02.02.2023,
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Wien (OTS) - Gemeinsam rückten der OVE (Österreichischer Verband für
Elektrotechnik), die Stadt Wien, die Flughafen Wien AG und die Wiener
Stadthalle Visionen von morgen als auch erste kritische Erfahrungen
aus dem noch jungen Betrieb von Großanlagen in den Mittelpunkt der
Diskussion.
Aktuelle Umfragen wie zuletzt von Deloitte* prophezeien der
Photovoltaiktechnik in Österreich eine wortwörtlich glänzende
Zukunft. Nicht mehr nur auf Dächern, sondern auch mit großer
Akzeptanz auf Freiflächen. Während in den Jahren 2017 und 2021 laut
Deloitte-Stimmungsbarometer* zwischen 10% und 13% der Befragten
angaben, innerhalb von 12 Monaten die Installation einer PV-Anlage in
Angriff nehmen zu wollen, liegt dieser Wert 2022 bereits bei 32%.
Diese massive Nachfrage nach PV-Anlagen verlangt eine weltweit
einheitliche „Sprache“, um einerseits Sicherheitsfragen zu
beantworten und andererseits Industrieerfolge „Made in Austria“ zu
ermöglichen. „Diese gemeinsame Sprache heißt Standardisierung. Schon
heute gehen knapp 48% der in Österreich produzierten PV-Anlagen ins
Ausland. Wir stehen also am Beginn eines weltweiten Wettlaufs um
Know-how, Fachkräfte sowie Produkte. Gemeinsam mit Organisationen,
Expert:innen und Entscheider:innen kümmern wir uns darum, dass auch
heimische Unternehmen von dieser Entwicklung dauerhaft profitieren“,
unterstreicht Valerie Höllinger, CEO bei Austrian Standards, die
Bedeutung und Langfristigkeit des Themas.
Zwtl.: Lernen von Vorreiter:innen
90% der Österreicher:innen* wünschen sich in ihren Gemeinden einen
größeren Einsatz an Photovoltaiktechnik. Gerade im städtischen Raum,
wo viel Energie benötigt wird, sind Dachflächen meist privat und
Freiflächen zugleich rar. Die Stadt Wien geht daher mit gutem Vorbild
voran und errichtet Photovoltaikanlagen auf öffentlichen und
stadtnahen Gebäuden und Flächen. Gleichzeitig spielen Partnerschaften
mit Betrieben und Bauträgern eine große Rolle ebenso wie die stetig
wachsende Zahl privater Sonnenstromanlagen. „Bis 2040 will Wien
klimaneutral werden. Wichtiger Hebel dafür ist die
Sonnenstrom-Offensive. Unsere Zielkurve ist steil: Bereits im Jahr
2025 soll die Sonnenstrom-Leistung 250 MWp betragen, 2030 schon 800
MWp. Das ist nahezu das Zehnfache der heutigen Produktion mit dem
Ziel, dass 2030 rund 350.000 Haushalte mit Sonnenstrom versorgt
werden. Das ist nicht nur gut für Wien, sondern birgt auch viel
wirtschaftliches Potenzial für die gesamte heimische PV-Industrie“,
weiß Expertin Beatrix Rauscher, Gruppenleiterin des Kompetenzzentrums
„Bahninfrastruktur, Regulative Bau, Ingenieurservices, Normen“ in der
Stadtbaudirektion.
Auf die Frage, ob Wien mit diesem Schritt nicht zu stark auf nur
einen erneuerbaren Energieträger setzt, antwortet Rauscher:
„Grundsätzlich möchten wir so technologieoffen wie möglich über
Auswege aus der Klimakrise nachdenken. Für Wien ist Photovoltaik
einerseits praktikabel und – auch dank Standards – sicher, effizient
und leistungsstark. Wir sehen unseren Sonnenstromfokus als wichtigen
Hebel. Gerade auch, weil wir hier dank Normen sehr gut auf die
spezifischen technischen PV-Anforderungen vorbereitet sind. Wir sind
also schon in der erfolgreichen Umsetzung angekommen.“
Zwtl.: Technik für Menschen
Die steigende Akzeptanz für Photovoltaiktechnik geht Hand in Hand
mit dem Wunsch, selbst zur/zum Energieproduzent:in zu werden. Die
Sonne in Kombination mit innovativer Technik machen‘s möglich. Dabei
dienen elektrotechnische Normen und Standards der Sicherheit und
Zuverlässigkeit von Produkten und Systemen, bei denen elektrische
Energie im Spiel ist. Sie bilden die Basis für die gefahrlose
Nutzung. Der sichere Umgang mit der Technologie bei der Errichtung
dieser Anlagen ist u.a. Teil der OVE E 8101, der
Errichtungsbestimmungen für elektrische Niederspannungsanlagen. Für
die elektrotechnische Normung ist in Österreich per Gesetz der OVE,
der Österreichische Verband für Elektrotechnik, zuständig. Zusätzlich
gibt es mehrere OVE-Richtlinien, etwa zu den Themen Brandschutz,
Blitz- und Überspannungsschutz, Netzanforderungen oder Blendung. Sie
alle haben ein Ziel: Die Sicherheit und Funktionalität von
Photovoltaik-Anlagen sicherzustellen.
