24.04.2025, 4389 Zeichen
Wien (OTS) - Sind digitale Testimonials bald passé, oder wird
Influencer-Marketing
schlicht komplexer? Muss Reichweite weiterhin der Hauptindikator für
Erfolg sein, oder zählen heute Werte wie Authentizität und Haltung
mehr denn je? Und welchen Einfluss hat Künstliche Intelligenz auf
eine Disziplin, die auf Vertrauen basiert?
Diesen und weiteren Fragen widmete sich die Österreichische
Marketing-Gesellschaft (ÖMG) gemeinsam mit Marketagent und dem Public
Relations Verband Austria (PRVA) bei der repräsentativen
Studienpräsentation und Podiumsdiskussion „Trendsetter oder
übersättigter Hype? Wie Influencer Fatigue das Marketing neu
herausfordert“ im APA Pressezentrum in Wien.
Zwtl.: Influencer Fatigue: Realität oder überbewerteter Hype?
Den Auftakt machte Thomas Schwabl, CEO von Marketagent , mit der
Präsentation der neuen Studie unter über 600
Marketingverantwortlichen aus Österreich und der Schweiz. Die
Ergebnisse zeigen ein vielschichtiges Bild:
- Nur 29 % der Befragten bewerten Influencer-Marketing insgesamt
positiv.
- Dennoch gehen über 50 % davon aus, dass es in Zukunft weiter an
Bedeutung gewinnen wird.
- Authentizität (86,7 %), Content-Qualität (85,8 %) und thematische
Relevanz (81,7 %) sind die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl von
Influencer*innen.
- Als geeignetste Ziele werden die Ansprache neuer Zielgruppen,
Markenbekanntheit und die Förderung von Impulskäufen genannt.
- Jüngere (<30) und ältere Zielgruppen (60+) zeigen am stärksten
Anzeichen von Fatigue, obwohl sie gleichzeitig zu den aktivsten und –
im Falle der über 60-Jährigen – am wenigsten aktiven Social Media-
Nutzergruppen zählen.
Zwtl.: Content Creator im Wandel: Haltung statt Hochglanz
Im anschließenden Panel diskutierten Florian Bösenkopf, Co-CEO of
influence.vision, Wajden Byloff, CEO & Founder punsch.group, Ingrid
Gogl, Head of Brand & Communication Austrian Airlines & Präsidentin
PRVA, Max Ratzenböck, Schauspieler, Comedian, Podcaster und Redakteur
bei Kleine Zeitung und Claudia Schinnerer, Diätologin und
Influencerin unter der Moderation von ÖMG-Präsidentin Viktoria
Zischka.
Zentrale Erkenntnis: Der Begriff „Influencer“ wandelt sich. Immer
wichtiger werden Content Creators, die für Werte stehen und ihre
Community authentisch ansprechen. „Eine große Followerzahl reicht
nicht mehr aus – der Brandfit zählt“, so Ingrid Gogl. Auch Wajden
Byloff unterstrich: „Influencer sind keine Werbefläche, sie müssen zu
den Werten der Marke passen.“ „Ich möchte keine Produkte verkaufen,
aber genau das macht meine Arbeit in den Sozialen Medien so schwer.
Die Menschen sind durch Influencer stark auf der Suche nach
Produkten“, so die Diätologin Schinnerer.
Zwtl.: Medienkompetenz, Transparenz und der Einfluss von KI
Neben der Professionalisierung der Branche forderten die
Diskutant*innen mehr Medienkompetenz – insbesondere bei jungen
Zielgruppen – sowie eine klare Kennzeichnungspflicht bezahlter
Inhalte. Max Ratzenböck brachte es auf den Punkt: „Wer sich nicht an
Regeln hält, ist kein seriöser Unternehmer. Medienkompetenz gehört in
den Lehrplan der Jugendlichen.“ Florian Bösenkopf verstärkte diese
Aussage noch: „Junge Leute ungefiltert auf Social Media loszulassen,
ist ein No-Go.“
Mit Blick auf Künstliche Intelligenz war das Panel gespalten.
Während das Potenzial für die Content Generation anerkannt wurde,
warnte Byloff: „KI kann Fatigue verstärken – Vertrauen entsteht nicht
durch Algorithmen. Authentizität und KI-Contentmassenware stehen im
Widerspruch.“ Fazit: Der Trend geht ganz klar vom Content zur
Relevanz.
Influencer-Marketing steht an einem Wendepunkt. Reichweite allein
reicht nicht mehr. Es geht um Kontext, Community und strategische
Markenarbeit. Der Trend geht klar in Richtung Micro- und Nano-
Influencer*innen, die spezifische Zielgruppen sehr exakt und
authentisch ansprechen.
Der influence.vision Marketplace-Betreiber Florian Bösenkopf
resümierte „Content wird zur Commodity – Relevanz wird zur Währung.“
Unter den zahlreichen Gästen waren u.a.: Lena Luisa Fuchs, BIPA;
Anja Troharz, Wiener Städtische; Martin Distl, GroupM; Jockel
Weichert, Buzzdriver; Melanie Fuhrmann, Ketchum; Helga Fiala,
Beauty.at ; Martina Zöbl, FH Wien; Barbara Köcher-Schulz, AMA; Maja
Crnogorac, Vereinigte Bühnen Wien, Barbara Rauchwarter, APA, uvm.
Die detaillierten Umfrageergebnisse finden Sie auf der ÖMG
Website .
Hier geht's zur Aufzeichnung des Events.
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