14.02.2025, 3600 Zeichen
Wien (OTS) - Österreichs Wirtschaft befindet sich derzeit in einer
Dauerkrise, wie
auch die jüngsten Wirtschaftszahlen zeigen. Der Standort braucht eine
handlungsfähige Bundesregierung, die bereit ist Maßnahmen umzusetzen,
um nicht auch noch die letzte Chance auf ein dünnes Wachstum durch
lang andauernde Verhandlungen zu verspielen. „Österreich braucht ein
Standortsanierungspaket, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu
bringen und Österreich wieder international wettbewerbsfähig zu
machen“, fordern IV-Generalsekretär Christoph Neumayer und WB-
Generalsekretär Kurt Egger gemeinsam.
In der aktuellen Debatte wird oftmals ausgeblendet, dass
Österreich ein funktionierendes Parlament hat, das die dringendsten
Punkte für den Wirtschafts- und Industriestandort auch rasch umsetzen
kann. Besonders drängend ist es, das drohende Defizitverfahren
seitens der EU-Kommission abzuwenden. Am raschesten gelänge dies mit
den bereits nach Brüssel eingemeldeten Sparplänen - „die sind grosso
modo gut gemacht und tragen rasch zu einer Sanierung des Budgets und
zu einer Abwendung des drohenden Defizitverfahrens bei“, so IV-
Generalsekretär Christoph Neumayer.
„Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um wettbewerbsfähig
zu bleiben, Arbeitsplätze zu sichern und Investitionen wieder
attraktiver zu gestalten. Unternehmen und Betriebe, die Arbeitsplätze
schaffen und Verantwortung übernehmen, dürfen nicht länger durch hohe
Abgaben und übermäßige Bürokratie belastet werden. Nur wenn wir die
Leistungsträger gezielt entlasten, können wir langfristig die
Stabilität unseres Gesundheits- und Sozialsystems sichern“, fordert
WB-Generalsekretär Kurt Egger.
Zweitens müssen die Lohnnebenkosten möglichst rasch sinken.
Österreich ist nicht mehr in der Lage, zu wettbewerbsfähigen Preisen
zu produzieren - die Lohnstückkosten sind vergleichsweise explodiert.
Unsere Produkte werden damit im Ausland teurer und in der Folge
unattraktiver. „Die internationale Konkurrenz ist uns längst
davongezogen - wenn wir nicht bald umdrehen, werden wir bald das
Nachsehen haben“, kommentiert Neumayer auch die jüngsten Zahlen zum
Einbruch der Industrieproduktion, bei der Österreich aktuell das
Schlusslicht ist. Gegenüber Dezember 2023 sank die
Industrieproduktion im Dezember 2024 im Euroraum um 2,0 Prozent und
in der EU um 1,7 Prozent - Österreich ist hier mit einem Minus von
9,5 Prozent Schlusslicht, danach folgen Italien mit -7,1 Prozent und
Ungarn mit -6,4 Prozent.
Drittens sind die Stärkung und Diversifizierung der
internationalen Beziehungen, vor allem vor dem Hintergrund der
Handelspolitik der USA, wichtiger denn je. Die EU hat den Weckruf
verstanden und konnte erst kürzlich bei Abkommen mit Mexiko oder
Chile Erfolge erzielen. Umso bedeutender ist Mercosur für Österreich:
Hier muss Österreich seinen Widerstand aufgeben. „Mercosur ist ein
gut gemachtes Abkommen. Diese Chance auch angesichts des wachsenden
Drucks seitens der USA weiter verstreichen zu lassen, wäre
kurzsichtig und unverständlich“, so Neumayer.
Zu guter Letzt braucht es Maßnahmen im Bereich des
Bürokratieabbaus, so ist Gold-Plating bei der Umsetzung von EU-
Gesetzen zu vermeiden. In diesem Sinne sollte auch, angesichts der
Wettbewerbsfähigkeit, über eine Ausweitung des Ziels der
Klimaneutralität bis 2050, wie seitens der EU festgesetzt, diskutiert
werden.
„Österreichs Wirtschaft fährt bergabwärts und wenn wir den
Abschwung aufhalten wollen, müssen wir mit Rücktritt bremsen. Mit
diesen Schritten können wir schnell und effektiv den Unternehmen ein
Stück weit Vertrauen und Sicherheit in dieser schwierigen Lage
zurückgeben“, so Neumayer und Egger abschließend.
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