03.03.2021
Wien (OTS) - Greenpeace begrüßt den Entwurf für ein Transparenzpaket
der Bundesregierung, kritisiert aber, dass weiterhin große Lücken bei
den Transparenzregeln für Unternehmen und gemeinnützige Vereine
bestehen. So fehle bei Finanzflüssen von Unternehmen an Vereine nach
wie vor jegliche Transparenz sowie Kontrolle durch den Rechnungshof,
Behörden oder die Öffentlichkeit. Damit stehe die Tür zur
Instrumentalisierung von Vereinen für Spenden an parteinahe
Einrichtungen oder für andere unlautere Zwecke durch Unternehmen wie
Novomatic oder OMV weiterhin sperrangelweit offen. Greenpeace begrüßt
darum die neue Unternehmensinitiative “Transparente Zusammenarbeit”,
die diese gesetzliche Lücke zumindest auf freiwilliger Basis
schließt.
“Kooperationen zwischen Unternehmen und Organisationen können einen
wesentlichen Beitrag leisten, um unsere Gesellschaft sozialer und
umweltfreundlicher zu machen. Durch intransparente Machenschaften
einiger weniger schwarzer Schafe kann der gesamte Sektor
diskreditiert werden”, sagt Ursula Bittner, Wirtschaftsexpertin bei
Greenpeace in Österreich. Greenpeace hatte sich bereits 2019
gemeinsam mit anderen Nichtregierungsorganisationen für ein
umfassendes Transparenzpaket eingesetzt. Greenpeace befürwortet die
Abschaffung des Amtsgeheimnis, das Recht auf Information und die
Informationspflicht aller Behörden und Rechnungshof geprüften
Unternehmen. Greenpeace kritisiert aber, dass angemessene Regeln zu
und Grenzen von Veröffentlichkeitspflichten genauso fehlen, wie
entsprechende Regelungen, um Spenden-Umgehungen, wie etwa über
gemeinnützige Vereine, zu unterbinden.
Mit einem Kodex für “Transparente Zusammenarbeit zwischen Unternehmen
und NPOs” (www.transparente-zusammenarbeit.org), haben jetzt die
sechs Unternehmen Uniqa, Bank Austria, Adamah BioHof, The Blue Minds
Company, Sojarei Vollwertkost und Berglandmilch erstmals in
Österreich ein umfassendes Transparenz-Regelwerk etabliert, bei dem
finanzielle Zuwendungen über Spenden oder Sponsoring an Vereine offen
gelegt werden. Dazu Bittner: “Mangelnde Transparenz,
Unvereinbarkeiten und das Erzeugen von Abhängigkeit sind ungeregelte
Risikofaktoren mit denen Kooperationen mit Vereinen
instrumentalisiert werden. Unternehmen versuchen sich damit ‘rein’
oder ‘grün’ zu waschen. Greenwashing durch Kooperationen ist für uns
ein absolutes No-Go. Der Kodex ist ein erster Schritt in Richtung
mehr Transparenz und Kontrolle und ein bedeutender Versuch, die Lücke
im Transparenzpaket der Regierung zu schließen.” Transparenz in den
Beziehungen zwischen Unternehmen und Organisationen bzw. Vereinen
helfe Korruption zu bekämpfen und schaffe eine Beziehung auf
Augenhöhe zwischen ungleichen PartnerInnen, konstatiert die
Greenpeace-Wirtschaftsexpertin.
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