03.02.2023,
4873 Zeichen
Wien (OTS) - 3.2.2023 - Die jüngste österreichweite EWO-Umfrage (Jan.
2023) befragte Ölheizungsbesitzer:innen dazu, ob die Energie- und
Klimaziele beim Heizen (Ausstieg aus fossilen Flüssig-Brennstoffen
bis 2035) für sie realistisch und umsetzbar sind. Sie sollten
einschätzen, ob sie - aus technischer, wirtschaftlicher und sozialer
Perspektive – überhaupt die Möglichkeit für einen Umstieg auf ein
anderes Heizsystem hätten.
Martin Reichard, EWO Geschäftsführer: „Die sensationell hohe
Beteiligung von 4.460 Teilnehmer:innen bestätigt erneut das große
Mitteilungsbedürfnis der betroffenen Haushalte. Österreichs
Ölheizungsbesitzer:innen wollen, dass ihre Anliegen von der Politik
ernst genommen werden.“ Die Teilnehmer:innen repräsentieren den/die
typische Ölheizungsbesitzer/in im Alter von 61-80 Jahren, wohnhaft in
einem 2-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus im ländlichen Raum.
Beheizt werden im Schnitt 101-105m². 60% der Befragten heizen seit 30
Jahren oder länger mit Öl.
Hier die Kernergebnisse der Umfrage:
97% der befragten Ölheizungsbesitzer:innen sind mit Ihrer Heizungsanlage (sehr) zufrieden\nKnapp 90% der Befragten haben keine Umstiegspläne auf andere Energiesysteme innerhalb der nächsten 5 Jahre\n64% der Befragten warten auf erneuerbare, klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe\n90% der Befragten haben keine Anschlussmöglichkeit an ein Nah-
oder Fernwärmenetz.\n Klare Erwartungen an die politischen Entscheidungsträger:
70% wollen nicht zum Umbau des Hauses und zu einer Heizungsumstellung gezwungen werden\n69% wollen, dass das Austauschgebot für Ölheizungen nicht gilt, wenn mit erneuerbaren flüssigen Energieträgern geheizt wird\n70% der Befragten hoffen, dass sie nicht gezwungen werde, ihr Eigenheim so umzubauen, dass es finanziell nicht mehr leistbar ist.\n Viele Gründe sprechen gegen den Ölheizungstausch
Neben dem Warten auf klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe (64%) ist
auch die Tatsache, dass die derzeitige Heizungsanlage einwandfrei
funktioniert (89%) das Hauptargument für die Beibehaltung der
Ölheizung. Ein Drittel der Befragten gab zudem an, dass der Umstieg
für sie nicht leistbar oder bautechnisch nicht möglich wäre, da das
Gebäude, der Brennstoff-Lagerraum oder das Grundstück nicht geeignet
sind. Für Viele scheitern Umstiegsvorgaben auch bereits am fehlenden
Anschluss an ein Fern- oder Nahwärmenetz (90%).
Die Top-3 Antworten bei der Frage, was konkret gegen die
Errichtung einer Pelletheizung oder Luft-Wärmepumpe spricht, waren:
(1) Hohe Kosten für die Errichtung, (2) kein Platz für die Anlage
oder das Brennstofflager und (3) hohe Kosten für den Betrieb. Bei der
Frage nach einer Erd-Wärmepumpe wurden außerdem eine erforderliche
Vorlauftemperatur von >50°C und die Bodenbeschaffenheit/ Erdreich als
Hindernis erwähnt.
Zwangsumstieg als Kostenfalle
Auch vor den drohenden, hohen Kosten eines Umstiegs schrecken viele
Haushalte zurück. 67% der Befragten hoffen, dass sie nicht gezwungen
werden, ihre Eigenmittel für den Einbau eines alternativen
Heizsystems aufzubrauchen. 93% der Befragten wären nicht gewillt
einen Kredit für die Errichtung eines anderen Systems zur
Wärmebereitstellung aufzunehmen.
Beibehaltung der Infrastruktur spart Ressourcen
„Es ist weder nachhaltig noch wirtschaftlich ein funktionierendes
Heizsystem unter großem Aufwand und Kosten zu entfernen, wenn
Alternativen gleichzeitig gar nicht finanziell oder technisch
umsetzbar sind. Wenn die bestehende Infrastruktur, sprich die
Ölheizungen, erhalten bleiben kann, spart das nicht nur Ressourcen,
sondern ebnet auch den Weg für den Einsatz für klimafreundliche
Flüssig-Brennstoffe“, zieht Reichard den Schluss.
Das Potential von klimafreundlichen Flüssig-Brennstoffen, wie z.
B. HVO, FAME und E-Fuels, ist groß – dies zeigen bereits europaweite
Forschung- und Entwicklungsprojekte, sowie erfolgreiche Praxistests.
Was es nun benötigt, ist die Anerkennung von klimafreundlichen Brenn-
und Kraftstoffen als Standbein in der Energieversorgung und als
wichtigen Puzzlestein für das Gelingen der Energiewende.
„EWO plädiert dafür, dass die Gesetzgebung nicht an jenen
vorbeigeht, die es direkt betrifft. Wir wünschen uns ein aktives
Einbinden der Interessen der Ölheizungsbesitzer:innen im Sinne einer
versorgungssicheren und leistbaren Energiewende“, so Reichard. Die
Umfrage brachte wichtige Erkenntnisse zur individuellen Wohnsituation
und den technischen Gegebenheiten von Ölheizungsbesitzer:innen zum
Vorschein. Diese werden in Folgeumfragen genauer analysiert, um das
Argumentarium für die Beibehaltung der vorhandenen Infrastruktur zu
erweitern.
Über EWO
Energie.Wärme.Österreich (EWO) ist das Kompetenzzentrum für
Raumwärme und flüssige Energie. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern
setzen wir uns für eine nachhaltige, leistbare, versorgungssichere
und vielfältige Energiewende ein. Dabei ist unsere zentrale Aufgabe
den Einsatz von klimafreundlichen Flüssig-Brennstoffen zu fördern.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
SportWoche Podcast S3/04: Lorenz Kirchschlager, der Mit-Neuerfinder der Admiral Bundesliga
Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Bawag, Frequentis, Marinomed Biotech, AT&S, UBM, ATX, ATX Prime, ATX TR, voestalpine, Wienerberger, Erste Group, Verbund, Immofinanz, Österreichische Post, OMV, RBI, SBO, Strabag, AMS, CA Immo, DO&CO, EVN, FACC, Kapsch TrafficCom, Palfinger, Porr, Rath AG, Zumtobel, Flughafen Wien, Oberbank AG Stamm.
VIG
Die Vienna Insurance Group (VIG) ist mit rund 50 Konzerngesellschaften und mehr als 25.000 Mitarbeitern in 30 Ländern aktiv. Bereits seit 1994 notiert die VIG an der Wiener Börse und zählt heute zu den Top-Unternehmen im Segment “prime market“ und weist eine attraktive Dividendenpolitik auf.
>> Besuchen Sie 65 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER