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Eliud Kipchoge, Timon Theuer laufen Marathon am Flugfeld Twente in den Niederlanden (Vienna City Marathon)

Bild: © Josef Chladek/photaq.com, Eliud Kipchoge, Ineos 1:59, Wien, 12.10.2019

16.04.2021, 9189 Zeichen

Ziel für Theuer ist das Olympialimit: „Ich traue es mir zu.“ Start am Sonntag, 8:30 Uhr

Nach dem Flughafen von Siena vor einer Woche ist an diesem Sonntag der Flughafen von Twente bei Enschede in den Niederlanden Schauplatz für einen weiteren Elite-Marathon in Corona-Zeiten. Eliud Kipchoge, der Olympiasieger, Weltrekordhalter und legendärer 1:59-Marathonläufer ist am Start. Kann der Kenianer nach seinem achten Platz in London im Oktober 2020 wieder zum Höhenflug ansetzen? Die Laufwelt wird seinen Auftritt sehr genau beobachten. Abheben will auch der Niederösterreicher Timon Theuer, und zwar in Richtung Olympischer Spiele in Tokio bzw. Sapporo. Er muss dazu erstmals einen Marathon finishen und die Zeit von 2:11:30 Stunden erreichen. Auch für eine Reihe deutscher Läuferinnen und Läufer geht es in Twente um die Olympiaqualifikation.

Der NN Mission Marathon startet am Sonntag, 18. April, 8:30 Uhr.
Das Rennen wird im YouTube Live Stream übertragen.


Die Wetterprognose lässt gute Bedingungen erwarten. Temperaturen um 10°C, leichte Bewölkung und Wind bis max. 15 km/h sind vorhergesagt. Zumindest der trostlose Eindruck des Siena Marathons sollte sich in Twente nicht wiederholen.

Timon Theuer: „Ich traue es mir zu“

„Es geht um die 2:11:30. Ich traue es mir zu, sonst würde ich nicht hinfliegen. Das Olympialimit ist ganz klar mein erstes Ziel. Ich will den Marathon aber auch unbedingt zu Ende laufen. Bisher habe ich ja noch kein Marathonresultat“, blickt Theuer voraus. Die Vorbereitung ist für ihn sehr gut gelaufen. Die Verschiebung von 11. auf den 18. April schätzt er sogar „eher als Vorteil“ ein. „Ich konnte am Sonntag noch einen wirklich sehr guten 35er bei guten Bedingungen zusätzlich absolvieren. Die Zeit seit den Marathonversuchen im Dezember in Valencia und Wien war sowieso eher knapp. Es zwickt nichts, alles ist organisiert. Das Abschlusstraining war in Ordnung“, ist er positiv gestimmt.

Eine eigene Gruppe soll in Twente die erste Hälfte in 1:05:30 Stunden angehen. Dort sieht sich auch Theuer. Es ist zu hoffen, dass anders als in Siena, tatsächlich exakt die Olympia-Pace angelaufen wird – und nicht schneller. In mehreren Ländern ist der Konkurrenzdruck so groß, dass 2:11:30 nicht mehr für die Qualifikation reichen. Tom Gröschel aus Deutschland, der ebenfalls in Twente startet, würde beispielsweise eine 2:10:18 Stunden unterbieten müssen, um einen Olympiastartplatz seines Landes zu erreichen.

