21.09.2023,
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Wien (OTS) - Österreichische Putenmäster halten ihre Tiere gemäß dem
österreichischen Bundestierschutzgesetz bekanntlich nach den EU-weit
strengsten Bestimmungen. Die Tiere haben hierzulande mehr Licht, mehr
Luft und leben damit nachweislich gesünder. In der EU fehlen
Mindestbestimmungen für die Putenhaltung nach wie vor zur Gänze.
Notwendige Preissteigerungen gab es aufgrund der durch die
Covid-Krise und dem Ukraine-Krieg massiv gestiegenen Futter- und
Energiekosten. Die aufgeschlagenen Handelsspannen verschärften die
Preissituation zusätzlich und führten dazu, dass der
Endverbraucherpreis teilweise doppelt so hoch war wie im Ausland. Die
Gesellschaft verlangt hohe Tierwohlstandards, die Menschen müssen
aber auch bereit sein, die sich daraus ergebenden höheren Preise zu
bezahlen. Die österreichischen Putenmäster verlangen deshalb
absatzfördernde Maßnahmen, wie die konsequente Umsetzung des
Aktionsplans für die nachhaltige Beschaffung, der verpflichtenden
Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung und der
Gastronomie sowie eines Verbots von unfairen Handelsspannen auf
österreichische Putenprodukte.
Österreichisches Mehrwertpaket bei Puten
"Die Gesundheit der Tiere wird laufend von Geflügelfachtierärzten
überwacht, so konnte auch der Einsatz von Antibiotika in den letzten
zehn Jahren um fast 70% reduziert werden", so der Obmann des
Österreichischen Geflügelgesundheitsdienstes QGV, Gerhard Skreinig.
Sämtliche für die Tiergesundheit und die Rückverfolgbarkeit
erforderlichen Details sind in der Datenbank des
Geflügelgesundheitsdienstes QGV "Poultry Health Daten (PHD)"
eingetragen. Heimische Puten werden auch ausschließlich mit
gentechnikfreiem Futter gefüttert und Soja aus Regenwaldregionen ist
für heimische Putenmäster tabu. Schließlich kümmern sich die
Bäuerinnen und Bauern täglich sorgsam um die Tiere und stellen so
eine tiergerechte Haltung nach höchsten gesellschaftlichen Standards
sicher. Die österreichischen Haltungs- aber auch Sozialstandards
übertreffen jene in anderen europäischen Ländern deutlich. Wenn
dieser Mehrwert am Markt nicht mehr zählt, dann fragen sich immer
mehr Putenmäster, ob die Putenhaltung in Österreich noch Sinn macht.
Absatzmarkt Pute
Während der Corona-Krise und der vorrübergehenden Sperre der
Gastronomie war heimische Pute im österreichischen Lebensmittelhandel
sehr gefragt. Mit zunehmender Inflation griffen die Konsumentinnen
und Konsumenten allerdings verstärkt zu billigerer Ware aus dem
Ausland. "Wir verlangen von unseren Handelspartnern, dass sie beim
Einkauf die Mindestbestimmungen des österreichischen
Bundestierschutzgesetzes einhalten. Die Bestimmungen waren
schließlich eine einstimmige Entscheidung im österreichischen
Parlament. Die Österreicherinnen und Österreicher haben ein Recht
darauf, Fleisch von gesetzeskonform gehaltenen Puten zu bekommen", so
der Obmann der Geflügelwirtschaft Österreich (GWÖ), Markus Lukas.
"Putenfleisch aus ausländischer Haltung mit deutlich schlechteren
Haltungsstandards ist laut österreichischem Bundestierschutzgesetz
Fleisch aus tierquälerischer Haltung", betont Lukas. Die
österreichische Putenhaltung verliert am freien Markt laufend
Anteile, wenn nicht für alle dieselben Spielregeln gelten. Billa geht
hier seit Jahren einen vorbildlichen und konsequenten Weg. Billa
kauft ausschließlich hochwertiges Frischfleisch aus Österreich.
Gute Lösungen
Der Aktionsplan für die nachhaltige Beschaffung beinhaltet u.a.
die wesentlichen Eckpunkte der Haltungsbestimmungen für Puten in
Österreich. Gemäß einem Ministerratsbeschluss im Sommer des Vorjahres
müssen sich Bundeseinrichtungen beim Einkauf an diese Bestimmungen
halten. Ebenso ist seit 1. September 2023 die verpflichtende
Herkunftskennzeichnung von Milch, Fleisch und Eiern in Einrichtungen
der Gemeinschaftsverpflegung in Kraft. In Kindergärten, Schulen,
Altersheimen, Mensen oder Betriebsküchen muss also die Herkunft von
u.a. Putenfleisch ausgewiesen werden. Wir fordern die für die
Kontrolle zuständigen Lebensmittelinspektoren der Länder auf, nach
einer Phase der Beratung konsequent für die Einhaltung der
Bestimmungen zu sorgen. Auch eine Herkunftskennzeichnung in der
Gastronomie brächte für Verbraucherinnen und Verbraucher viele
Vorteile, denn Transparenz schafft Vertrauen. Schließlich fordern wir
ein Verbot einer unfairen "Aufschlagspolitik" des Handels, weil diese
einer gesellschaftlich geforderten Qualitätspolitik in Richtung mehr
Tierwohl entgegenwirkt und tierfreundlich hergestellte, höherpreisige
Produkte künstlich teurer macht.
Preis und Wert
Die österreichische Geflügelwirtschaft empfiehlt Konsumentinnen
und Konsumenten, beim Einkauf genau auf die Herkunft zu achten. Das
österreichische AMA-Gütesiegel bietet hier eine wertvolle
Orientierungshilfe. Bei Produkten, die mit dem AMA-Gütesiegel
ausgezeichnet sind, erfolgt die Geburt der Tiere in österreichischen
Brütereien, die Aufzucht in heimischen Bauernhöfen und die
Schlachtung in Schlachtbetrieben in Österreich. Die Bestimmungen des
österreichischen Bundestierschutzgesetzes werden eingehalten, dafür
sorgen auch jährlich angemeldete und unangemeldete Kontrollen.
Verstöße gegen das Tierschutzgesetz werden streng geahndet. Einzelne
Aufdeckungen von Tierschutzorganisationen bringen die gesamte Branche
und das AMA-Gütesiegel zu Unrecht in Misskredit. Konsumenten werden
ermutigt billigeres ausländisches Fleisch zu kaufen, weil die
österreichische Haltung scheinbar nicht besser ist. Diese Annahme ist
allerdings eindeutig falsch.
Die österreichische Geflügelwirtschaft ist auch offen für
Gespräche zu einer Haltungsformkennzeichnung, die Verbraucherinnen
und Verbraucher zukünftig die Kaufentscheidung noch einfacher machen
wird. Schließlich ist der Mehrpreis für heimisches Putenfleisch
überschaubar. Wer österreichische Pute kauft, entscheidet sich für
ein Premiumprodukt, dass heutigen gesellschaftlichen Anforderungen an
eine tier- und umweltfreundliche Tierhaltung entspricht. (Schluss)
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