weathercock-or-weathervane.html


Autor
Christine Petzwinkler
Börse Social Network/Magazine


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A2U2W8
AT0000A2C5J0
AT0000A38NH3
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    Star der Stunde: Agrana 1.87%, Rutsch der Stunde: Andritz -4.34%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 9-10: Kontron(2), Andritz(1), Uniqa(1)
    Star der Stunde: Pierer Mobility 1.69%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.6%
    BSN MA-Event Symrise
    BSN Vola-Event Infineon
    #gabb #1587

    Featured Partner Video

    SportWoche Podcast #103: creAgency als Partner des Sportgeschichte-Projekts für Österreich, das am 11. April 2024 startet

    In Folge #103 oute ich die Partner des Sportgeschichte-Projekts neu, das am 11. April live gehen wird. Es sind die Christoph Vetchy (am Icon links) und Florian Kott

    Books josefchladek.com

    Ros Boisier
    Inside
    2024
    Muga / Ediciones Posibles

    Dominic Turner
    False friends
    2023
    Self published

    Kazumi Kurigami
    操上 和美
    2002
    Switch Publishing Co Ltd

    Vladyslav Krasnoshchok
    Bolnichka (Владислава Краснощока
    2023
    Moksop

    François Jonquet
    Forage
    2023
    Void

    Analysten erwarten über die Sommermonate einen raueren Wind an den internationalen Börsen


    16.05.2021, 4664 Zeichen

    Aus dem wöchentlichen Marktausblick von Raiffeisen Research: "Der Mai ist zwar noch jung, aber man merkt bereits, dass auf den Märkten anstelle eines lauen „Mai-Lüfterls“ nun doch ein etwas rauerer Wind Einzug gehalten hat. Zwar herrschte am vergangenen Freitag nach den zuvor eher unbedachten Äußerungen der US-Finanzministerin Janet Yellen und ihrer im Anschluss verteilten Beruhigungspillen wieder eitel Sonnenschein unter den Investoren, aber so ganz aus den Köpfen der Anleger verschwand das wiedererweckte Inflations-/Zinsgespenst offensichtlich nicht.

    Pünktlich zum Wochenbeginn poppte die Problematik wieder auf und schickte mit vorsichtiger werdenden Analystenkommentaren in Bezug auf die sich wieder normalisierenden (= niedrigere) Wachstumsraten der Corona bedingten Krisengewinner (dabei handelt es sich zumeist um Big-Tech Unternehmen) die Kurse wieder Richtung Süden. Freilich, allzu viel ist bis dato nicht passiert – der mit Standardwerten bestückte Dow Jones verharrt unmittelbar unter seinem Allzeithoch und auch beim breit aufgestellten S&P 500 hielt sich das Ausmaß in Anbetracht der hohen Bewertungen mehr als in Grenzen. Etwas stärker hat es hier schon die Technologieunternehmen getroffen, zumal diese ja auch abseits der sich normalisierenden Wachstumsraten auch eine stärker ausgeprägte Zinsreagibilität aufweisen.

    Was aber in diesem Zusammenhang vielleicht etwas überrascht und somit auch zur Vorsicht mahnt, ist der Umstand, dass die europäischen Indizes – obwohl eben nicht gerade üppig mit Big-Tech Unternehmen bestückt – ebenfalls deutlich unter Abgabedruck gerieten. Hier zeigt sich wie schnell die in luftige Höhen aufgestiegene Stimmungslage auch wieder kippen kann, was uns direkt zu unserem Chart der Woche bringt. Wie sich aus der Darstellung gut ablesen lässt, legte das Übergewicht der Bullen gegenüber den Bären noch weiter zu. Mittlerweile befindet sich das Sentimentbaromter nur noch knapp unterhalb der zwei Standardabweichungen und ist damit in Regionen vorgedrungen, die wir nur in den allerstärksten Börsenphasen erreicht hatten.

    Soweit so gut. Aber was sagt uns das jetzt? Geht es nun in derselben Tonart weiter, weil alle so bullish und positiv gestimmt sind oder signalisiert uns dies übertriebenen Übermut an den Börsen?

