03.03.2021
Wien (OTS) - Die Entwicklung 2020 erwies sich trotz Pandemie vor
allem für die Bauzulieferer konstant robust. Industriezulieferer sind
von stärkeren Rückgängen betroffen. Der Ausblick auf 2021 ist
verhalten positiv.
In dem herausfordernden Jahr 2020 erwirtschaftete die
Baustoffbranche einen Umsatz von ca. EUR 3,58 Mrd. Das entspricht
einem Verlust von 3,5% gegenüber dem Vorjahr. Das zeigen die
Ergebnisse der aktuellen Konjunkturerhebung, die der Fachverband der
Stein- und keramischen Industrie jährlich unter seinen über 300
Mitgliedsunternehmen durchführt. „Die Entwicklung der Bauzulieferer
zeigt deren systemrelevante Bedeutung als Versorger kritischer
Infrastruktur und die Funktion als Regionalversorger in Zeiten
eingeschränkter Märkte“, so Geschäftsführer Andreas Pfeiler. Extrem
schmerzlich sind die durch Einschränkungen im internationalen
Warenverkehr und sinkende Nachfrage hervorgerufenen Rückgänge und
Produktionsausfälle bei den Industriezulieferern (Feinkeramik,
Feuerfest, Schleifmittel), von denen sie nach wie vor betroffen sind.
Insgesamt äußern sich die Auswirkungen der das Jahr 2020
dominierenden COVID-19-Pandemie über alle Branchen hinweg, was den
ohnehin bereits hohen Kostendruck noch weiter verschärfte. Dank
unterstützender Maßnahmen wie Kurzarbeit veränderte sich die
Beschäftigtenzahl nur um -1,0% (auf 13.450 Personen).
Zwtl.: Die wichtigsten Branchenergebnisse im Überblick
Zuwächse verzeichneten die klassischen „Häuslbauer-Produktgruppen“
wie die Naturwerksteinindustrie (+8,2%), Schotterindustrie (+3,5%)
und die Putz- und Mörtelindustrie (+3,3%). Alle anderen
Industriezweige verzeichnen teilweise deutliche Rückgänge. Besonders
schwerwiegend sind die Verluste bei der Schleifmittelindustrie
(-18,6%) und der Feuerfestindustrie (-15,6%), etwas gedämpfter in der
Ziegel- (-3,4%), Kalk- (-3,2%) und Transportbetonindustrie (-2,5%).
Deutlich zu schaffen machte allen Branchen der plötzliche Ausfall
einzelner Schichten bei Verdachts- oder Krankheitsfällen und der
extreme Aufwand hinsichtlich Personal- und Hygienemittelbeistellung
sowie der damit verbundene finanzielle Aufwand.
Zwtl.: Herkunftsnachweis für alle Baustoffe gefordert
„Die Auswirkungen der Pandemie auf den internationalen
Warenverkehr haben einmal mehr die Bedeutung einer regionalen
Versorgung gezeigt, der die mineralische Baustoffbranche seit jeher
nachkommt“, zeigt der Obmann des Fachverbands Robert Schmid auf.
Unter dem Gesichtspunkt der Ressourcenschonung und der
kontinuierlichen Verbesserung der CO2-Bilanz werden die Rohstoffe aus
der unmittelbaren Umgebung der Werke gewonnen, verarbeitet und
genutzt. Produkte mit Transportweiten bis 500 Kilometer als regional
zu verstehen ruft Unverständnis hervor. „Es bedarf eines seit Jahren
geforderten Herkunftsnachweises für Bauprodukte“, so Schmid. „Dieser
muss als Kriterium bei der Förderungsvergabe herangezogen werden. Nur
so gelingt ein fairer und freier Wettbewerb, der gegenüber anderen
Baustoffen seitens der Politik derzeit nicht stattfindet. Die Krise
hat gezeigt, dass die regionale Verfügbarkeit von Bauprodukten in
Zeiten eingeschränkter Transporte unerlässlich zur Aufrechterhaltung
von Arbeitsplätzen und Gesellschaft ist.“
Zwtl.: Ausblick 2021 verhalten positiv
Langfristige Planungssicherheit bleibt für die Stein- und
keramische Industrie aufgrund der Pandemie ebenso aus, wie die
Gewissheit darüber, ob die politischen Rahmenbedingungen in diesem
Jahr einen fairen Wettbewerb zulassen. Beim Ausblick auf 2021 zeigt
sich der Obmann des Fachverbands derzeit verhalten positiv. „Die
Investitionsfreudigkeit im Tourismusbereich ist nicht vorhanden,
weshalb vor allem der Bauzulieferbereich im Westen mit einer extrem
reduzierten Auftragslage konfrontiert ist. Gleiches gilt für den
gewerblichen bzw. industriellen Hochbau, während der Wohnbau
weiterhin eine robuste Entwicklung verzeichnet“, so Schmid. „Darüber
hinaus werden uns in diesem Jahr die zunehmende Vorfertigung und
Digitalisierung der Bauprozesse, die vor allem im Bereich von
Großprojekten zur Effizienzsteigerung beitragen können und nicht
zuletzt die Dekarbonisierung der Gesellschaft beschäftigen.“
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