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Impact Investing - Kommt Impact Investing nun im Finanzsektor an?

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Impact Investing mit dem Ziel, signifikante positive ökologische und soziale Ergebnisse zu erzielen, wird zum Mainstream, so sieht es zumindest aus. Im Jahr 2020 verzeichnete diese Strategie unter allen nachhaltigen Anlageansätzen die höchste Wachstumsrate. Daneben sind gleich über 20 wirkungsbezogene Marktstandards in Vorbereitung, darunter die kürzlich eingeführten Principles for Responsible Banking, die von 230 Unterzeichnern, die 40 Prozent der Bankenbranche repräsentieren, unterzeichnet wurden.

Neuer Marktstandard für Impact Investments.Gleichzeitig stimmten 60 globale Investoren zu, die Operating Principles for Impact Management – einen neuen Marktstandard – zu übernehmen. Und es sieht auch so aus, als würde Impact Investing nun auch langsam in der Finanzbranche ankommen. Wohl auch, durch die Verbindung mit den SDGs der Vereinten Nationen und den European Green Deal mit all seinen geforderten Maßnahmen, die allesamt Finanzierung benötigen. Ich bin ja davon überzeugt, dass dem Finanzsektor, allen voran langfristigen Investoren, eine wichtige Rolle bei eben dieser Finanzierung zukommt. 

Impact Investing gibt es derzeit in verschiedenen Kapitalformen und -ansätzen und betrifft alle Anlageklassen. Die Definition von Impact Investing ist reifer geworden und mit Hilfe exogener Trends wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und Bevölkerungswachstum, die sich allesamt natürlich auch auf die Anlagemärkte auswirken, wird Impact Investing zu einem wirksamen Instrument, um diese Risiken zu mindern. 

Beispiellose Chancen jedoch auch Herausforderungen. So sehr Impact Investing eine beispiellose Chance für Investoren und gleichzeitig für eine weltweit nachhaltige Entwicklung darstellt, so zahlreich sind auch die Herausforderungen. Dazu gehört der Mangel an Transparenz, der darauf zurückzuführen ist, dass es keine klaren Regeln für die wirkungsbezogene Offenlegung und Bewertung gibt; der Mangel an Rechenschaftspflicht aufgrund einer unzureichenden Überwachung von Finanzintermediären und Unternehmen im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Erträgen; und der Mangel an Kohärenz, der auf das Fehlen klarer politischer Anreize und fragmentierter Vorschriften zurückzuführen ist. 

All dies führt zu einer suboptimalen Allokation von Vermögenswerten und manchmal zu SDG Impact Washing, was die Glaubwürdigkeit des nachhaltigen Finanzmarktes untergräbt, wie das OECD Framework for SDG Aligned Finance hervorhebt.

Start der technischen Regulierungsstandards wird verschoben. Transparenz, fehlende Klarheit bei den Regeln, diese Kritik trifft den Nagel auf den Kopf und das gilt nicht nur für den Impact Investing-Bereich sondern für den gesamten mittels ESG definierten und durch die Taxonomie geregelten Nachhaltigkeitsbereich. 

Passend dazu liest man gerade auf den Internetseiten der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA), der Europäischen Bankaufsichtsbehörde (EBA) und der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA), dass die Europäische Kommission die Verschiebung des Starts der technischen Regulierungsstandards (RTS) plant. Diese RTS sollen die Vorgaben der EU-Offenlegungsverordnung präzisieren.

Mehr Zeit für Finanzmarktteilnehmer sich auf Offenlegungspflichten einzustellen. Die geplante Verschiebung um sechs Monate auf den 1. Juli 2022 ist darauf zurückzuführen, dass die Corona-Pandemie die Umsetzung von hierfür notwendigen Regulierungs- und IT-Projekten erschwert, die Präzisierungen zur EU-Offenlegungsverordnung gleichzeitig langwierig und technisch detailliert sind. Daher benötige die Kommission mehr Zeit. Und somit bleiben auch den Fondsgesellschaften, Banken sowie Finanzberatern und Versicherungsvermittlern mehr Zeit, um sich auf die präzisierten Vorschriften vorzubereiten. Die EU-Offenlegungsverordnung ist bereits am 10. März 2021 in Kraft getreten. Da die finalen RTS aber noch fehlen, können die betroffenen Finanzmarktteilnehmer ihren Pflichten nur auf Grundlage der allgemeinen Regeln in der EU-Verordnung nachkommen. 

zur Autorin

Susanne Lederer-Pabst. Die Finanzanalystin und gerichtlich beeidete Sachverständige für den Bank- und Börsebereich will nachhaltiges, sozialverträgliches Investieren stärker in den Investmentfokus Institutioneller Investoren rücken.

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(Juli 2021)





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