04.12.2020
Wien (OTS) - Egal, ob es der Kühlschrank, der Föhn, die Waschmaschine
oder der Herd ist, sie alle haben etwas gemeinsam: sie benötigen
Strom und zwar einen, der nahezu immer mit der gleichen Frequenz aus
der Steckdose kommt. „Stromangebot und -nachfrage müssen zu jeder
Zeit ausgeglichen sein. Bereits eine minimale Abweichung führt zu
Schwankungen der Stromfrequenz, was sich wiederum negativ auf
elektronische Geräte und elektrisch betriebene Maschinen auswirken
kann.“, erklärt Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG
Austrian Power Grid (APG). Damit alle elektronischen Geräte so
konstant funktionieren, wie wir das in Österreich gewohnt sind, muss
sich APG immer rückversichern damit der Storm, der benötigt wird auch
zu jedem Zeitpunkt geliefert werden kann. In der Fachsprache heißt
der Begriff dafür Regelreserve. „Das bedeutet, dass wir am Markt
Strom kaufen, auf den wir im Fall von kurzfristigen Abweichungen
zwischen Stromangebot und -nachfrage zurückgreifen können. Ein
gesicherter Zugang zu Regelreserven ist heute zum Beispiel für die
weitere Integration erneuerbarer Energie in das europäische Stromnetz
wichtig - ein Punkt, der in den nächsten Jahren noch an Relevanz
gewinnen wird“, sagt Karall.
Regelreserve-Kooperationen PICASSO und MARI werden den Strommarkt
revolutionieren
Bislang war der Einkauf von Regelreserven nur wenig flexibel. Das
soll sich mit zwei Projekten zum europaweiten Austausch für
Regelreserven „PICASSO“ und „MARI“ aber ändern. Der Unterschied: Mit
PICASSO und MARI kann APG europaweit auf Regelreserven zurückgreifen.
„Sehr technisch ausgedrückt, bedeutet das, dass Regelreserven täglich
im 15 Minutentakt (untertägig) zur Verfügung gestellt und gehandelt
werden können. Es wird täglich 96 Energieausschreibungen mit jeweils
15 Minuten geben“, so Karall. APG plant, ab dem Start der Projekte
„PICASSO“ und „MARI“ Ende 2021 bzw. Anfang 2022 dabei zu sein. Denn:
umso kurzfristiger der Handel möglich und desto größer die Anzahl der
Kooperationspartner in Europa ist, umso niedriger sind auch die
Kosten. „Seit dem Jahr 2014 haben wir immer wieder die Intervalle der
Auktionen verkürzt und neue Modelle getestet. Aus aktuellem Anlass:
mit der Einführung des Regelarbeitsmarkts ab 01. Dezember 2020 wurde
das Intervall von täglichen Auktionen auf einen 4 Stundentakt
verkürzt. Derartige Initiativen sorgen dafür, dass sich die Kosten
für Regelreserven, die 2014 noch bei 203 Millionen Euro lagen, auf
aktuell 40 Millionen Euro pro Jahr reduziert haben. Das ist eine
Einsparung von mehr als 80 Prozent.“, konstatiert Karall. Mit
„PICASSO“ und „MARI“ sollen sich die Kosten auf diesem niedrigen
Niveau einpendeln oder noch weiter reduzieren. Gleichzeitig können
mehr österreichische Anbieter grenzüberschreitend offerieren bzw.
wird Strom somit tendenziell für österreichische Verbraucher
günstiger. Ein weiterer Vorteil, den der kurzfristige Handel von
Regelreserven bringt, ist, dass auch kleinere Anbieter mit geringeren
Ressourcen die Ergebnisse ihrer Prognosen direkt auch für die
Regelreservemärkte nutzen können.
„MARI“ und „PICASSO“ sind europaweite Kooperationen zur
Aktivierung von kurzfristiger Regelreserven. In Europa ist jeder
Übertragungsnetzbetreiber dazu verpflichtet, Regelreserven zu
beschaffen. Diese Regelreserven werden zum Beispiel von Betreibern
von Gas- oder Wasser- bzw. Pumpspeicherkraftwerken angeboten, die
kurzfristig und sehr flexibel (im Sekundenbereich) ihre
Produktion/Nachfrage verändern können.
Über Austrian Power Grid (APG)
Austrian Power Grid (APG) ist Österreichs unabhängiger
Stromnetzbetreiber, der das überregionale Stromtransportnetz steuert
und verantwortet. Die Infrastruktur der APG sichert die
Stromversorgung Österreichs und ist somit die Lebensader Österreichs,
der Bevölkerung und seiner Unternehmen. Das APG-Netz erstreckt sich
auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit
einem Team von rund 600 Spezialistinnen und Spezialisten betreibt,
instand hält und laufend den steigenden Anforderungen seitens
Wirtschaft und Gesellschaft anpasst. Die Kapazitäten des Stromnetzes
der APG sind die Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende.
Mitarbeiter entwickeln die geeigneten Marktprodukte, beherrschen die
Physik und garantieren Sicherheit und Effizienz für Österreich. Mit
einem Investitionsvolumen in Höhe von 350 Millionen Euro für den Aus-
und Umbau der Netzinfrastruktur 2020 gibt APG der heimischen
Bauindustrie einen kräftigen Impuls. Insgesamt wird APG rund 3,1
Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren in den Netzaus- und
Umbau investieren. Das sind rund 16 Prozent der insgesamt 18
Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in
den Netzausbau investieren wird. Beim Sustainable Brand Rating 2020
wird APG in der Kategorie Versorgungs-Infrastruktur auf Platz eins
gewählt, im Gesamtrating der Kategorie Investment auf Platz zwei.
Aktien auf dem Radar:UBM, FACC, Warimpex, Rosenbauer, Frequentis, Agrana, Österreichische Post, Palfinger, Wienerberger, Andritz, Bawag, S Immo, Porr, Rosgix, Uniqa, DO&CO, Gurktaler AG Stamm, Gurktaler AG VZ, SBO, Wiener Privatbank, RHI Magnesita, Cleen Energy, BKS Bank Stamm, SW Umwelttechnik, Linz Textil Holding, Rath AG, Pierer Mobility AG, BTV AG, Marinomed Biotech.
FACC
Die FACC ist führend in der Entwicklung und Produktion von Komponenten und Systemen aus Composite-Materialien. Die FACC Leichtbaulösungen sorgen in Verkehrs-, Fracht-, Businessflugzeugen und Hubschraubern für Sicherheit und Gewichtsersparnis, aber auch Schallreduktion. Zu den Kunden zählen u.a. wichtige Flugzeug- und Triebwerkshersteller.
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