25.01.2021
Wien (OTS) - "Ohne Grünes Gas im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz - EAG
können die Klimaziele nicht erreicht werden", sind sich
Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser und DI Josef Plank,
Leiter der Abteilung Wirtschafts-, Agrar- und Europafragen im
Österreichischen Raiffeisenverband, einig. Bis 2040 muss Österreich
fossile Brennstoffe durch CO2-neutrale Alternativen ersetzen. Derzeit
werden rund 22% des jährlichen Energieverbrauchs in Österreich durch
Erdgas gedeckt.
Gas aus Maisstroh, Mist oder Grünschnitt aus der Gemeinde
"Die Zukunft der Energieversorgung ist ein breiter Energiemix.
Wind, Wasser und Photovoltaik sowie die Energieproduktion aus
erneuerbaren Rohstoffen wie Biomasse, Biogas, Holzgas oder
Wasserstoff sind unsere Zukunft. Das derzeit vom Klimaministerium
ausgearbeitete Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ist eine große Chance, um
rasch die richtigen Rahmenbedingungen für den Einsatz erneuerbarer
Rohstoffe in der Energieproduktion zu schaffen. Um die Klimaziele
erreichen zu können, benötigen wir in den nächsten zehn Jahren 30-mal
so viel Grünes Gas wie heute. Im Grünen Gas schlummert also enormes
Potenzial, das wir jetzt nützen müssen", so der Bauernbund-Präsident.
"Gas aus erneuerbaren Rohstoffen wird einen wichtigen Beitrag zum
Klimaschutz leisten. Gleichzeitig bietet das klimaneutrale Biogas
Potenzial für die Land- und Forstwirtschaft und damit für mehr
regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze", sagt Strasser.
Besonders interessant ist die Biogastechnologie etwa für die
Verwertung von land- und forstwirtschaftlichen Abfällen wie
beispielsweise Maisstroh, Mist aus tierischen Ausscheidungen, die
Verwertung von Grünschnitt aus den Gemeinden oder anfallendes
Schadholz. "Die ambitionierten Klimaziele Österreichs bis 2040 sind
nur gemeinsam mit der Land- und Forstwirtschaft und mit einer klaren
gesetzlichen Perspektive für Grünes Gas im EAG erreichbar", so der
Bauernbund-Präsident.
Grünes Gas stabilisiert Stromnetz
Anfang Jänner schrammte Europa nur knapp an einem flächendeckenden
Stromausfall vorbei. Grund dafür war ein Frequenzabfall im Stromnetz,
ein sogenanntes Beinahe-Blackout. "Der Ausbau erneuerbarer Energien,
besonders die volatile Photovoltaik- und Wind-Stromerzeugung im
Winter, führt zu Schwankungen im Stromnetz. Ohne Gaskraftwerke könnte
aktuell eine stabile Versorgung mit Strom wohl nicht gewährleistet
werden", so Plank. "Wir brauchen daher die Produktion von Grünem Gas
als Energiealternative zu fossilem Gas, das in den kommenden Jahren
massiv reduziert werden muss. Grünes Gas kann mithelfen, Schwankungen
im Stromnetz schnellstmöglich auszugleichen und hat zusätzlich großes
Potenzial als grüner Treibstoff insbesondere für Busse und Lkw", sagt
Plank. Die Bundesregierung hat im Regierungsprogramm einen Ausbau um
5 TWh bis 2030 vereinbart. "Um dieses Ziel zu erreichen, braucht die
Biogas-Branche jetzt so rasch wie möglich Rechtssicherheit und
gezielte Investitionsförderungen, die im geplanten EAG abgebildet
sein müssen" so der Experte für erneuerbare Energieproduktion.
Vorzeigebetrieb Energieversorgung Margarethen am Moos
Aus landwirtschaftlichen Abfällen hochwertiges Biomethan
herstellen - der Energie-Pionierbetrieb in Margarethen am Moos hat
das geschafft. Die Technologie für die Produktion von Grünem Gas ist
auf diesem Betrieb vorhanden und funktioniert in der Praxis tadellos.
"Wir haben das technische Know-how, jetzt ist politischer Wille
gefragt - im Sinne des Klimaschutzes und der Energiewende", so Fritz
Schwarz, Gründervater der Energieversorgung Margarethen am Moos.
Österreichs größte Biogasanlage wurde 2005 von Landwirten errichtet
und ist mit einer hofeigenen Biomethan-Tankstelle für Pkw und Lkw
ausgestattet. Aus rein landwirtschaftlichen Reststoffen wie
Pferdemist, Maisstroh, Zwischenfrüchten und Gemüseresten wird Biogas
hergestellt. Das Biogas wird gereinigt und ins öffentliche
EVN-Erdgasnetz eingespeist.
"Die Abwärme nützen wir für die Wärmeversorgung eines großen
Glashauses zur Tomatenzucht. Geruchloser und natürlicher Dünger
bleibt übrig und wird an umliegende bäuerliche Betriebe
zurückgegeben", erklärt Schwarz. "In Österreich haben wir großes
Potenzial, Grünes Gas in die bereits bestehenden Gasnetze
einzuspeisen. Die größte Herausforderung liegt nun beim Bau der
Anlagen: Ergreift die Regierung die Chance und verankert Grünes Gas
im EAG, wirken Investitionen wie ein Konjunkturpaket: Tausende neue
Arbeitsplätze könnten entstehen. Dabei braucht es eine einheitliche
Investitionsförderung für diese neuen Gas-Technologien und die
Möglichkeit, dass bestehende Biogasanlagen von der Stromerzeugung auf
die Erdgaseinspeisung umrüsten können", so Schwarz, Energiepionier
aus Niederösterreich. (Schluss)
Aktien auf dem Radar:Marinomed Biotech, Lenzing, Zumtobel, Addiko Bank, Warimpex, UBM, OMV, VIG, Wolford, AMS, Rosgix, Flughafen Wien, Verbund, Mayr-Melnhof, FACC, Josef Manner & Comp. AG, SBO, Cleen Energy, Frequentis, Agrana, Frauenthal, Oberbank AG Stamm, Erste Group, voestalpine.
OMV
Die OMV fördert und vermarktet Öl und Gas, Energielösungen und petrochemische Produkte. Mit einem Konzernumsatz von 19 Mrd. Euro und einem Mitarbeiterstand von rund 22.500 im Jahr 2016 ist die OMV Aktiengesellschaft eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs.
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