30.05.2023,
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Wien (OTS) - Österreichs Gaswirtschaft hat der Politik bereits vor
mehr als einem Jahr zahlreiche Vorschläge für eine Diversifizierung
der Gasversorgung Österreichs und für eine Reduktion der Abhängigkeit
von Gasimporten aus dem Osten gemacht. Nun ruft der Fachverband Gas
Wärme die Politik zu mehr Tempo bei der Umsetzung auf.
Die Pläne Österreichs zur Abkoppelung von russischen Gasimporten
wurden vergangene Woche aus Brüssel kritisiert. Die zuständige
Ministerin Leonore Gewessler kündigte diesbezüglich einen runden
Tisch mit der Gaswirtschaft an, den der Fachverband Gas Wärme (FGW)
gerne nutzen wird, um die Vorschläge der Gaswirtschaft mit der
Ministerin zu diskutieren. Diesbezügliche Vorschläge und konkrete
Maßnahmen sind vom FGW auch bereits vor mehr als einem Jahr
präsentiert worden.
Zwtl.: Die Vorschläge der Gaswirtschaft
Ausbau der Produktion von Erneuerbaren Gasen und Steigerung der konventionellen Gasförderung in Österreich.\nGasinfrastruktur ausbauen, um Gas verstärkt aus anderen Quellen nach Österreich transportieren zu können.\nBekämpfung der EU-rechtswidrigen deutschen Gasspeicherumlage, um die Gaskosten für österreichische Endkunden zu reduzieren und die Bemühungen zur Diversifizierung der Gasversorgung nicht zu konterkarieren.\nZwtl.: Mehr österreichisches Gas fördern
Weinelt: „Die österreichische Produktion erneuerbarer,
CO2-neutraler Gase wie Biomethan und Wasserstoff kann unmittelbar
ausgebaut werden, um die Abhängigkeit von Gasimporten zu verringern.“
Doch genau da hakt es: „Wir warten seit Jahren auf die entsprechenden
Gesetze, damit das Grün-Gas-Potenzial in Österreich endlich gehoben
werden kann. Im Strombereich gibt es schon jahrelang ein
Marktprämienmodell, über das der Ökostromausbau vorangetrieben wird.
Für Gas könnte genau das gleiche Modell kosteneffizient unter Nutzung
bestehender Förderstrukturen herangezogen werden.“
Als Übergangslösung bis Grüne Gase im entsprechenden Ausmaß vorhanden
sind, wäre auch eine Ausweitung der konventionellen Gasförderung in
Österreich zu überlegen, um die Abhängigkeiten von Russland zu
reduzieren. Die Gaswirtschaft fordert aber vor allem die Schaffung
von entsprechenden Rahmenbedingungen für eine kosteneffiziente
Produktion von Wasserstoff und Biomethan zu wettbewerbsfähigen
Preisen.
Zwtl.: Gasinfrastruktur ausbauen
Damit Österreich auch technisch in die Lage versetzt wird, größere
Gasmengen aus nicht-russischen Quellen nach Österreich transportieren
zu können, muss die Gasinfrastruktur dringend ausgebaut werden.
Aktuell ist das österreichische Gasfernleitungsnetz für Gastransporte
von Ost nach West, beziehungsweise von Osten nach Süden ausgelegt.
Weinelt: „Besonders relevant sind hier die Infrastrukturausbauten auf
österreichischer Seite Richtung Deutschland (WAG Loop) und Richtung
Slowenien (Entry Murfeld).“ Zudem fordern heimische
Energieunternehmen eine länderübergreifende Abstimmung und
entsprechendes Engagement auf politischer Ebene, damit auch in den
vorgelagerten Netzen, wie Deutschland und Italien, entsprechende
Ausbauten zur Verstärkung der Gastransportmöglichkeiten gemacht
werden.
Zwtl.: Deutsche Gaspreisumlage
Seit Oktober 2022 hebt Deutschland zum Zweck der Befüllung
deutscher Gasspeicher eine Gasspeicherumlage ein. Allerdings wird die
Umlage nicht nur über deutsche Endkunden eingehoben, sondern auch für
Gasmengen an Grenzübergabepunkten, also nach Österreich. Dadurch
werden Gas-Importe nach Österreich belastet, was mit immensen Kosten
für importierende Unternehmen und in weiterer Folge auch für
Endkunden einhergeht.
Ab Juli verdreifacht Deutschland sogar noch seine Gasspeicherumlage
auf 1,45 EUR/MWh. Dadurch wird laut Berechnungen des Fachverband Gas
Wärme die Kostenbelastung für Importe aus Deutschland auf rund 130
Millionen Euro pro Jahr steigen. Ein dem Klimaministerium
vorliegendes Rechtsgutachten bescheinigt, dass diese deutsche
Gasspeicherumlage unionsrechtswidrig ist und gegen die Grundverträge
der europäischen Union verstößt.
Fachverbandsobmann Peter Weinelt appelliert aus diesem Grund dringend
an die Politik, „verstärkt Druck in Richtung Europäischer Kommission
gegen diese unionsrechtswidrige Gasspeicherumlage auszuüben, um die
Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen zu sichern,
Arbeitsplätze zu schützen und um die Bemühungen zur Diversifizierung
der Gasversorgung nicht zu gefährden.“
Zwtl.: Über Gas
Gas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine
Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und
komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und
Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Gas
verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der
emissionsärmste fossile Energieträger. Mit Biomethan aus biogenen
Reststoffen, synthetischem Methan (SNG) als erneuerbaren Stromquellen
und Wasserstoff bietet Gas auch grüne Alternativen.
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