08.09.2022,
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Wien (OTS) - September ist in vielen Wiener Unternehmen
Ausbildungsbeginn für neue Lehrlinge. Erfreulich: Heuer gibt es mit
3.948 Lehrlingen im ersten Lehrjahr um knapp 10 Prozent mehr
Lehranfänger in den Unternehmen als zum selben Zeitpunkt 2021. Wien
ist damit wieder auf dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019.
„Dass die Wiener Betriebe trotz der schwierigen letzten Jahre und
ungeachtet der vielen wirtschaftlichen Unsicherheiten an der
Nachwuchsausbildung festhalten, stimmt zuversichtlich. Gute
Mitarbeiter mit einer fundierten fachlichen Ausbildung sind und
bleiben das wertvollste Potenzial für jedes Unternehmen - etwa im
Handel, wo Kompetenz und Auftreten der Mitarbeiter den Eindruck bei
den Kunden entscheidend prägen“, sagt Margarete Gumprecht, Obfrau des
Wiener Handels.
Die meisten Lehranfänger gibt es im Gewerbe und Handwerk (1.277),
gefolgt vom Handel (832). Gestiegen ist auch die Gesamtzahl der
Lehrlinge: In allen Lehrjahren und Branchen bilden Wiens Betriebe
derzeit 12.306 Nachwuchskräfte aus, das sind um 1,7 Prozent mehr als
vor einem Jahr und ein Anstieg von zwei Prozent gegenüber 2019.
Beim TOP-Lehrbetrieb Haberkorn starteten fünf Lehranfänger mit
ihrer Ausbildung
Zu den rund 3.200 Wiener Ausbildungsbetrieben zählt auch die
Haberkorn GmbH. Der Familienbetrieb mit Zentrale in Vorarlberg
versorgt als Großhändler Industrie und Baubetriebe mit technischen
Produkten, Schmierstoffen und Arbeitsschutz. Am Wiener Standort in
Erdberg werden zehn Lehrlinge ausgebildet, fünf davon haben am 1.
September gestartet – je zwei Großhandelskaufleute und
Betriebslogistiker sowie ein angehender IT-Systemtechniker.
„Lehrlingsausbildung hat bei uns eine lange Tradition. Bestens
qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen
wir als wesentliche Säule unseres Erfolgs, deshalb legen wir sehr
großen Wert auf die Ausbildung der Fachkräfte von morgen“, sagt
Waltraud Hendler, Lehrlingskoordinatorin für Ostösterreich bei
Haberkorn.
Im Rotationsverfahren lernen die Haberkorn Lehrlinge alle
relevanten Unternehmensbereiche kennen. „So bekommen sie einen guten
Überblick und erkennen und verstehen betriebliche Zusammenhänge“, so
Hendler. Zusätzlich zur fachlichen Ausbildung werden regelmäßig
ergänzende Trainings zu Themen wie Selbstorganisation, Kommunikation
oder Wirtschafts-Basics angeboten. Zudem werden gute Leistungen extra
honoriert, „das motiviert und spornt an“, sagt Hendler. Haberkorn ist
auch Träger des „TOP Lehrbetrieb“-Gütesiegels, ein Prädikat für
Wiener Ausbildungsbetriebe, das für besondere Qualität in der
Nachwuchsarbeit steht.
Jugendliche gehen voll motiviert in ihren neuen Lebensabschnitt
Benjamin (20) hat bereits Matura und Tischlerlehrabschluss in der
Tasche, beides absolvierte er parallel am Evangelischen Gymnasium und
Werkschulheim der Diakonie in Simmering. „Im Zuge eines Praktikums im
Handel habe ich entdeckt, dass mich vor allem der Kontakt mit
Großkunden interessiert“, sagt er. Als angehender Großhandelskaufmann
bei Haberkorn kann er dieses Interesse nun vertiefen.
Die 18-jährige Lea wird zur Betriebslogistikkauffrau ausgebildet.
Sie kam über eine AMS-Ausbildungsmaßnahme zu Haberkorn. „Mich reizt
an dieser Ausbildung die Abwechslung, die Kombination von
körperlicher Tätigkeit und Kopfarbeit“, freut sie sich über den
Beginn eines neuen Abschnitts in ihrem Leben.
Durchstarten als Betriebslogistikkaufmann will auch der 15-jährige
Yannis. Er interessiert sich privat für Lkw und Computer – in der
Betriebslogistik findet er beides wieder. „Das ist der perfekte Job
für mich. Ich finde die Logistik interessant, es macht mir Spaß und
ich bin voll motiviert“, sagt er.
Lehre weiter stärken – WK Wien fordert Erwachsenen-Stipendium
Ausbildungsarbeit ist der wirksamste Weg, um den steigenden
Fachkräftebedarf decken zu können. Praktisch alle Branchen klagen
schon jetzt über Fachkräftemangel, eine weitere Verschärfung wird
befürchtet. Umso wichtiger ist es, die Lehre weiter zu stärken,
betont Gumprecht. „Die Lehre muss attraktiver werden für Jugendliche,
aber auch für die Betriebe. Sie muss als attraktiver Berufseinstieg
wahrgenommen werden, der tolle Karrierechancen eröffnet – und nicht
als letzte Option bei der Wahl der Ausbildung.“
Um die Lehre auch für Berufsumsteiger oder Ältere interessanter zu
machen, fordert die Wirtschaftskammer Wien ein Stipendium für
Erwachsene, die erstmals eine Lehre beginnen. Damit könnten ältere
Lehrlinge weiter finanziell auf eigenen Beinen stehen. Das normale
Lehrlingsgehalt ist dafür nicht konzipiert. Konkret soll das
Lehrlingsgehalt auf das Mindestkollektivvertragsentgelt der
jeweiligen Branche aufgestockt werden – finanziert aus den Mitteln
des Fachkräftestipendiums.
Auch für die Betriebe müssen weitere Anreize gesetzt werden,
Lehrlinge auszubilden. Die Wirtschaftskammer Wien macht sich
einerseits für eine Refundierung der Kommunalsteuer auf
Lehrverhältnisse stark. Andererseits muss auch die Bürokratie im
Zusammenhang mit Lehrverhältnissen reduziert werden, etwa durch eine
Vereinfachung der Auflösungsbestimmungen, die gerade kleine und
mittlere Unternehmen als formalistisch und kompliziert empfinden.
Weiters sollen Lehrverhältnisse für statistische Meldepflichten,
die ab einer bestimmten Beschäftigtenzahl schlagend werden, nicht
berücksichtigt werden.
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