04.12.2020
Linz (OTS) - Die Beschäftigten in unserem Bundesland sind das
Rückgrat der Gesellschaft, der Wirtschaft, der Betriebe. Das zeigt
sich besonders in der Corona-Krise, weil deutlich wird, wer das Land
auch während des Lockdowns am Laufen hält. „Für ihre Leistungen haben
die Beschäftigten mehr verdient als nur Applaus – nämlich echte
Wertschätzung und mehr Gegenleistung“, sagt AK-Präsident Dr. Johann
Kalliauer.
Im Industriebundesland Oberösterreich sind mehr als 675.000
Menschen unselbständig beschäftigt. 22,2 Prozent sind in der
Warenherstellung tätig. Zweitgrößte Branche ist der Handel mit 14,4
Prozent der Arbeitsplätze, gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen.
Dort sind etwas mehr als zehn Prozent der oberösterreichischen
Arbeitnehmer/-innen beschäftigt – Tendenz steigend. Beinahe vier
Fünftel der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen sind
Frauen. Laut einer aktuellen Sonderauswertung des Österreichischen
Arbeitsklima Index werden zwei Drittel der Jobs in den
systemrelevanten Branchen von Frauen ausgeübt.
Mit Ausbruch der Corona-Krise im März 2020 wurde der Arbeitsmarkt
schwer erschüttert. Die Zahl der Arbeitslosen schnellte in
Oberösterreich bis Ende April auf 58.115 hinauf – das sind um 91
Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ein noch stärkerer Anstieg wurde
durch die Kurzarbeit verhindert. In Oberösterreich haben Ende April
beinahe 17.000 Betriebe Kurzarbeit für über 270.000 Beschäftigte
beantragt.
Sechs von zehn Corona-Arbeitslosen haben innerhalb von drei
Monaten wieder einen Job gefunden. Das zeugt von ihrer hohen
Arbeitswilligkeit. Dennoch liegt die Arbeitslosigkeit im November um
30 Prozent über dem Vorjahresniveau, die Zahl der Personen in
Kurzarbeit ist seit Anfang Oktober wieder auf rund 67.000 gestiegen.
„Das Schließen der Gastronomie und des Handels wird die üblichen
saisonalen Effekte verstärken und bis Jahresende zu einem
beträchtlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit führen“, sagt
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.
2019 leisteten die oberösterreichischen Arbeitnehmer/-innen nach
AK-Berechnungen rund eine Milliarde Arbeitsstunden, davon waren rund
43 Millionen Überstunden – diese entsprechen umgerechnet fast 25.000
Vollzeitarbeitsplätzen. Mit unbezahlten Überstunden wurden den in
Oberösterreich betroffenen Beschäftigten alleine im vergangenen Jahr
rund 171 Millionen Euro vorenthalten. Auch heuer mussten trotz der
Corona-Krise fast 82.000 oberösterreichische Beschäftigte Überstunden
oder Mehrarbeit leisten.
Die oberösterreichischen Beschäftigten verbringen aber nicht nur
viel Zeit in der Arbeit, sie sind dort auch höchst produktiv. Die
Pro-Kopf-Wertschöpfung lag im Bilanzjahr 2018 bei rund 82.600 Euro.
Zieht man davon die durchschnittlichen Personalkosten ab, bleiben den
Unternehmen jährlich immer noch rund 22.700 Euro pro Mitarbeiterin
und Mitarbeiter. Aber auch ihr täglicher Arbeitseinsatz, ihre
Mobilität und Flexibilität, die Bereitschaft zur Mehrleistung, wenn
es der Arbeitsaufwand erfordert, der Wille zur (beruflichen)
Weiterbildung oder ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement machen
die Beschäftigten zu Leistungsträgern/-innen. Wie wichtig und
wertvoll das freiwillige soziale Engagement ist, macht die
Corona-Krise deutlich. Unzählige Menschen, die durch den Lockdown,
Kurzarbeit oder gar Arbeitsplatzverlust unfreiwillig mehr Freizeit
hatten, boten etwa ihre Hilfsdienste für ältere Menschen an.
Besonders herausfordernd ist das heurige Jahr für berufstätige
Eltern: Neben ihrer Berufstätigkeit sind viele Mütter und Väter nicht
nur als Eltern gefragt, sondern auch als Lehrer/-innen.
Für all diese Leistungen erhalten viele Beschäftigte oftmals nur
eine magere Gegenleistung: Im ersten Halbjahr 2020 verdienten die
Beschäftigten in Oberösterreich rund 2.530 Euro brutto (bzw. 1.795
Euro netto) im Monat. Am höchsten sind die Einkommen in Steyr,
Kirchdorf und Linz, am wenigsten verdienen die Arbeiter/-innen und
Angestellten in Freistadt, Rohrbach, Urfahr-Umgebung und Eferding.
Männliche Angestellte bekommen 3.930 Euro, Arbeiterinnen rund 1.550
Euro. Durch die Kurzarbeit verlieren die Betroffenen bis zu 360 Euro
im Monat, durch einen Jobverlust wird das Medianeinkommen um 990 Euro
dezimiert.
Die vergangenen Monate haben mehr denn je gezeigt, dass auf die
Beschäftigten Verlass ist. Sie halten unsere Gesellschaft und unsere
Wirtschaft am Laufen. Dennoch zahlen sie den hohen Preis für die
Krise. „Es wird Zeit, dass die Beschäftigten eine faire Gegenleistung
für ihre Leistungen erhalten“, sagt AK-Präsident Dr. Johann
Kalliauer. Er fordert daher deutliche Lohn- und Gehaltserhöhungen,
die Anhebung der KV-Löhne und Gehälter auf mindestens 1.700 Euro
brutto in allen Branchen, die Auszahlung des Corona-Tausenders und
die Erhöhung der Nettoersatzrate in der Arbeitslosenversicherung auf
mindestens 70 Prozent des letzten Einkommens. Um die Konjunktur in
Schwung zu bringen, braucht es Investitionen von Bund und Land –
insbesondere in den Ausbau der sozialen Infrastruktur und des
öffentlichen Verkehrs sowie eine Ankurbelung des Wohnbaus bzw. der
thermischen Sanierung.
Weitere Informationen finden Sie [hier]
(
https://ooe.arbeiterkammer.at/service/presse/Helden_der_Kris...
esterreichs_Beschaeftigte.html)
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