01.12.2022,
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Wien (OTS) - Beim heutigen Rat der Wirtschaftsministerinnen und
-minister in Brüssel werden die Weichen für die Stärkung der
Halbleiterindustrie in Europa gestellt. Die von der Europäischen
Kommission im Februar 2022 vorgestellte Gesetzgebung soll die
europäischen Halbleiterkapazitäten verdoppeln und die Kommission
ermächtigen, Notfallmaßnahmen bei Krisen in der Lieferkette zu
ergreifen. Von den Ministerinnen und Ministern der
EU-Mitgliedsstaaten wird nun die Verhandlungsbasis geschaffen, mit
der in Gespräche mit dem Europäischen Parlament eingetreten wird.
„Ein solches Gesetz ist für die strategisch wichtige
Halbleiterindustrie in Europa von höchster Bedeutung, es braucht
dringend einen Rahmen für die Förderung wichtiger Projekte, um
entlang der gesamten Wertschöpfungskette resilienter zu werden und
fairere Rahmenbedingungen im globalen Wettbewerb zu schaffen“, so
Sabine Herlitschka, Vize-Präsidentin der Industriellenvereinigung
(IV).
Positive Änderungen der Mitgliedstaaten gegenüber dem ursprünglichen
Text der Europäischen Kommission sind vor allem eine Ausweitung des
Anwendungsbereichs, sodass nun theoretisch mehr Unternehmen im
gesamten Halbleiter-Ökosystem von Förderungen für Maßnahmen zum
Kapazitätsaufbau sowie für Forschung und Entwicklung profitieren
können. Von dieser strategischen Förderung sowie der Erhöhung der
Halbleiterkapazitäten profitieren unmittelbar viele nachgelagerte
Industriebranchen in Europa, wie beispielsweise die Automobil- oder
Maschinenbauhersteller.
Ein Streitpunkt war jedoch bis zuletzt das Budget. Von Anfang an,
war der Vorschlag der Europäischen Kommission kaum vergleichbar mit
den massiven Investitionen, die Wirtschaftsmächte wie China und die
Vereinigten Staaten in diesem Sektor tätigen. Nun sollen, nach
Meinung der Mitgliedstaaten, noch weniger Mittel als ursprünglich
vorgesehen werden – dies sei jedenfalls nicht der richtige Weg, um
die ambitionierten Ziele zu erreichen, betonte die
IV-Vizepräsidentin. Dies gelte im Übrigen auch für nationale
Initiativen und Ko-Finanzierungen zur Unterstützung des
Halbleiterbereichs, die gezielt auf den EU Chips Act ausgerichtet und
entsprechend angemessen ausgestattet werden müssen.
„In den Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament wird es jetzt
darum gehen müssen, Lösungen für die unzureichende Finanzierung zu
finden. Zudem muss unbedingt darauf geachtet werden, dass im Rahmen
des EU-Chips Act europäische Stärken ausgebaut und damit Chancen für
Europas Halbleiterindustrie im globalen Wettbewerb genutzt werde.
Dies gilt besonders auch dahingehend, Investitionen nicht nur in
großen EU-Mitgliedstaaten erfolgen, sondern dass gut aufgestellte
Unternehmen mit herausragenden Kompetenzen in kleineren
Mitgliedstaaten keine Wettbewerbsnachteile erleiden“, so Herlitschka
abschließend.
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