    Angesichts dessen haben wir uns bereits letzte Woche die Frage gestellt, wie weit das noch gehen kann. Die meisten Wirtschaftsindikatoren signalisieren ein klar beschleunigtes Wirtschaftswachstum und feiern zumeist historische Höchststände. So ist zum Beispiel der ZEW-Umfrageindikator nicht nur deutlich über den Erwartungen ausgefallen, sondern kam auch auf dem höchsten Stand seit Februar 2000 zu liegen. Gemeinsam mit den jüngst steilen Anstiegen der Rohstoffpreise (vor allem auch der Industriemetalle), Lieferkettenproblemen (Stichwort: Chip-Mangel nicht nur in der Autoindustrie) und dem Nachholen aufgeschobener Anschaffungen befeuert dies die Befürchtungen, dass die Inflation in den kommenden Monaten kräftig anziehen wird und somit bei den Zinsen die befürchtete Trendwende schneller als gedacht einsetzen könnte. Da die europäische Berichtssaison traditionell erst später in Gang kommt, darf man sich zwar hier auf das eine oder andere Unternehmens-Highlight freuen, als Impulsgeber erscheint uns aber die US-Berichtssaison deutlich besser prädestiniert zu sein. Hier zeigt uns aber der Unternehmenskalender, dass diese – so fantastisch sie auch ausgefallen ist – mittlerweile so gut wie vorbei ist, weshalb von dieser Seite wohl kaum noch neue (positive) Impulse zu erwarten sind. Auch das oben erwähnte Sentimentbarometer signalisiert, dass sich die Stimmung bereits am Zenit oder zumindest kurz davor befindet. Als sogenannter Kontraindikator mahnt es also ebenfalls zur Vorsicht.

    Dies alles hat uns letzte Woche schon dazu gebracht unsere Kaufempfehlungen für die Aktienmärkte auf "Halten" zu revidieren. Wir gehen davon aus, dass es über die Sommermonate deutlich holpriger an den Börsen zugehen dürfte und wären auch von einem stärkeren Rücksetzer nicht wirklich überrascht. Die letzten beiden Tage konnten schon mal einen kleinen Vorgeschmack liefern, wie schnell die Stimmung doch kippen kann. Unsere neuen Kursziele sollen somit anzeigen, dass über die Sommermonate durchaus mit einem tendenziell raueren Wind sowie mit der einen oder anderen stärkeren Böe an den internationalen Börsen zu rechnen ist. Allerdings erachten wir in Summe das Ausmaß sowie die erwartete Zeitspanne als nicht ausreichend signifikant für eine "Verkauf"-Empfehlung, zumal das Markttiming für den Wiedereinstieg als ungleich schwieriger einzustufen ist. In Anbetracht der von uns erwarteten Zuwächse im Jahr 2022 bestätigen wir unsere Halten-Einstufung."



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    MMM Matejkas Market Memos #35: Gedanken über Europa, das man besuchen sollte, solange es noch steht




     

    Bildnachweis

    1. Wetterhahn, Wetter, Wind, http://www.shutterstock.com/de/pic-186976640/stock-photo-traditional-weathercock-or-weathervane.html   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Immofinanz, Marinomed Biotech, Flughafen Wien, Warimpex, EuroTeleSites AG, ATX Prime, ams-Osram, AT&S, Palfinger, RBI, Strabag, Pierer Mobility, UBM, CA Immo, Frequentis, Lenzing, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Wolford, Agrana, Amag, Erste Group, EVN, Kapsch TrafficCom, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.


    Random Partner

    Andritz
    Andritz ist ein österreichischer Konzern für Maschinen- und Anlagenbau mit Hauptsitz in Graz. Benannt ist das Unternehmen nach dem Grazer Stadtbezirk Andritz. Das Unternehmen notiert an der Wiener Börse und unterhält weltweit mehr als 250 Produktionsstätten sowie Service- und Vertriebsgesellschaften.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Wetterhahn, Wetter, Wind, http://www.shutterstock.com/de/pic-186976640/stock-photo-traditional-weathercock-or-weathervane.html


    Autor
    Christine Petzwinkler
    Börse Social Network/Magazine


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A2U2W8
    AT0000A2C5J0
    AT0000A38NH3
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      Star der Stunde: Agrana 1.87%, Rutsch der Stunde: Andritz -4.34%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 9-10: Kontron(2), Andritz(1), Uniqa(1)
      Star der Stunde: Pierer Mobility 1.69%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.6%
      BSN MA-Event Symrise
      BSN Vola-Event Infineon
      #gabb #1587

      Featured Partner Video

      SportWoche Podcast #103: creAgency als Partner des Sportgeschichte-Projekts für Österreich, das am 11. April 2024 startet

      In Folge #103 oute ich die Partner des Sportgeschichte-Projekts neu, das am 11. April live gehen wird. Es sind die Christoph Vetchy (am Icon links) und Florian Kott

      Books josefchladek.com

      Tommaso Protti
      Terra Vermelha
      2023
      Void

      Horst Pannwitz
      Berlin. Symphonie einer Weltstadt
      1959
      Ernst Staneck Verlag

      Igor Chekachkov
      NA4JOPM8
      2021
      ist publishing

      Stefania Rössl & Massimo Sordi (eds.)
      Index Naturae
      2023
      Skinnerboox

      Kristina Syrchikova
      The Burial Dress
      2022
      Self published