01.07.2022,
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Wien (OTS) - Die chemische Industrie steht aktuell aufgrund der hohen
Energie- und Rohstoffpreise sowie der Unsicherheit in der
Gasversorgung stark unter Druck. Eine Umfrage des Fachverbands der
Chemischen Industrie Österreichs bestätigt nun die zusätzliche
Belastung der Branche durch den Arbeitskräftemangel. 43 Prozent der
Unternehmen spüren die Knappheit an Mitarbeitern stark, fast jedes
dritte Unternehmen sogar sehr stark. Der Mangel trifft alle Sektoren,
von Pharma- über Kunststoff bis zur Lackindustrie gleichermaßen und
ist auch nicht von bestimmten Regionen abhängig. Erwartungsgemäß
leiden Unternehmen mit hohen Mitarbeiterzahlen stärker unter dem
Mangel als Klein- und Mittelbetriebe.
Zwtl.: Arbeitskräftemangel betrifft Produktion, Forschung, Logistik
und Vertrieb
Die chemische Industrie ist ein Zukunftsbranche: ohne sie fährt
kein Elektroauto, dreht sich kein Windrad und gibt es keine
Solarenergie. Mit ihren Produkten sorgt sie für die Gesundheit, die
Ernährung und das Wohlbefinden der Menschen - heute wie auch morgen.
Trotzdem mangelt es an allen Ecken an Personal. Die meisten
Mitarbeiter fehlen in der Produktion, aber auch für den
Forschungsbereich, die Logistik, den Vertrieb und die IT-Abteilungen
wird Personal gesucht. „Uns mangelt es nicht nur an Hilfskräften und
Facharbeitern, die Mitgliedsbetriebe des Fachverbandes konstatieren
auch fehlende Absolventen von technischen und naturwissenschaftlichen
Studien sowie Techniker von HTLs“, erläutert Hubert Culik, Obmann des
Fachverbands der Chemischen Industrie die aktuellen Sorgen der
Branche. Er sieht keine Begründung in der Attraktivität der Branche:
„Bei uns kann man nicht nur einer spannenden Tätigkeit mit
Zukunftsperspektive nachgehen, die chemische Industrie ist auch dank
überdurchschnittlicher Löhne und Gehälter sowie einem großzügigen
Zulagensystem ein attraktiver Arbeitgeber.“
Als Hauptursache für den Arbeitskräftemangel nennen die Befragten
den demografischen Mangel. Aber auch die Inflexibilität der
potenziellen Arbeitnehmer und unzureichende Qualifikation sowie der
Mangel an Absolventen gerade von technischen und
naturwissenschaftlichen Ausbildungen werden als Gründe gesehen.
Zwtl.: Mangel schränkt Geschäftstätigkeit und Expansionsbestrebungen
ein
40 Prozent der Befragten geben an, dass die Geschäftstätigkeit
unter dem Mangel leidet, 34 Prozent scheuen deswegen vor Expansionen
zurück. Mit Automatisierung versucht man, die fehlenden Mitarbeiter
zu ersetzen. Die Hälfte der befragten Unternehmen setzt auf
unternehmenseigene Ausbildungen, um Mitarbeitern die entsprechenden
Qualifikationen zu verleihen.
Zwtl.: Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte und des Arbeitsmarktes als
Hoffnungsträger
„Die chemische Industrie setzt sehr viel Hoffnung auf die Reform
der Rot-Weiß-Rot-Karte, um qualifizierten Arbeitskräften aus
Drittstaaten einen unbürokratischen Zugang zu unserem Arbeitsmarkt zu
ermöglichen“, verdeutlicht Culik die Maßnahmen, die man sich seitens
der Politik wünscht. „Auch die Arbeitsmarktreform wird von unseren
Mitgliedern als Lösungsansatz gesehen. Die Aufnahme einer regulären
Beschäftigung muss sich für Arbeitslose lohnen.“ Potenzial wird auch
in der Mobilisierung von Frauen für die Industrie gesehen. Notwendig
hierfür ist vielerorts ein Ausbau bei der Kinderbetreuung. Außerdem:
„Die chemische Industrie setzt seit Jahren auf die Förderung des
naturwissenschaftlichen Interesses bei Schülern. Wir würden uns
wünschen, dass die Politik hier auch ihre Hausaufgaben macht und
endlich mehr junge Menschen für diesen Bereich begeistert“, fordert
Culik.
Zwtl.: Über die chemische Industrie
Die chemische Industrie zählt in Österreich zu den größten
Industriebranchen. Die etwa 230 Unternehmen produzieren in
unterschiedlichen Sektoren Pharmazeutika, Kunststoffe und
Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel sowie organische und
anorganische Chemikalien. Etwa 48.000 Beschäftigte stellten 2021
Waren im Wert von über 18 Milliarden Euro her.
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