04.07.2022,
3269 Zeichen
Wien (OTS) - portoservice.at Versandlogistik GmbH verklagt die
Österreichische Post beim Handelsgericht Wien auf Schadenersatz. Das
österreichische Kartellgericht stellte 2021 rechtskräftig fest, dass
die Österreichische Post AG ihre marktbeherrschende Stellung
missbraucht hat. Die Post hat dieses Verhalten zwar abgestellt, durch
den Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung ist dem
Portokonsolidierer portoservice.at jedoch in den Jahren zuvor ein
erheblicher Schaden in Millionenhöhe entstanden, der nun geltend
gemacht werden soll.
Die Österreichische Post gewährte österreichischen Konsolidierern und
Druckdienstleistern zwischen 1.1.2018 und 1.2.2022 bei gleicher
Jahresmenge gegenüber anderen Großkunden wesentlich geringere Rabatte
im Bereich „Info.Mail“. Konkret geht es dabei um die Vorbereitung für
den Versand von persönlich adressierter Werbung in hoher Stückzahl,
die Kunden eine erhebliche Preisersparnis ermöglicht. Dazu hat die
Post ihre Kunden vertraglich – und somit rechtswidrig – zur
Geheimhaltung gezwungen. Insgesamt hat die Österreichische Post
Konsolidierer im Verhältnis zu vergleichbaren Großkunden massiv
benachteiligt. portoservice.at zog sich daraufhin zwischenzeitlich
aus diesem Marktsegment zurück.
Das Kartellgericht hat der Post den Missbrauch ihrer
marktbeherrschenden Stellung verboten und der Oberste Gerichtshof hat
als Kartellobergericht das Urteil bestätigt. Dadurch konnte
Portoservice.at am 1. Februar 2022 erstmals wieder einer seiner
Haupttätigkeiten nachgehen.
Zwtl.: Schadenszeitraum beträgt mindestens vier Jahre
Ein externer Sachverständiger hat den im Zeitraum von mindestens
vier Jahren entstandenen Schaden von portoservice.at berechnet. Die
Österreichische Post hat den geforderten Betrag bisher nicht
freiwillig gezahlt. Daher beschreitet portoservice.at nun den Weg des
Zivilrechts.
„Wir sind sehr froh darüber, dass wir nun wieder uneingeschränkt
unserer Arbeit nachgehen können. Nach Wiederaufnahme der
Konsolidierung werden wir nach aktueller Vertragslage im Gesamtjahr
2022 bereits mehr Einnahmen lukrieren als im letzten Jahr vor der
Zwangspause. Dennoch mussten wir in den Vorjahren enorme Einbußen in
der Höhe von mehreren Millionen Euro hinnehmen, die wir im Sinne der
Fairness am Markt nun zurückverlangen“, sagt Rahim Abdelrahimsai,
Geschäftsführer von portoservice.at.
Michael Brand und Johannes Öhlböck, die Rechtsanwälte von
portoservice.at, beziehen Stellung: „Das neue
Kartellschadenersatzrecht bietet zusätzliche Möglichkeiten zur
Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen. Wir haben in der Klage
beantragt, dass die Österreichische Post Beweismittel gegenüber dem
Gericht und der Klägerin offenlegen muss, die den Standpunkt unserer
Mandantin stützen.“
Zwtl.: Über die portoservice.at Versandlogistik GmbH:
Das Unternehmen mit Sitz in Wien wurde 2015 gegründet,
Geschäftsführer ist Rahim Abdelrahimsai. Die portoservice.at
Versandlogistik GmbH ist Teil der DPI-Gruppe, Österreichs größter
Holding für Kommunikations- und Druckdienstleistungen.
portoservice.at bietet Vor- und Konsolidierungsdienstleistungen im
Zusammenhang mit der Zustellung von Briefen sowie Info.Mail
(adressierter Werbung) im Auftrag von Großkunden (beispielsweise
Energieversorger, Telekommunikationsunternehmen, Versandhandel,
Großhandel, u.a.) an deren Endkunden.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Wiener Börse Plausch S2/96: Strabag ATX-kontraproduktiv, 31 Jahre Gorbi-Crash bzw. "Baader / Drastil / A-Capella“
Aktien auf dem Radar:Flughafen Wien, Pierer Mobility, Mayr-Melnhof, Addiko Bank, Warimpex, Zumtobel, DO&CO, Lenzing, Wienerberger, Frequentis, EVN, Semperit, AT&S, Gurktaler AG VZ, Josef Manner & Comp. AG, SBO, UIAG, Verbund, Frauenthal, Amag, Bawag, FACC, RBI, S Immo, Strabag, Cisco, Walgreens Boots Alliance, Henkel, Fresenius Medical Care, Münchener Rück, Zalando.
philoro Edelmetalle
philoro wurde im März 2011 als bankenunabhängiges Edelmetall-Handelshaus in Wien gegründet und gehört zu den führenden Anbietern bei qualitativ hochwertiger Edelmetallveranlagung in Europa. Das Familienunternehmen, an dem sich im Jahr 2019 der Industrielle Max Turnauer beteiligt hat, betreut private ebenso wie institutionelle Kunden.
>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER