Gastbeitrag, Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
21.03.2025, 7042 Zeichen
Ethereum ist ein Dauerbrenner im Kryptomarkt. Mal ist der Coin der unangefochtene Star des DeFi-Sektors und mal ist er der Prügelknabe wegen hoher Gebühren und Skalierungsproblemen.
Trotzdem bleibt eines unverändert: wer sich mit Blockchain-Technologie beschäftigt, kommt an Ethereum nicht vorbei und den digitalen Coin zu kaufen ist so einfach wie nie zuvor. Viele Plattformen bieten auch Anfängern Hilfe dabei an, zudem benötigt man ein Wallet zur Aufbewahrung und dann gilt es nur noch einen günstigen Zeitpunkt abzupassen.
Im Jahr 2025 stellt sich die große Frage, ob die Welt bald ein neues Ethereum-Allzeithoch erlebt oder der Kurs in der Warteschleife hängen bleibt. Es gibt jede Menge Gründe, optimistisch zu sein, aber auch ein paar dicke Brocken, die den Kurs ausbremsen könnten.
Ethereum und langweilige Kursverläufe sind eher unwahrscheinlich. Während sich Bitcoin oft als digitaler Fels in der Brandung präsentiert, zeigt Ethereum immer wieder extreme Ausschläge nach oben wie nach unten. Analysten sind sich entsprechend uneinig und Finder.com gibt eine Prognose mit einem Durchschnittspreis von 5.770 US-Dollar ab, ein möglicher Höchststand von 6.513 US-Dollar wird ebenfalls in Betracht gezogen. Auf der anderen Seite steht ein mögliches Tief bei 3.037 US-Dollar. Das heißt übersetzt so viel wie alles kann, nichts muss.
Was auffällt ist, dass Ethereum sich derzeit in einem fallenden Keilmuster bewegt. Das klingt technisch, bedeutet aber im Klartext, dass sich der Kurs in einer Formation befindet, die oft als Startpunkt für eine massive Aufwärtsbewegung dient. Historisch gesehen kam es nach solchen Mustern häufig zu kräftigen Sprüngen, aber auch das ist kein Gesetz.
Letztlich hängt alles davon ab, wie sich die Rahmenbedingungen entwickeln. Wirtschaftliche Stabilität, regulatorische Weichenstellungen und die nächste Stufe der technologischen Entwicklung sind die Faktoren, die den Ausschlag geben werden.
Es gibt einige Entwicklungen, die Ethereum nach oben katapultieren könnten, und zwar nachhaltig, so ist das wohl größte Ass im Ärmel das "Pectra"-Upgrade. Ethereum kämpft seit Jahren mit hohen Gebühren und begrenzter Skalierbarkeit und wenn dieses Update hält, was es verspricht, könnte es das Netzwerk schneller und günstiger machen und genau das, was viele von Ethereum abwandern ließ, wieder ins Boot holen.
Außerdem wären da die institutionellen Investoren. Seit Einführung der Ethereum-ETFs sind die Bestände von 3,1 auf 3,5 Millionen ETH gewachsen und solche Summen landen nicht zufällig auf den Konten großer Investoren, das ist strategische Positionierung. Sollte dieser Trend anhalten, wäre Ethereum nicht mehr nur das Spielzeug von Krypto-Nerds, sondern ein fester Bestandteil institutioneller Portfolios.
Nicht zu vergessen ist zudem das makroökonomische Umfeld. Falls die US-Notenbank 2025 die Zinsen senkt, wird Kapital in risikoaffine Anlagen fließen und Kryptowährungen stehen dabei ganz oben auf der Liste. Gerade Ethereum könnte profitieren, weil es als digitale Infrastruktur für Finanz- und Technologieanwendungen dient.
So spannend Ethereum auch ist, es gibt einige handfeste Risiken. Das größte Problem sind Regulierungen. Die US-Behörden haben noch immer nicht endgültig entschieden, ob Ethereum als Wertpapier gilt. Falls es dazu kommt, könnte das institutionelle Investoren verunsichern und den Kurs massiv unter Druck setzen. Auf der anderen Seite könnte eine krypto-freundliche Entscheidung für einen regelrechten Boom sorgen.
