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Security Token Offerings als neuer Finanzierungstrend

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Security Token Offerings (STOs) stehen aktuell weltweit im Fokus der Finanz- und Kryptowelt. Experten gehen davon aus, dass die Digitalisierung von traditionellen Finanzprodukten durch Security Token eine neue Form der Unternehmensfinanzierung darstellen könnte, um mehr Transparenz und Sicherheit für Investoren im Kryptomarkt zu gewährleisten. Doch was sind Security Token und STOs eigentlich genau?

Bitcoin, die ursprüngliche Kryptowährung, hat seit ihrer Einführung im Jahr 2009 unzählige Schlagzeilen gemacht. Heute gibt es über fünftausend verschiedene Kryptowährungen mit einem konsolidierten Marktwert von etwa 1,6 Billionen US-Dollar. Der Begriff Initial Coin Offering, kurz ICO, bezeichnet eine weitestgehend unregulierte Möglichkeit, Kapital in Form von Utility Token oder Coins (Kryptowährungen) aufzunehmen. 

Dabei handelt es sich um eine Form des Crowdfundings, die meistens von Unternehmen verwendet wird, deren Geschäftsmodell auf Blockchain-Technologie basiert. Der Einstieg der Investoren findet in der Regel schon in ­einer sehr frühen Phase der Projektentwicklung des ICOs statt. Die Inhaber der Token oder Coins haben jedoch keine Eigentumsrechte an den Vermögenswerten eines Unternehmens.

Was sind STOs oder Security ­Token

Seit rund drei Jahren gibt es den STO-Trend am Kryptomarkt. STOs werden immer mehr das neue Mittel der Unternehmensfinanzierung und lösen langsam die traditionellen ICOs ab. Wie bei einem ICO werden auch beim STO Token zum Verkauf angeboten, um damit ein Projekt zu ­finanzieren. Der Unterschied liegt ­jedoch darin, dass beim STO keine Utility Token, sondern ­Security Token emittiert werden. ­Securities sind handelbare, finanzielle Vermögenswerte wie ­Aktien, Fondsanteile, Anleihen, Op­tionsscheine und ­andere Finanzprodukte. Werden diese Wert­papiere auf einer Blockchain gespeichert und in Form von Token ausgegeben, spricht man von Security Token. Diese bieten Investoren die gleichen Rechte wie traditio­nelle ­Finanzprodukte, wie das Recht auf Dividenden, Eigenkapital, Gewinnbeteiligung oder Stimmrechte. Da es sich bei den von einem STO emittierten Security Token um digitale Finanzprodukte handelt, müssen diese gemäß der SEC denselben gesetzlichen Richtlinien und Vorschriften traditioneller Finanzprodukte entsprechen, und gewähren somit Investoren die nötige Transparenz sowie Schutz vor Betrug und Missbrauch im Kryptomarkt.

Potenzial von STOs 

Da Vermögenswerte, die durch Security Token repräsentiert werden, bereits de facto vorhanden sind, fungieren Security Token als eine Brücke zwischen Legacy ­Finance und der Blockchain-Welt. Welche Vorteile bringen Security Token also genau mit sich?

1. Transaktionskosten und ­Gebühren

Intermediäre wie Banken werden durch STOs größtenteils überflüssig und mit dem Einsatz von Smart Contracts (Verträge, die auf Computerprotokollen basieren) wird auch der Bedarf nach Rechtsanwälten stark reduziert. Dadurch können Transaktionskosten und Gebühren gesenkt werden.

2. Tranchierte Besitzansprüche

Asset-Klassen wie Immobilien, Kunstwerke oder Aktien weisen mitunter hohe Stückkosten auf. Häufig sind sie so hoch, dass private Kleinanleger kaum Zugang zu diesen Märkten finden. Teure Wertanlagen können anhand von Security Token in einzelne kleinere Tranchen heruntergebrochen werden. Somit können auch Kleinanleger tranchierte Besitzansprüche an Wertgegenständen, wie beispielsweise Immobilien erwerben und damit in Märkte eintreten, welche ihnen vorher nicht zugänglich waren.

3. Effizienter grenzüberschreitender Handel

Der grenzüberschreitende Handel mit Wertpapieren ist zum Teil ­teuer und zeitaufwändig. Mit Smart Contracts, welche die ­Compliance-Funktionen von Security Token regeln und den Zahlungseingang für die Wertpapiere ­sicherstellen, können Token ­lückenlos und grenzüberschreitend gehandelt werden. Je nachdem wie ein Token programmiert ist, kann er zum Handel auf den globalen Märkten zugelassen werden oder nicht.

4. Compliance

Security Token sind programmierbare Assets, welche es ermöglichen, den Token so auszugestalten, dass die Compliance mit ­ihren gesetzlichen Richtlinien automatisch auf dem Token gespeichert und somit gewährleistet ist. So müssen sich Anleger beispielsweise vor dem Kauf identifizieren; man spricht von so genannten Know-Your-Customer-Regularien (KYC).

5. Abwicklungszeit von Geschäften

Anders als bei traditionellen Assets, bei welchen die Übertragung von Besitzansprüchen teilweise mehrere Tage in Anspruch nimmt, können Security Token direkt und ohne Intermediär in Sekunden ausgetauscht werden.

STO‘s bieten zahlreiche Vorteile, allerdings sollten dabei auch die Nachteile berücksichtigt werden. Die Security Token Offerings sind als Investmentmöglichkeit nicht unbedingt für ­jeden die richtige Wahl, denn die Risiken eines Investments bleiben nach wie vor bestehen. Wie risikoreich das ­Investment ist, ergibt sich ­letztendlich aus der Assetklasse und den Risiken des Unternehmens selbst sowie aus dessen Geschäftsmodel. Allerdings werden die Risiken im Wertpapierprospekt wahrheitsgemäß genannt, sodass sich der Investor auf mögliche Komplikationen einstellen kann. Nichtsdestotrotz kommen bei einem Security Token Offering noch Blockchain-spezifische Risiken hinzu.

Liechtenstein ebnet den Weg für STOs 

STO-Interessenten erfahren in Liechtenstein jetzt schon einen herausragenden Beratungsservice durch die Liechtensteiner ­Finanzmarktaufsicht und durften sich auf das weltweit erste und umfangreiche Blockchain-Gesetz (Token- und VT-Dienstleister-­Gesetz - TVTG) freuen, welches Anfang 2020 in Kraft getreten ist. Das Blockchain-Gesetz bildet die rechtssichere Grundlage, um Vermögen wie beispielsweise Immobilien, Wertpapiere und andere Vermögensgegenstände zu tokenisieren und an einer Krypto­börse zu handeln.

Fazit 

Security Token sind innovativ, da sie eine Reihe bekannter Probleme im Zusammenhang mit dem traditionellen Wertpapierhandel durch die Einführung der Transparenz digitaler Ledger-Technolo­gien beseitigen. Sie bieten Investoren ganz neue Möglichkeiten bei der Investition in Assets und bergen ein enormes Potenzial.

Der Liechtensteinische Anlagefondsverband (LAFV) ist die offizielle Interessenvertretung der liechtensteinischen Fondsbranche. Seine Mitglieder sind alle UCITS-Verwaltungsgesellschaften, die meisten Manager von alternativen Investmentfonds (AIFM) und weitere Dienstleister der Fondsbranche wie zum Beispiel Depotbanken, Anwaltskanzleien, Wirtschaftsprüfer, spezialisierte IT-Dienstleister oder Aus- und Weiterbildungseinrichtungen.

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(Juli 2021)





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