03.10.2023,
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Wien (OTS) - Große Konzerne müssen nach wie vor nicht ausreichend
Verantwortung für die Konsequenzen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeiten
übernehmen - das zeigte ein Pressegespräch der
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 unter dem Titel “Gesetze gegen
das Untergehen” über [die Klimaklage von vier Indonesier:innen gegen
den Baustoffgiganten Holcim] (
https://callforclimatejustice.org/en/)
glasklar auf. Mit sieben Milliarden Tonnen CO2, die der
Zementproduzent zwischen 1950 und 2021 freigesetzt hat, ist er für
0,42 % aller globalen industriellen CO2-Emissionen seit dem Jahr 1750
verantwortlich. Die Organisation WALHI (Friends of the Earth
Indonesia) unterstützt nun gemeinsam mit dem Hilfswerk der
Evangelisch-reformierten Kirche in der Schweiz (HEKS) vier
Bewohner:innen der indonesischen Insel Pari dabei, Holcim auf
anteilsmäßige Wiedergutmachung erlittener Klimaschäden zu klagen. Es
ist einer der ersten Klimaklagen gegen einen Konzern und die erste
Klage, bei der Betroffene aus dem Globalen Süden einen Konzern
aufgrund bereits entstandener Schäden verklagen und Schadensersatz
sowie Hilfe bei Anpassungsmaßnahmen und Emissionsreduktionen in
Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen fordern.
“Die Insel Pari ist eine der am stärksten von der Klimakrise
betroffenen Inseln weltweit. Stärkere und häufigere Überschwemmungen
durch den Anstieg des Meeresspiegels und veränderte Wind- und
Meeresströmungen zerstören Häuser, führen zu verringertem Tourismus
und vernichten die Lebensgrundlagen der Fischer:innen”, schildert
Parid Ridwanuddin, Campaigner bei WALHI.
“HEKS unterstützt die vier Klagenden in ihren Forderungen an
Holcim, weil es nicht sein kann, dass sie für die von Holcim
wissenschaftlich zurechenbaren Schäden selbst aufkommen müssen. Es
ist ungerecht, wenn Menschen im Globalen Süden auf den Schäden und
Kosten sitzen bleiben, die Konzerne aus dem Norden verursacht haben”,
erklärt Yvan Maillard Ardenti, Experte für Klimagerechtigkeit bei
HEKS.
Für GLOBAL 2000 ist der Fall Holcim einer von vielen, denn
weltweit, aber besonders im Globalen Süden, zahlen unzählige
Betroffene der Klimakrise schon heute den Preis für die Profitgier
großer Konzerne. “Der Fall Holcim zeigt, wie groß der Beitrag an
historischen CO2-Emissionen von großen Konzernen ist. Ein einzelner
Konzern hat zwischen 1950 und 2021 mehr als doppelt so viel CO2
ausgestoßen wie die gesamte Schweiz. Trotzdem ist es extrem
schwierig, solche Konzerne vor Gericht zur Verantwortung zu ziehen
und es gibt bisher keine Verpflichtung zur Emissionsreduktion”,
kritisiert Anna Leitner, GLOBAL 2000 Expertin für Ressourcen und
Lieferketten. “Wir fordern deshalb ein starkes EU-Lieferkettengesetz,
das klare Klimaverpflichtungen verankert und Betroffenen in Zukunft
den Zugang zu österreichischen und europäischen Gerichten
erleichtert. Es sind Gesetze gegen das Untergehen, die für
Klimagerechtigkeit sorgen, für die Bewohner:innen von Pari und alle,
die schon heute unter den Folgen der Erderhitzung leiden.”
Bilder zum Pressegespräch finden Sie hier:
https://flic.kr/s/aHBqjAX4bt (
https://flic.kr/s/aHBqjAX4bt)
Bild- und Videomaterial zur Klimaklage und Pari finden Sie hier:
[
https://assets.adobe.com/public/44dd4386-c421-45d4-4c8c...
/CFCJ%20Photos%20and%20Videos]
(
https://assets.adobe.com/public/44dd4386-c421-45d4-4c8c...
/CFCJ%20Photos%20and%20Videos)
Hintergrund - GLOBAL 2000 Forderungen zum Lieferkettengesetz:
GLOBAL 2000 [fordert starke Klimaverplichtungen im
EU-Lieferkettengesetz]
(
https://www.global2000.at/petition/zukunft-leben), verbunden mit
zivilrechtlicher Haftung. Dadurch wären Unternehmen verpflichtet,
nicht nur Klimapläne zu präsentieren, sondern ihre Emissionen auch
tatsächlich zu reduzieren. Gleichzeitig könnten Betroffene der
Klimakrise deutlich leichter vor europäische Gerichte ziehen, um
Schadensersatz und Unterstützung zu bekommen. Ein neuer [GLOBAL
2000-Report]
(
https://www.global2000.at/presse/ein-blick-hinter-den-vo...
-zu-klimaschutz-lieferketten-zeigt-handlungsbedarf), der mehrere
große österreichische Konzerne genau unter die Lupe nimmt, zeigt
klar, dass es zwar einige wenige Vorreiter-Unternehmen gibt, aber die
meisten Konzerne noch einen weiten Weg haben, um auf den Zielpfad
1,5° C zu kommen.
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