25.01.2021
Wien (OTS) - "Spätestens in den letzten Monaten sollte auch den
größten Kritiker*innen klar geworden sein, wie wichtig ein umfassend
schützender, funktionierender Sozialstaat ist. Ohne Gesundheitssystem
und Arbeitslosenversicherung wären wir längst in eine schwere soziale
Krise geschlittert", bekräftigt Markus Koza, Sozial- und
Arbeitssprecher der Grünen, die Bedeutung des Sozialstaates bei der
Bewältigung der Corona-Pandemie. Die heute präsentierte Studie von
Oxfam zeigt allerdings auch die Schwachstellen auf: "Von den Folgen
der Corona-Krise besonders betroffen sind einmal mehr Frauen. Sie
sind in den gesellschaftstragenden Berufen überproportional stark
vertreten, übermäßig oft atypisch beschäftigt und häufiger arbeitslos
als Männer", betont Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen.
Lücken gäbe es auch in der sozialstaatlichen Absicherung selbst:
"In Österreich betrifft das etwa die Sozialhilfe, die
Mindestsicherung und den arbeits- und sozialrechtlich nur
unzureichenden Schutz prekär Beschäftigter. Hier wurde in den letzten
Jahrzehnten einiges verabsäumt", meint Koza. Wesentlich für die
Zukunft sei eine ausreichende Finanzierung sozialstaatlicher
Leistungen. "Vor allem Frauen sind von Lohneinbußen betroffen, auch
international", unterstreicht Disoski und ergänzt: "Allein im ersten
Monat der Pandemie sind weltweit 740 Millionen Frauen um 60 Prozent
ihres Einkommens umgefallen. Auch in Österreich sind Frauen übermäßig
stark von Corona-bedingter Arbeitslosigkeit betroffen". Schritte
gegen bestehende Ungleichheiten wie Lohndiskriminierung, Altersarmut
und fehlende Strukturen wie in der Kinderbetreuung sind daher auch in
Österreich dringender denn je. "Erste Maßnahmen haben wir in diesem
Bereich bereits gesetzt", verweist Disoski auf sozialpolitischen
Instrumente wie die Erhöhung des Ausgleichszulagenrichtsatzes auf
1000 Euro, die kürzlich verlängerte Erhöhung der Notstandshilfe sowie
die Einführung des Frühstarter*innenbonus.
Koza warnt vor Sparmaßnahmen bei öffentlichen Ausgaben und
sozialstaatlichen Leistungen zum Abbau der in der Corona-Krise
entstandenen Schulden: "Die Folge-Kosten der Krise dürfen unter dem
Vorwand notwendiger Budgetkonsolidierung nicht zu Kürzungen im
Sozialsystem - bei Pensionen, Arbeitslosengeld, Gesundheit und
Bildung - und bei öffentlichen Investitionen führen. Sonst drohen -
wie schon in Folge der Finanzmarktkrise - verlorene Jahre mit
dauerhaft hoher Arbeits- und Perspektivenlosigkeit. Es werden jene
die Krisen-Kosten tragen müssen, ‚die die breitesten Schultern
haben‘. Das ist nicht nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit,
sondern auch der ökonomischen Vernunft." Aktuell sei die größte
Herausforderung, die Gesundheitskrise möglichst rasch zu überwinden,
um die hohe Arbeitslosigkeit wirkungsvoll bekämpfen zu können.
Unerlässlich ist dabei der frauenpolitische Fokus, den die Arbeit der
Regierung auch bisher gelegt hat, vor allem in
arbeitsmarktpolitischen Fragen. "Phasen langer Arbeitslosigkeit
erhöhen die Armutsgefährdung deutlich. Das können und dürfen wir uns
nicht leisten", sagen Koza und Disoski unisono.
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