21.09.2023,
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Linz (OTS) - Der Finanzausgleich solle verstärkt dazu genutzt werden,
die bestehenden Versorgungslücken im österreichischen
Gesundheitssystem zu schließen, so AK-Präsident Andreas Stangl. „Die
Versicherten, die das System mit ihren Beiträgen stützen, haben sich
die beste medizinische Versorgung verdient“, sagt Stangl. Er fordert,
den niedergelassenen Bereich zu stärken, die finanziellen Mittel für
800 neue Kassenstellen zur Verfügung zu stellen und die psychosoziale
Versorgung auszubauen.
Für immer mehr Menschen in Österreich wird es immer schwieriger,
Kassenärzt:innen zu finden. Viele suchen verzweifelt nach einer
Hausärztin oder einem Hausarzt. Die Wartelisten bei Augen-, Kinder-,
Haut- und Frauenärzt:innen werden länger und länger, ebenso die
Wartezeiten. Der letzte Weg ist oft der zum Wahlarzt, verbunden mit
hohen Kosten, die für viele nicht leistbar sind. „Die
Zweiklassenmedizin ist längst Realität“, sagt AK-Präsident Andreas
Stangl.
Arbeitgebervertreter nicht auf der Seite der Versicherten
Die kassenärztliche Versorgung wurde in den vergangenen Jahren mehr
und mehr ausgetrocknet. Dafür verantwortlich sind auch die neuen
Machtverhältnisse in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Die
dort nun vorherrschenden Arbeitgeber-Vertreter haben im Juni einen
Vorschlag der Arbeitnehmervertreter:innen zum Ausbau der
kassenärztlichen Stellen eiskalt abgeschmettert. „Damit haben sie
klar gemacht, dass sie gegen die Interessen der Versicherten
agieren“, sagt der AK-Präsident, der auch die Mär von der
Patientenmilliarde ein weiteres Mal zerpflückt: „Laut Rechnungshof
hat die Kassenfusion nicht zur versprochenen Patientenmilliarde,
sondern zu einem Mehraufwand von fast 215 Millionen Euro geführt.“
Finanzielle Mittel für 800 neue Kassenstellen
Bundeskanzler Karl Nehammer hat zusätzliche 100 Kassenarztstellen
noch im Jahr 2023 versprochen. Ebenso versprach er einen Ausbauplan
der Kassenarztstellen bis 2030 um zusätzliche 800 Stellen (jährliche
Mehrkosten rund 320 Millionen Euro). Die nötigen Schritte dazu sollen
jetzt endlich im Finanzausgleich inkl. zugehöriger 15a-Vereinbarung
getroffen werden. Aus Sicht der AK Oberösterreich sind rund ein
Sechstel der angekündigten Stellen im Bundesland Oberösterreich zu
implementieren, bis Ende 2023 soll es zu den derzeit nicht besetzten
Stellen eine Aufstockung um 15 Stellen, bis 2030 um mindestens 135
Stellen geben. „Die Stärkung des niedergelassenen Bereichs erfordert
den Ausbau von Kassenarztstellen und Primärversorgungseinheiten“, so
Stangl.
Allein in Oberösterreich haben rund 158.000 Arbeitnehmer:innen und
fast 30.000 Jugendliche Unterstützungsbedarf in Hinblick auf ihre
psychische Gesundheit. Daher ist der Ausbau der psychosozialen
Versorgung ein Gebot der Stunde. Das kostenlose psychologische und
psychotherapeutische Angebot muss ausgebaut und dezentral zur
Verfügung gestellt werden.
Eine ÖGK-Selbstverwaltung zurück in den Händen der
Arbeitnehmer:innen ist unabdingbar, weil diese das System mit ihren
Beiträgen finanzieren. Es ist nicht einzusehen, dass die
Arbeitnehmer:innen die einzige Berufsgruppe sind, die sich nicht
selbst verwalten darf.
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