Eine besondere Herausforderung an die Normung stellen aktuell die
so genannten „Balkonkraftwerke“ dar, das sind steckerfertige
Mini-PV-Anlagen mit einer Maximalleistung von 800 Watt. Es gilt hier,
einen geeigneten Weg zu finden, der die Installation dieser Anlagen
vereinfacht und gleichzeitig deren Sicherheit garantiert. Christian
Gabriel, Geschäftsführer OVE Standardization, hebt die starke
Bedeutung der Standardisierung in diesem Bereich hervor: „Als
elektrotechnische Normungsorganisation ist es unsere Aufgabe, die
Sicherheit und Funktionalität von elektrischen Produkten, Anlagen und
Systemen sicherzustellen. Die Energiewende ist eine der großen
Herausforderungen unserer Zeit. Wir arbeiten daher intensiv daran,
innovativen Technologien zum Erfolg zu verhelfen, indem wir durch
entsprechende Normen zu deren Sicherheit, Zuverlässigkeit und
Systemkompatibilität beitragen“.
Zwtl.: Vorteile für Unternehmen: Hohe Energie-Autarkie und
größtmögliche Preisstabilität
In den letzten Wochen spürten Privathaushalte und Betriebe die
anhaltend hohen Energiepreise. Gerade bei Aufrechtbleiben des
Merit-Order-Prinzips ist der Antrieb, selbst mittels Photovoltaik
zur/zum Produzent:in der eigenen Energie zu werden, hoch. Über
jahreszeitliche Schwankungen und Speicherprobleme hinaus gibt es von
prominenten „Heavy-Usern“ wie dem Flughafen Wien bereits klare
Zusagen für weitere PV-Projekte. Die Gründe dafür beschreibt Hermann
Ponweiser, Leiter Elektrische Energieversorgung der Flughafen Wien
AG: „Bereits seit 2011 verfolgt der Flughafen Wien eine konsequente
Klimaschutz- und Energiesparoffensive und hat dafür bereits viele
Maßnahmen umgesetzt. Photovoltaik spielt dabei eine große Rolle:
Aktuell betreibt der Flughafen Wien acht Photovoltaikanlagen,
darunter mit 26 Hektar die größte Österreichs. 2023 werden die
PV-Kapazitäten auf 45 Hektar erweitert, damit produziert der Airport
künftig 40% seines Strombedarfs aus Sonnenergie. Seit Jänner 2023
führt der Flughafen Wien seinen Betrieb CO2-neutral.“
Aber auch innerstädtisch bewegt sich einiges: Die Wiener
Stadthalle ist ein Unternehmen der Wien Holding. Mit der PV-Anlage
verbaute man eine Fläche von rund 5.500m² oder umgerechnet 21
Tennisplätzen in 25 Meter Höhe. „Dieses Projekt ist ein Meilenstein
für die wichtigste Eventlocation des Landes und ein wesentlicher
Schritt für die Nachhaltigkeitsstrategie der Wiener Stadthalle. Dem
Team der Wiener Stadthalle ist es in dieser herausfordernden Zeit
gelungen, das bedeutende Projekt im geplanten Zeitrahmen
fertigzustellen. Unser Ziel ist es, durch das Zusammenspiel von
Energiesparmaßnahmen sowie dem Ausbau weiterer Dachflächen in den
nächsten fünf Jahren 100% des am Standort verbrauchten Stroms vor Ort
grün zu erzeugen“, erklärt Matthäus Zelenka, Geschäftsführer Wiener
Stadthalle.
Am Ende der Veranstaltung bestand Einigkeit: Auf dem Weg aus
Klima- und Energieautarkiekrise wird Photovoltaik der vermutlich
stärkste und nachhaltigste Hebel für Österreich und gleichzeitig ein
wesentlicher Wirtschafts- und Industriefaktor der kommenden
Jahrzehnte.
Quellennachweise und fortführende Links:
*Erneuerbare Energien in Österreich 2023. Der jährliche
Stimmungsbarometer der österreichischen Bevölkerung zu erneuerbaren
Energien. Deloitte mit WU Wien und Wien Energie:
https://bit.ly/DeloittePhotovoltaik
Alle Informationen zur Sonnenstrom-Offensive finden Sie hier:
https://sonnenstrom.wien.gv.at
Weitere Bilder in der [APA-Fotogalerie]
(
https://www.apa-fotoservice.at/galerie/31908)
Über Austrian Standards
Austrian Standards ist die österreichische Organisation für
Standardisierung & Innovation und Teil eines internationalen
Netzwerks in 167 Ländern. Wesentliches Ziel: dabei zu unterstützen,
Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, mehr
Innovationen zu ermöglichen und die Wettbewerbs- und Exportfähigkeit
der österreichischen und europäischen Wirtschaft zu steigern.
Entwickelt werden Standards von Fachleuten aus der Praxis in
europäischer & internationaler Kooperation. Allein in Österreich sind
dies mehr als 4.450 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen
Organisationen, Disziplinen und Branchen (Wirtschaft, Forschung,
Verwaltung und NGOs). Austrian Standards vernetzt diese Expertinnen
und Experten und bietet durch die Mitgliedschaft bei internationalen
Standardisierungs-Organisationen wie ISO, CEN und ETSI Zugang zu
einem weltweiten Netzwerk. Mit seinen digitalen Lösungen bietet
Austrian Standards auch einen einfachen Zugang zu Standards aus aller
Welt. Fachbücher, Kongresse und Seminare unterstützen die praktische
Anwendung; Zertifizierungen bestätigen die Übereinstimmung mit
Standards. Austrian Standards hat rund 130 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, vereint 12 Nationalitäten und spricht 20 Sprachen.
[www.austrian-standards.at] (
http://www.austrian-standards.at/)
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Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Austrian Stocks in English: Week 13 with Immofinanz on top brought a 6 percent comeback for ATX TR and a fine ending for Q1
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