18.05.2022, 2952 Zeichen
Semperit verzeichnet im 1. Quartal 2022 einen Rückgang im Umsatz und Ergebnis und ist auch für das Gesamtjahr vorsichtig. Der Umsatz ging um -14,2 Prozent auf 277,0 Mio. Euro zurück. Dabei konnte der Sektor Industrie aufgrund von Preiserhöhungen einen deutlichen Umsatzanstieg von 31,4 Prozent auf 171,0 Mio. Euro erwirtschaften. Demgegenüber ging der Umsatz im Sektor Medizin aufgrund von rückläufigen Preisen um -45 Prozent auf 106,1 Mio. Euro zurück.
Sowohl der Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr als auch steigende Kosten für Materialaufwand (inklusive Energie und bezogene Leistungen; +12,2%), Personalaufwand (+11,0%) und sonstige betriebliche Aufwendungen (speziell Ausgangsfrachten und nicht-produktionsbezogene Energiekosten; +37,8%) belasteten das operative Ergebnis. Das in den vergangenen beiden Jahren infolge der pandemiebedingten Sonderkonjunktur stark gestiegene EBITDA ist um -70,1 Prozent auf 36,5 Mio. Euro gesunken. Das EBIT sank auf 23,7 Mio. Euro im Q1 2022 nach 110,8 Mio. Euro im Vorjahr. Damit liegen die Ergebniskennzahlen jedoch allesamt über dem Vor-Corona-Niveau im 1. Quartal 2019, so das Unternehmen.
„Die trotz der absehbaren Einbußen im Jahresvergleich überaus erfreuliche Performance unserer Unternehmensgruppe in den ersten drei Monaten 2022 ist vor allem auf die insgesamt sehr gute Entwicklung des Sektors Industrie zurückzuführen“, sagt CEO Karl Haider. „Wir haben ein starkes Quartal hinter uns, können aber angesichts des schwierigen Umfelds und des in unserer Unternehmensgruppe typischerweise schwächeren zweiten Halbjahres nicht davon ausgehen, dass sich diese Entwicklung im weiteren Jahresverlauf in der gleichen Dynamik fortsetzen wird“, ergänzt CFO Petra Preining. So ist in den kommenden Monaten davon auszugehen, dass die durch den Krieg in der Ukraine und weitere umfeldbedingte Entwicklungen hervorgerufenen Lieferketteneinschränkungen und Probleme bei der Rohstoffversorgung zeitverzögert schlagend werden.
Das Management der Semperit-Gruppe erwartet, dass das Jahresergebnis 2022 voraussichtlich wesentlich unter den durchschnittlichen Markterwartungen, die Anfang März 2022 noch 100-120 Mio. Euro betrugen, liegen wird. Dies ist vor allem durch die erwarteten negativen Effekte im zweiten Halbjahr, gemessen am EBITDA begründet. Die genauen finanziellen Auswirkungen auf das erwartete Jahresergebnis der Semperit-Gruppe seien zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts für Q1 2022 noch nicht abschätzbar.
Die im Jänner 2020 angekündigte strategische Neuausrichtung mit dem Ziel der Transformation zum Industriegummi-Spezialisten wird auch von dem mittlerweile neu zusammengesetzten Vorstand der Semperit-Gruppe konsequent weiterverfolgt werden. Maßnahmen zur Erhöhung der Profitabilität würden dabei unverändert weit oben auf der Agenda des Vorstands stehen; strategische Projekte in der Unternehmensentwicklung haben die klare Zielsetzung, anorganisch sowie organisch zu wachsen, wie es heißt
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