16.05.2022,
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Die große Chance 1: IKT-Branche rät dringend zu „Kassasturz“ bei öffentlichen Digitalisierungsprojekten\nDie große Chance 2: “Digitaler Fünf-Punkte-Plan 2024“ zur systematischen Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen in den zentralen Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Energie-/Rohstoffwende, Bildung und KMU\nDie große Chance 3: Breitbandausbau beschleunigen: Bürger sollen zukünftig selbst über Breitbandförderung bestimmen\nDie große Chance 4: KMU während der Pandemie im Digitalisierungsrennen zurückgefallen\nZwtl.: - KMU-Digitallotsen und verpflichtende „Digitalbeauftragte in
KMU“ sollen Umschwung bringen
Der Wirtschaftsstandort Österreich braucht dringend eine digitale
Investitionsspritze, um sich mittelfristig gegen eine Abwärtsbewegung
der Wirtschaftskonjunktur wehren zu können. Wirtschaft und Politik
sind gemeinsam aufgerufen, schnell, flächendeckend und effizient jene
Instrumente der Digitalisierung einzuführen, die einerseits
Unternehmen am Markt wettbewerbsfähiger und resilienter machen, und
andererseits die Zukunftsfähigkeit des Bildungsangebots und das
österreichische Sozialmodell nachhaltig absichern.
Die führenden Digitalisierungs-Unternehmen Österreichs schätzen
den gemeinsamen Investitionsbedarf von Wirtschaft und Politik bis
2024 auf 4 Milliarden Euro, wie im Rahmen des heute stattfindenden
„IKT-Konvents“ der INTERNETOFFENSIVE ÖSTERREICH bekanntgegeben wurde.
Die Maßnahmen des Investitionspakets stehen im von der
INTERNETOFFENISVE ÖSTERREICH vorgestellten neuen Strategiepapier „Die
große Chance“. „Etwa 400 Expert:innen aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Gesellschaft haben in den vergangenen 12 Monaten an
diesem bisher umfassendsten Digital-Strategiepapier gearbeitet, das
je in Österreich präsentiert wurde. Sämtliche Maßnahmen sind von
Zielsetzungen des Regierungsprogramms und europäischen Programmen
abgeleitet und somit für wirtschaftspolitische Ziele der Republik
maßgeschneidert“, so Patricia Neumann, Präsidentin der
INTERNETOFFENSIVE ÖSTERREICH.
2,8 Milliarden Euro sollen bis 2024 in den Breitbandausbau
investiert werden, davon 2,2 Milliarden seitens der Telekomwirtschaft
und 600 Millionen Euro im Rahmen der Förderprogramme „BBA 2030“, die
zeitnahe vergeben werden. Im Bereich IT sind weitere 1,2 Milliarden
Euro zur Finanzierung der in der „Großen Chance“ angeführten
Maßnahmen zu investieren, davon etwa 600 Millionen Euro seitens der
Unternehmen, die andere Hälfte durch den Öffentlichen Sektor.
„Es geht hier nicht um die Finanzierung des IT-Regelbetriebs,
sondern um neue, zusätzliche Digitalisierungsmaßnahmen, um mit den
rasanten Entwicklungen der digitalen Möglichkeiten mithalten zu
können“, so Neumann.
„Insgesamt gab 2020 der Öffentliche Sektor für IT 2,2 Milliarden
Euro aus, davon etwa ein Drittel durch den Bund. Diese Summe soll bis
2024 auf 3 Milliarden Euro wachsen, was einem Anstieg um 36% Prozent
entspricht“, so Michael Zettel, Vizepräsident der IOÖ und Country
Managing Director von Accenture Österreich. Zettel: „Wir erwarten bei
den jährlichen IT-Investitionen aller österreichischen Unternehmen
einen starken Anstieg von derzeit 13 Milliarden Euro auf 20
Milliarden Euro bis 2030, das entspricht einer Steigerung von 50
Prozent in den kommenden acht Jahren. Der Öffentliche Sektor muss
darauf vorbereitet werden, sich den gestiegenen Anforderungen eines
modernen Staates zu stellen, um die Herausforderungen in den
Bereichen Sicherheit, Energie- und Rohstoffwende, Kampf gegen
Klimawandel oder Gesundheit und Pflege zu meistern – mit Hilfe eines
digitalen Investitionsplans“, so Zettel.
