13.12.2024, 3439 Zeichen
Wien (OTS) - Der Complexity Science Hub (CSH) trauert um Hannes
Androsch, der am
11. Dezember im Alter von 86 Jahren verstorben ist. Wir werden ihn
sehr vermissen - als Vorsitzenden unseres Strategischen Beirats, als
treibende Kraft des Instituts und als brillanten Intellektuellen.
Hannes Androsch hat uns gelehrt, nach seinem Motto 'Niemals aufgeben'
zu leben, und hat uns inspiriert, auch unter schwierigen Umständen
beharrlich zu bleiben.
Vieles wird über diesen großen Mann gesagt werden. Eine Tatsache
ist: Ohne Hannes Androsch gäbe es den CSH nicht. Buchstäblich von der
ersten Minute an, als die Idee entstand, ein weltweit führendes
Zentrum für die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts zu schaffen, wurde
er zu einem unerschütterlichen Unterstützer. Er setzte sich proaktiv
für die Idee ein, die Gesellschaft mithilfe von Wissenschaft und
digitalen Fähigkeiten zu verbessern. Sein Engagement hat die nötige
Energie für die Gründung, den Aufbau und die Weiterentwicklung des
CSH mobilisiert, der nun - zweifelsohne und gegen alle
Wahrscheinlichkeit - Realität ist. Insbesondere das
Doktorand:innenprogramm des CSH, das wir im vergangenen Jahr eröffnen
konnten, ist eine Idee, die Hannes Androsch über Jahre hinweg
beharrlich vorangetrieben hat. Er war entscheidend daran beteiligt,
die anfänglichen Startmittel für den CSH zu sichern. Und er war für
uns ein intellektueller Mentor, der uns stets aufs Neue vor Augen
führte, wie man aus Ideen tatsächlich Realität werden lässt.
Ich bin zutiefst dankbar, dass ich einige Schritte an der Seite
dieses großartigen Visionärs gehen durfte - dieses außergewöhnlichen
Intellektuellen, der Situationen und Systeme so tiefgreifend zu
verstehen suchte, dass er in der Lage war, die Spielregeln
tatsächlich zu verändern. Diese Fähigkeit bewies er viele Male,
vielleicht am eindrucksvollsten durch seinen beharrlichen Einsatz für
einen fixen Wechselkurs zwischen Schilling und Deutscher Mark, den er
in seiner Zeit als Finanzminister gegen das gesamte Establishment und
die damalige Nationalbank durchsetzte.
Hannes Androsch besaß die seltene Fähigkeit, in mehreren
Szenarien zu denken und dabei auch mögliche unbeabsichtigte
Konsequenzen für sich und die Gesellschaft zu berücksichtigen. Er
verstand es, sich auf das große Ganze zu konzentrieren. Es ärgerte
ihn über unwichtige Details zu diskutieren, aber er genoss es, die
relevanten Details leidenschaftlich zu analysieren.
Er hatte eine tiefe Freude daran, Potenzial in anderen zu
erkennen und zu fördern. Und er besaß diesen fantastischen Sinn für
Humor - der keinesfalls mit Sarkasmus zu verwechseln ist -, der es
ihm ermöglichte, seine Beobachtungen darüber, was seiner Meinung nach
falsch lief, auf charmante, unterhaltsame und höchst intelligente
Weise zu kommunizieren.
Die Ideen von Hannes Androsch waren immer größer und gingen weit
über das hinaus, was bis heute umgesetzt werden konnte. In den
letzten Jahren war er ein großer Befürworter der Idee einer „Global
Transition University“ - einer vollkommen neuen Art, Universitäten im
21. Jahrhundert zu denken. Leider hat er uns nun zu früh verlassen,
um zu sehen, wie sich diese Idee weiterentwickelt.
Nicht viele Menschen haben die Fähigkeit, über große und
tiefgreifende Ideen zu debattieren. Mit dem Verlust von brillanten
Visionären wie ihm wird die Welt ein wenig dunkler. Wir werden ihn
sehr vermissen.
Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
Mit tiefster Dankbarkeit und Hochachtung,
Stefan Thurner
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 19/365: Zahlen/Fakten nach Woche 3, damit man bzgl. Wiener Börse mitreden und sie einreihen kann
Aktien auf dem Radar:Lenzing, Amag, Warimpex, Pierer Mobility, AT&S, Immofinanz, ATX Prime, voestalpine, Andritz, EVN, Semperit, VIG, Rosgix, Verbund, Wienerberger, EuroTeleSites AG, CA Immo, Agrana, Palfinger, Wolford, SBO, Kapsch TrafficCom, Strabag, Frequentis, Zumtobel, RHI Magnesita, Heid AG, Oberbank AG Stamm, FACC, Flughafen Wien, OMV.
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