17.01.2022,
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Wien (OTS) - Die Automobilwirtschaft hat erneut ein schwieriges Jahr
hinter sich. Die Zahlen dazu hat die österreichische
Automobilwirtschaft – Automobilimporteure und Fahrzeughandel – heute,
Montag, gemeinsam mit der Statistik Austria im Rahmen einer
virtuellen Pressekonferenz vorgestellt.
Dr. Peter Laimer, verantwortlich für die Kfz-Statistik bei Statistik
Austria: „Die Folgen der COVID-19-Pandemie haben auch im Jahr 2021
den Automarkt maßgeblich beeinflusst. Im Vergleich zum Vorjahr gingen
die Pkw-Neuzulassungen erneut zurück. Mit 239.803 Pkw wurden 2021 um
mehr als ein Viertel weniger Autos neu zum Verkehr zugelassen als im
Vorkrisenjahr 2019“, so Laimer. Gegenüber dem Vorjahresergebnis
(248.740 Pkw-Neuzulassungen) betrug der Rückgang 3,6 Prozent.
„Während sich die Zulassungszahlen von Benzinern und vor allem von
Diesel-Pkw deutlich rückläufig entwickelten, legte die Zahl der mit
alternativen Kraftstoffen betriebenen Pkw um beinahe das Doppelte auf
90.062 Fahrzeuge zu“, erläutert Laimer weiter. Diese Zunahme ist vor
allem auf Neuzulassungen von Benzin-Hybrid-Pkw und ausschließlich
elektrisch betriebene Pkw zurückzuführen, die jeweils
überdurchschnittliche Zuwächse verzeichneten (+69,6 Prozent auf
43.051 Fahrzeuge bzw. +108,9 Prozent auf 33.366 Fahrzeuge).
„Neuzulassungen einspuriger Kfz lagen – nach einem deutlichen Zuwachs
im Jahr 2020 (+13,4 Prozent) – im Jahr 2021 mit 44.747 Fahrzeugen um
2,9 Prozent unter dem Vorjahreswert“, so Laimer weiter. „Die
Lkw-Neuzulassungen insgesamt legten aufgrund der NoVA-Einführung für
leichte Nutzfahrzeuge ab Mitte 2021 um 56,2 Prozent zu und erreichten
mit 62.561 einen neuen Höchstwert“, führt Peter Laimer abschließend
aus.
Zwtl.: Kerle: Nachfrage nach individueller Mobilität ungebrochen
Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure,
nennt in erster Linie die COVID-19-Pandemie, die mangelnde
Verfügbarkeit von Halbleitern sowie die schwierigen politischen
Rahmenbedingungen als Gründe für den Einbruch am Automarkt. „Hatte
man im ersten Halbjahr im Autohandel noch so etwas wie
Aufbruchsstimmung nach dem Krisenjahr 2020 gespürt, so wurde diese
bald getrübt, als klar wurde, wie sehr die Automobilproduktion von
Computerchips und anderen wesentlichen Zulieferteilen aus Asien
abhängig ist. Die Nachfrage wäre da, die Produkte sind es meist
nicht. Das hat zum schlechtesten Autojahr seit 1984 geführt, was die
Neuzulassungen im Pkw-Bereich betrifft“, so Kerle.
Man sehe aber jedenfalls, dass die Nachfrage nach individueller
Mobilität ungebrochen sei. Doch es müssten auch die politischen
Rahmenbedingungen stimmen. Permanent angekündigte Steuererhöhungen
sowie Verteuerungen im Mobilitätsbereich würden für Verunsicherung
sowohl bei Privatkunden als auch bei Unternehmen sorgen. Derzeit
wären unter dem Deckmantel des Klimaschutzes wieder Anpassungen bei
der Pendlerpauschale, dem Sachbezug sowie dem sogenannten
Dieselprivileg angekündigt, so Kerle.
Zwtl.: Edelsbrunner: Fahrzeughandel leidet unter Lieferverzögerungen
„Nach einem äußerst schwierigen Jahr 2020 hat auch das Jahr 2021 ein
enttäuschendes Ergebnis gebracht. Die österreichischen
Fahrzeughändler haben derzeit extreme Lieferprobleme für Neuwagen mit
Wartezeiten von bis zu einem Jahr und mehr. Das wirkt sich auch auf
den Gebrauchtwagenmarkt aus, da diese Fahrzeuge nun deutlich mehr
nachgefragt werden, aber infolge des schwachen Neuwagenverkaufs
weniger zur Verfügung stehen. Die Preise haben daher auch in diesem
Bereich angezogen“, resümiert der Obmann des Bundesgremiums des
Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer Österreich, Klaus
Edelsbrunner.
Ein Ende der COVID-19-Pandemie sei noch nicht absehbar und auch die
Halbleiterthematik würde die Branche noch eine ganze Weile –
jedenfalls noch im Jahr 2022 – beschäftigen, so Edelsbrunner. Die
Leidtragenden seien die lokalen Fahrzeughändler, die den
Umsatzausfall nicht wettmachen könnten – und natürlich die Kunden,
die lange Wartezeiten auf sich nehmen und zudem eine erhöhte NoVA
sowie eine Einführung dieser für leichte Nutzfahrzeuge ab Mitte des
Jahres verdauen mussten. Man rechne daher auch 2022 mit einem
ähnlichen Ergebnis wie im Vorjahr, so Edelsbrunner abschließend.
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