Zwtl.: IOÖ: „Kassasturz“ aller Digitalisierungs-Projekte
Die INTERNETOFFENSIVE ÖSTERREICH rät der Bundesregierung, nach den
kürzlichen Umstellungen der Ressorts und Wechsel der zuständigen
Bundesminister:innen, zu einem „Digitalisierungs-Kassasturz“ aller
laufenden IT-Aktivitäten des Bundes, um für die kommenden Jahre ein
effizientes und abgestimmtes Investitionskonzept zur Digitalisierung
erarbeiten zu können. Ebenso sollen sämtliche Gesetzesvorhaben im
Digitalisierungsbereich Teil dieses „Kassasturzes“ sein, um
sicherzustellen, dass sie in das Ziel, Österreich zu einer führenden
Digitalisierungsnation in Europa zu machen, entsprechend einzahlen.
„Investitionsschwerpunkt des Bundes soll neben den laufenden
Breitbandförderungsvorhaben die Umsetzung eines „Digitalen
Fünf-Punkte-Programms“ in den Bereichen Gesundheit, Energie- und
Rohstoffwende, Cyber Security, Bildung und KMU sein. Die „Große
Chance“ ist das entsprechende Handbuch, um die richtigen Maßnahmen
für die Zukunft zu setzen“, so Zettel.
Zwtl.: Telekomwirtschaft: Breitbandförderung den Bürger:innen
übertragen!
Die Bundesregierung wird in den kommenden zwei Jahren 1,4
Milliarden Euro an Förderungen für den Breitbandausbau in nicht
rentablen Ausbaugebieten investieren. „Die Telekomwirtschaft schlägt
vor, diese Förderungen zukünftig nicht an
Infrastruktur-Bauunternehmen zu vergeben, sondern per „Voucher“
direkt an die Bürger:innen. Diese sollen künftig selbst bestimmen
können, bei welchem Internetanbieter sie zur Herstellung eines
Gigabit-Anschlusses den Voucher einlösen möchten“, so Marcus Grausam,
Vizepräsident der IOÖ und CEO von A1 Telekom Austria. „Die Vorteile
eines Voucher-Systems in der Breitbandförderung sind neben der
Technologieunabhängigkeit auch die Entscheidungsfreiheit darüber,
welcher Anbieter das attraktivste Package für die individuellen
Bedürfnisse der Konsument:innen hat“, so Grausam.
„Den damit verstärkten Wettbewerb um das bessere Internet-Angebot
fürchten wir nicht, denn wir wissen, dass wir damit
Gigabit-Anschlüsse generell attraktiver machen und den
Breitbandausbau beschleunigen“, so Rudolf Schrefl, Vizepräsident der
IOÖ und CEO von Hutchison Drei Österreich. „Um den Breitbandausbau in
den ländlichen Gebieten zu beschleunigen, brauchen wir dringend einen
Bürokratieabbau bei Genehmigungsverfahren. Diese dauern zwischen
Ländern, Bezirken und Gemeinden nach wie vor bis zu 18 Monate – das
ist nicht zukunftsfähig. Wir brauchen die Umsetzung von
„One-Stop-Shops“ in allen Bundesländern, um innerhalb von acht Wochen
Bauvorhaben starten zu können“, so Rudolf Schrefl.
Besonders bedeutend für die Realisierung des flächendeckenden
Gigabit-Ausbaus in Österreich ist die Kostenbeteiligung von
US-Streaming-Plattformen: „Österreich muss in Europa die Stimme für
eine Gigabit-Abgabe großer internationaler Cloud- und
Streaminganbieter erheben. Die laufenden Netzwerkinvestitionen trägt
derzeit der heimische Telekommunikationssektor und die privaten
Haushalte über ihre Internettarife, während die großen
bandbreitenhungrigen Streaming-Plattformen die Infrastruktur
kostenlos nützen und kaum zur heimischen Wertschöpfung beitragen.