Erstmals Marathon finishen: „Von jeder Vorbereitung viel mitbekommen“

Timon Theuer (Union St. Pölten) hat noch kein Marathonresultat zu Buche stehen, aber er ist im Februar 2020 eine starke Halbmarathonbestzeit von 62:34 Minuten gelaufen. Er hat nun seine vierte Marathonvorbereitung in den Beinen. In Berlin 2019 ist er ausgestiegen. Der VCM 2020 wurde abgesagt. In Valencia durfte er im Dezember 2020 nicht starten, weil er als direkte Kontaktperson des falsch positiv getesteten Valentin Pfeil galt. Eine Woche darauf, am 13. Dezember, konnte er bei den Marathon-Staatsmeisterschaften in Wien seine Form nicht umsetzen und stieg verfrüht aus dem Rennen aus. „Ich habe von jeder Vorbereitung viel mitbekommen und bin auch stärker geworden. Es heißt ja, dass der dritte oder vierte Marathon der Beste ist. Also sollte es gut passen“, sagt er lachend. „Die Bedingungen in Wien und Umgebung waren in der Vorbereitung nicht ganz optimal, aber auch nicht schlecht. Wir hatten in Purkersdorf doch öfters Schnee und Kälte. Daher ist es oft nicht ganz so gut gerollt. Das Ganze hin und her mit Corona hat auch gewaltig an den Nerven gezerrt“, so Theuer. Er betreibt den Laufsport neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Der 26-Jährige arbeitet als Doktorand an der TU Wien im Bereich der Additiven Fertigung und ist als Projektassistent angestellt.

Superstar Kipchoge im Blickpunkt

Für den Superstar im Feld, Eliud Kipchoge, geht es um ein gutes Testrennen in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, die im Sommer in Japan stattfinden sollen. Kipchoge, der mit 2:01:39 Stunden den Weltrekord hält und in Wien in einem nicht rekord-konformen Rennen bereits 1:59:40,2 gelaufen ist, ist natürlich gesetzt für den Start in Sapporo. Nachdem er in vergangenen Oktober in London seine erste Marathon-Niederlage seit sieben Jahren kassiert hat, will er nun beweisen, dass mit ihm weiter zu rechnen ist.

Das Rennen ist attraktiv, aber nicht ausgesprochen hochklassig besetzt. Abgesehen von Kipchoge sind Felix Chemonges (UGA / 2:05:12), Laban Korir (KEN / 2:05:54), Stephen Kiprotich (UGA / 2:06:33), der Olympiasieger von 2012, und Jonathan Korir (KEN / 2:06:45) die einzigen Läufer mit Bestzeiten von unter 2:08 Stunden. Der Schweizer Tadesse Abrahama, VCM-Zweiter von 2019 mit Bestzeit 2:06:40, musste wegen einer Adduktorenzerrung kurzfristig absagen.

Von Hamburg nach Enschede: Rennen wurde kleiner

Bei den Frauen führen Madia Perez aus Mexiko mit 2:22:59 und die Portugiesin Sara Moreira mit 2:24:49 die Startliste an. Die einzige Afrikanerin im Rennen ist nun Gladys Chesir. Die Kenianerin geht mit einer persönlichen Bestzeit von 2:24:51 ins Rennen. Jedoch ist ihre Form nicht einzuschätzen, da sie mehrere Jahre nicht international gestartet ist. Äthiopiens mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin Tirunesh Dibaba abgesagt.

Auch einige andere Athleten haben in den letzten Wochen umdisponiert. In der Folge des Wechsels von Hamburg - hier bekam das Rennen keine Genehmigung der Behörden - nach Enschede und der Verschiebung um eine Woche stehen zurzeit noch 31 Männer und 18 Frauen sowie mehrere Tempomacher auf der Startliste. Nachdem in Hamburg die Durchführung untersagt wurde, hatte sich Dresden als kurzfristige Alternative angeboten - dort fanden in den vergangenen Monaten bereits zwei größere Eliterennen statt -, doch die dortigen Organisatoren von „Laufszene Events“ kamen nicht zum Zug. Stattdessen setzen die Veranstalter - das holländische Management Global Sports in Kooperation mit dem Haspa Marathon Hamburg sowie dem Enschede-Marathon - nun auf das Flugfeld von Twente. Auch die Auflagen der holländischen Behörden sind streng. So erhalten weder Trainer noch Manager oder andere Begleiter der startenden Athleten Zugang zu dem Rennen.

