14.02.2025, 3389 Zeichen
Eisenstadt (OTS) - Um eine leistbare und sichere Energiewende zu
schaffen, braucht der
Ausbau der Versorgung mit erneuerbarem Strom einen Partner, nämlich
erneuerbare Gase. In Österreich gibt es dafür ein großes Potenzial,
das zügig genutzt werden sollte. Das forderte der Geschäftsführer von
Netz Burgenland, Florian Pilz, beim Energiepolitischen
Hintergrundgespräch des Forums Versorgungssicherheit am 14. Februar
2025. „Erneuerbare Gase ergänzen den erneuerbaren Strom“, so Pilz,
„sie dienen als Langzeit-Speicher im Energiesystem, und sie
ermöglichen CO2-Reduktion auch dort, wo weiterhin Gas gebraucht wird,
also etwa in der Industrie.“
Die Sprecherin des Forums Versorgungssicherheit, Brigitte Ederer,
betonte zudem die Notwendigkeit, Gasimporte insgesamt zu verringern:
„Es hat uns große Mühe gekostet, aus der Abhängigkeit von russischem
Erdgas zu kommen, wir sollten - wo möglich - nicht neue
Abhängigkeiten dafür eintauschen.“
Die Bedeutung erneuerbarer Gase wird auch von der EU erkannt, so
Pilz: „Bis 2030 sollen nach der europäischen Wasserstoffstrategie 10
Millionen Tonnen Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden.
Dazu soll die Produktion von Biomethan auf 35 Milliarden Kubikmeter
gesteigert werden.“
Von Biogas zu Biomethan
Die Herstellung von Erneuerbaren Gasen spielt auch in der
gemeinsamen Agrarpolitik eine Rolle, denn Biogas wird durch Vergärung
von Biomasse gewonnen, das Ausgangsprodukt sind landwirtschaftliche
Abfälle, Klärschlamm, Mist oder Speisereste. Derzeit sind in
Österreich 270 Biogasanlagen in Betrieb. Dieses Gas wird in den
meisten Fällen regional zum Betrieb von Heizkraftwerken verwendet,
also zur Gewinnung von Strom und zur Erzeugung von Fernwärme. „Der
Wirkungsgrad ist dabei allerdings gering“, erläutert Pilz, „er liegt
unter 30%“. Deshalb sollte in Zukunft ein immer größerer Anteil zu
Biomethan veredelt werden, das dann in die bestehenden Netze
eingespeist werden kann. Es ist chemisch weitgehend identisch mit
fossilem Methan, durch die Art der Gewinnung aber CO2-neutral. Dabei
wird ein Wirkungsgrad von 98% erreicht, Biomethan kann also nahezu
ohne energetische Verluste eingesetzt werden und ist zudem ein
effizienter Energieträger: Schon die täglichen Exkremente eines
einzigen Rindes entsprechen der Energiemenge von 1 Liter Heizöl.
Ein Vorzeigeprojekt zur Gewinnung von Biomethan ist derzeit in
Parndorf im nördlichen Burgenland in Vorbereitung. Schon derzeit wird
dort in großem Stil Biogas erzeugt, das zur Erzeugung von Strom
genutzt wird. Künftig soll es gereinigt und veredelt werden und wird
voraussichtlich ab April 2025 ins Gasnetz von Netz Burgenland
eingespeist. Die produzierte Gasmenge entspricht einer Energie von
47.600 MWh pro Jahr, damit können etwa 40% der Gasverbrauchsmenge im
Netzbereich Parndorf, Neusiedl und Weiden gedeckt werden.
Pilz verweist darauf, dass es schon jetzt mehrere weitere Anlagen
im Burgenland gibt, die für die Produktion von Biomethan aufgerüstet
werden könnten: „Wir haben ein großes Potenzial für Biogas im Land,
das wir mit den passenden Rahmenbedingungen gerne nutzen wollen.
Vieles hängt davon ab, ob es endlich gelingt, ein Erneuerbare Gase
Gesetz zu verabschieden, das die passenden Rahmenbedingungen
schafft.“
Das Forum Versorgungssicherheit ist die gemeinsame Plattform von
fünf Verteilernetzbetreibern: Wiener Netze, Netz Niederösterreich,
Netz Burgenland, Linz Netz und Netz Oberösterreich.
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