Daher setzen wir uns für eine „Fair-Share-Abgabe“ ein, für die sich
Österreich bei den europäischen Institutionen stark machen soll“, so
Andreas Bierwirth, Vizepräsident der IOÖ und CEO von Magenta Telekom.
Ohne diese Abgabe nach dem Verursacherprinzip degradieren wir uns in
Europa mittelfristig zum reinen Bereitsteller von Infrastruktur,
während die Wertschöpfung der Telekomwirtschaft aus Europa abfließt –
das sei nicht nachhaltig, sagt Bierwirth.
Zwtl.: Pandemie: Wenig Digitalisierungs-Fortschritte bei Österreichs
KMU
Die durch die Covid-Krise hervorgerufene Digitalisierungswelle hat
die KMU in Österreich kaum erreicht: Die Zahl der vollständig
digitalisierten Kleinbetriebe stagniert laut Digitalisierungsindex
seit Pandemiebeginn, Großbetriebe hingegen haben sich von 43% auf 54%
verbessert. Das bedeutet einen massiven Nachteil kleiner Unternehmen,
die schon vor der Pandemie die Chancen der Digitalisierung großteils
nicht effektiv genutzt haben. Berücksichtigt werden für die Bewertung
des Digitalisierungsgrads der Unternehmen IT-Ausstattung, Vernetzung,
Online-Präsenz, Online-Vertrieb und Arbeitsweise.
Zwtl.: Mit Online-Shops 2020 und 2021 erfolgreich
Bei eCommerce beispielsweise hatten 2017 insgesamt 22% der
Einzelhandelsbetriebe einen Online-Shop, Ende 2020 waren es 25%, also
nur um 3 Prozentpunkte mehr.
Auch die Zahl der Online Shopper vor und nach der Pandemie hat
sich nicht erhöht und stagnierte bei rund 54%. Trotzdem waren
Investitionen in Online-Shops außerordentlich erfolgreich, da der
Brutto-Jahresumsatz des österreichischen Einzelhandels von 3,9 Mrd.
Euro im Jahr 2019 um 10 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2020
gestiegen ist, eine ähnliche Entwicklung hat auch 2021 genommen. Die
bedeutet, dass einige wenige digitalisierte Unternehmen in der
Pandemie durch eCommerce profitieren konnten, aber der Großteil der
Unternehmen diese Wachstumschance nicht wahrgenommen hat.
„Daher schlägt die INTERNETOFFENSIVE ÖSTERREICH vor, die
bestehende Initiative „KMU.digital“ durch die Idee von
Digitalisierungs-Lotsen zu verstärken. Digitallotsen sind
Berater:innen, die sich aktiv an jene KMU wenden, die derzeit noch
keine maßgeblichen Digitalisierungs-Schritte gesetzt haben. Diesen
soll zielgerichtet und proaktiv kostenlose Beratungsleistungen
angeboten werden, um die Barrieren hin zu einem digitalisierten
Betrieb zu überwinden, so Vizepräsident Zettel.
„Grundsätzlich brauchen wir einen Motivationsschub, damit sich
Unternehmer:innen kleinerer Unternehmen stärker mit Digitalisierung
auseinandersetzen und investieren. Wir glauben, dass zukünftig
Förderungen an Unternehmen nur noch dann ausgezahlt werden sollten,
wenn zumindest ein:e Mitarbeiter:in über ein Basiswissen zu
Digitalisierung verfügt. Dies könnte beispielweise über die
Ausstellung eines Online-Kurs-Zertifikats realisiert werden, das über
österreichische Online-Bildungsinstitutionen angeboten wird“,
schließt IOÖ-Präsidentin Patricia Neumann.
Das Positionspapier "Die Große Chance" ist ab 16.5. auf der Website
der Internetoffensive Österreich verfügbar: www.internetoffensive.at
Zwtl.: Über Internetoffensive Österreich
Die INTERNETOFFENSIVE ÖSTERREICH ist der Branchenverband der
führenden Unternehmen im Bereich der Informations- und
Kommunikationstechnologien (IKT) in Österreich und arbeitet im
ständigen Austausch mit Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Gesellschaft daran, Österreich als Standort für IKT
erfolgreich zu positionieren und die Digitalisierung voranzubringen.
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