Spannung in deutscher Olympiaqualifikation

Das Flugfeld von Twente bei Enschede ist am Sonntag der Schauplatz des nächsten Kapitels im Kampf um die olympischen Marathon-Startplätze. Fünf deutsche Athleten sind in Holland im Rennen: Tom Gröschel, Katharina Steinruck, Rabea Schöneborn, Laura Hottenrott und Anke Esser.

Besondere Spannung verspricht der Kampf um die drei deutschen Olympia-Startplätze der Frauen. In der Pole-Position startet dabei Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt). Sie belegt zurzeit den dritten Startplatz mit einer Zeit von 2:27:26 Stunden und hat zuletzt viel versprechende Form gezeigt. Es wäre keine Überraschung, wenn sie die derzeit zweitplatzierte Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin/2:26:55), die in der Folge eines blockierten Sprunggelenkes am Sonntag nicht starten kann, überholen würde. „Natürlich ist das eine gute Position, ich kann sehen, was die anderen machen“, sagt Katharina Steinruck. „Aber ich werde mein Rennen laufen, will eine gute Leistung zeigen und dabei auch möglichst weit nach vorne kommen.“ Katharina Steinruck plant, am Sonntag in der zweiten Gruppe mitzulaufen, für die ein Tempo im Bereich von 2:26 Stunden vorgesehen ist.

Die spannende Frage ist dann: Welche Zeit kann Rabea Schöneborn erreichen und könnte sie ihre Zwillingsschwester aus den Top drei herauskegeln oder sogar Katharina Steinruck gefährden? Nach ihrem überzeugenden Marathon-Debüt in Valencia, wo sie im Dezember auf Anhieb 2:28:42 erreichte, ist auch der Athletin der LG Nord Berlin eine Steigerung zuzutrauen. „Ich bin gut in Form, habe intensiv trainiert und freue mich, dass das Rennen nun stattfindet. Mein Ziel ist es, mich in der Rangliste zu verbessern und eine schnelle Zeit zu laufen“, sagt Rabea Schöneborn, die sich wohl ebenfalls der 2:26er-Gruppe anschließen wird. „Wir witzeln bezüglich der Zeit, die ich laufen werde“, erzählt Rabea Schöneborn, und Deborah, die sich das Rennen zu Hause in Berlin ansehen wird, ergänzt: „Rabea sagt, sie kommt in 2:26:54 ins Ziel, ich sage, es gibt eine 2:26:56! Die Wunschvorstellung ist natürlich, dass wir beide bei Olympia starten.“

Es wäre sensationell, wenn Anke Esser (Bayer Leverkusen/Bestzeit: 2:32:06) noch entscheidend in den Kampf um die Olympia-Tickets eingreifen könnte. Sie ist seit dem Nagoya-Marathon vor gut einem Jahr, als sie die Olympia-Norm von 2:29:30 angriff, dann aber einbrach und nach 2:39:19 ins Ziel kam, nicht mehr in Erscheinung getreten. Anders ist das bei Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel). Sie kann zwar bisher erst eine Bestzeit von 2:33:01 im Marathon vorweisen, hat sich aber im letzten halben Jahr zunächst im Halbmarathon und dann über 10 km auf 70:49 beziehungsweise 32:13 Minuten verbessert. Laura Hottenrott ist eine deutliche Steigerung zuzutrauen. Bis zur Olympia-Qualifikation ist es aber ein sehr großer Schritt.

VCM News. Text: AM / JW - race-news-service.com

Im Original hier erschienen: Eliud Kipchoge, Timon Theuer laufen Marathon am Flugfeld Twente in den Niederlanden


(16.04.2021)

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Bildnachweis

1. Eliud Kipchoge, Ineos 1:59, Wien, 12.10.2019 , (© Josef Chladek/photaq.com)   >> Öffnen auf photaq.com



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Eliud Kipchoge, Ineos 1:59, Wien, 12.10.2019, (© Josef Chladek/photaq.com)