Die nächste Herausforderung ist die Konkurrenz, den Solana, Avalanche und BNB Chain holen auf. Solana ist schneller und günstiger, Avalanche hat einen wachsenden DeFi-Sektor und BNB Chain ist ohnehin mit dem Binance-Imperium verknüpft. Ethereum mag das größte Entwickler-Ökosystem haben, doch dieser Vorsprung ist nicht in Stein gemeißelt.
Ein weiteres wichtiges Thema heißt Sicherheit, denn Smart-Contract-Hacks sind kein Randproblem mehr, sondern ein regelmäßiges Ärgernis. Milliardenverluste durch Exploits haben gezeigt, dass selbst etablierte Projekte nicht immun sind. Ethereum hat zwar starke Sicherheitsmechanismen, aber je größer das Netzwerk wird, desto attraktiver wird es für Angreifer.
Mit einem Total Value Locked (TVL) von über 65,2 Milliarden US-Dollar ist Ethereum weiterhin die dominante Kraft im DeFi-Sektor. Doch der Vorsprung schrumpft und so gewinnt Solana rapide Nutzer, Avalanche zieht Entwickler an und BNB Chain bleibt eine Macht für sich. Besonders die hohen Gebühren sind Ethereums Achillesferse. Während Solana Bruchteile eines Cents pro Transaktion verlangt, können auf Ethereum schnell 20 bis 50 US-Dollar fällig werden oder mehr, wenn das Netzwerk überlastet ist.
Die Hoffnung liegt auf Layer-2-Lösungen wie Arbitrum und Optimism, die das Skalierungsproblem entschärfensollen. Ob das reicht, um Ethereum langfristig an der Spitze zu halten, ist aber noch offen. Was Ethereum dennoch einzigartig macht, ist der Netzwerkeffekt. Wer eine dezentrale Anwendung entwickeln will, landet fast automatisch bei Ethereum, weil das Ökosystem riesig und etabliert ist. Doch auch das ist kein Freifahrtschein für die Zukunft.
Ethereum könnte 2025 noch einen weiteren Joker ausspielen, und zwar Ethereum-ETFs und institutionelle Käufe. Bitcoin hat es vorgemacht, denn nach der Zulassung der Bitcoin-ETFs floss ein riesiges Kapital in den Markt. Sollte dasselbe bei Ethereum passieren, könnte das eine anhaltende Nachfrage generieren, die den Kurs stabilisiert oder nach oben treibt.
Auch der NFT- und Gaming-Sektor dürfte eine Rolle spielen, zwar ist der wilde NFT-Hype abgeebbt, aber das Konzept ist nicht verschwunden. Digitale Sammlerstücke, Tokenisierung realer Vermögenswerte und Blockchain-basierte Spiele haben weiterhin enormes Potenzial. Ethereum ist nach wie vor die führende Plattform für solche Anwendungen.
Nicht zu vergessen ist das ETH-Staking, denn rund 30 % des gesamten Ethereum-Angebots ist im Staking gebunden. Dadurch ist weniger ETH im Umlauf, was den Verkaufsdruck reduziert. Sollte dieser Trend anhalten, könnte das langfristig den Preis stabilisieren oder sogar nach oben treiben.
Ethereum hat alle Zutaten für eine starke Entwicklung. Technologische Upgrades, steigende institutionelle Nachfrage und ein potenziell günstiges wirtschaftliches Umfeld könnten dafür sorgen, dass Ethereum ein neues Rekordhoch erreicht, doch es gibt auch Unwägbarkeiten. Die Regulierungsfrage ist noch nicht geklärt, die Konkurrenz schläft nicht, und Sicherheitsprobleme bleiben ein Dauerthema.
Ob Ethereum 2025 tatsächlich in neue Sphären aufbricht oder eine längere Durststrecke durchläuft, bleibt ungewiss. Klar ist aber, dass Ethereum eine der spannendsten Entwicklungen im Kryptomarkt ist und wenn es kracht, dann garantiert nicht leise.
Börsepeople im Podcast S18/16: Joachim Zimmel
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Bitcoin, Ethereum - https://unsplash.com/de/fotos/Bre_5ziWvlE
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